HüttchenWieso sich Ausschreibung und Vergabe für Kita-Sanierung in Odenthal verzögern

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Das alte Steingebäude der ehemaligen Odenthaler Volksschule.

Die alte Volksschule in Odenthal-Hüttchen soll saniert werden.

Der Odenthaler Bauamtsleiter hat im Planungsausschuss eine Hiobsbotschaft verkündet.

Ausschreibung und Vergabe der Planungsleistungen für Sanierung und Erweiterung der maroden Kita-Gebäude in Hüttchen verschieben sich voraussichtlich um drei Monate. Ursprünglich hatte die Verwaltung für Mai geplant, nun nannte Bauamtsleiter Uwe Koch auf Nachfrage im Planungsausschuss den August als Termin. Für Eva Kuhl, Sachkundige Bürgerin der FDP-Fraktion, eine Hiobsbotschaft: „Ich befürchte, dass eine spätere Ausschreibung auch einen späteren Baubeginn bedeutet“, kritisierte sie. Möglicherweise werde dann auch die Finanzierung immer schwieriger.

Das Projekt stehe nun seit über einem Jahr still. Die Begründungen für die Verzögerung – es werde auf Personalnot im Rathaus und schleppend verlaufende Gespräche mit dem Kreisjugendamt über eine zusätzliche Kita-Gruppe verwiesen – überzeugen Kuhl nicht. Es sei deutlich, dass die Kita Hüttchen keine Priorität habe, meint sie. „Wenn uns jetzt vielleicht noch die Kosten davonlaufen, dann sehe ich das Projekt Hüttchen wackeln“, befürchtet die Liberale, die sich schon lange für den Kita-Standort Hüttchen starkmacht.

Odenthal: Eklatante Baumängel am Kita-Gebäude

Im Januar 2021 hatte die Stiftung Friedrich Ahlemeier-Breuer als Trägerin der katholischen Einrichtung auf eklatante Baumängel des Gebäudes hingewiesen. Sie reichten von beschädigten Fenstern und Türen über feuchte Kellerräume und fehlende Dachdämmung bis hin zu Stolperfallen auf dem Außengelände.

CDU und FDP hatten daraufhin Anträge zur Behebung gestellt, Auftakt einer Diskussion, ob man das Gebäude am bisherigen Standort erhalten und erweitern oder auf einem Grundstück der katholischen Kirchengemeinde in Neschen neu errichten sollte. Nach einer Machbarkeitsstudie hatte der Hauptausschuss im Februar 2022 mit breiter Mehrheit für den Teilneubau am bestehenden Ort in Hüttchen gestimmt und damit gegen die Verlagerung der Einrichtung nach Neschen.

Stabwechsel im Odenthaler Bauamt

Das favorisierte Konzept sieht den Abriss des südlichen Anbaus und einen Neubau an gleicher Stelle sowie die Sanierung der angeschlossenen denkmalgeschützten alten Volksschule vor. Die Baukosten werden auf rund 2,5 Millionen Euro geschätzt (Planungskosten rund 380.000 Euro, Baukosten 1,7 Millionen Euro sowie Containerkosten für die ausgelagerten Klassen 450.000 Euro). „Wir schaffen es personell einfach nicht eher“, erklärte Bauamtsleiter Uwe Koch, warum man sich nun erst drei Monate später um ein Planungsbüro kümmern kann.

Allein im Hochbau müsse sich die Verwaltung zeitgleich um mehrere große Projekte kümmern, sagte er und nannte die Grundschule Odenthal, die bauliche Erweiterung des Gymnasiums, den Bauhof und die Flüchtlingscontainer in Osenau. Gleichzeitig steht mit der Verabschiedung von Uwe Koch in den Ruhestand und weiteren personellen Veränderungen im Bauamt ein Stabwechsel an.

Dennoch werde sich nichts am Termin der Fertigstellung der Kita Hüttchen ändern, versicherte Koch. „Der vorgegebene Zeitrahmen bleibt“, versprach er mit Blick auf die Projektübersicht. Hier wird die Kita Hüttchen mit 2024 bis 2025 gelistet.

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