Ein Provisorium wird verlängert: Die Übermittagsbetreuung für Kinder an den Grundschulen in Blecher und Voiswinkel soll weiterlaufen. Das ist die einstimmige Empfehlung, die der Schul- und Sozial-Ausschuss dem Gemeinderat gibt. Im Sommer 2023 hatte man erstmals Kindern dieses Angebot gemacht, die keinen Platz mehr im Offenen Ganztag (OGS) der Schulen bekommen hatten. Die Regelung war befristet und sollte mit dem Schuljahr 2025/26 auslaufen.

Nun will man das Übermittagsangebot bis 2028/29 verlängern, gleichzeitig den Beitrag der Eltern von 50 auf 55 Euro im Monat erhöhen. Die Übermittagsbetreuung stelle für die Familien eine unverzichtbare Betreuungsform dar, weil die Offenen Ganztagsschulen an beiden Standorten nach wie vor vollständig ausgelastet seien und keine zusätzlichen Plätze angeboten werden könnten.

Ohne Verlängerung hätten die Kinder keine verlässliche Betreuung

Ohne die Verlängerung der Satzung stünden die Kinder ohne jede angemessene Betreuung dar, betonte die Verwaltung. „Dies hätte für die Familien eine erhebliche Belastung zur Folge und würde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erheblich erschweren.“ Derzeit nutzen nach Auskunft der Verwaltung 15 Kinder in Voiswinkel und zehn Kinder in Blecher das Angebot, das im Gegensatz zur OGS eine verlässliche Betreuung nur bis maximal 14 Uhr vorsieht und auch keine Mittagsverpflegung und Ferienbetreuung umfasst.

2023 hatte die Gemeinde aber diese Notlösung gefunden, um den Eltern dieser Kinder überhaupt ein Betreuungsangebot machen zu können, da die Wartelisten für den Offenen Ganztag an den Standorten Blecher und Voiswinkel lang waren. Der Gemeinde entstehen dadurch bisher Kosten von 26.000 Euro pro Schuljahr, zusätzlich 14.000 Euro zahlen die Eltern.

Durch den Rechtsanspruch droht künftig ein Verdrängungswettbewerb

Schwierig könnte es für die Übermittagskinder ab dem Schuljahr 2026/27 werden, wenn schrittweise der bundesweite Rechtsanspruch auf ganztägige Förderung für Kinder im Grundschulalter eingeführt wird. Bestehende OGS-Betreuungsverträge von Kindern älterer Jahrgänge ohne Rechtsanspruch blieben davon unberührt und liefen weiter. „Wir werden kein Kind rauskicken“, so Nicole Vogt, Leiterin des Odenthaler Schulverwaltungsamtes.

Notlösung mit Haken

Grundschulen in Odenthal suchen Personal für Mittagsbetreuung

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Stephanie Peine

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Anders die Situation für die Übermittagskinder ohne einen regulären OGS-Betreuungsvertrag: Das könnten bei weiter raren Plätzen die „Verliererkinder“ werden, sorgt sich die Verwaltung.