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Nach 45 JahrenBauamtsleiter von Odenthal geht in den Ruhestand

Lesezeit 3 Minuten
Uwe Koch steht an der Treppe vor dem Bauamt.

45 Jahre lang war im Odenthaler Bauamt sein Arbeitsplatz. Nun verabschiedet sich Amtsleiter Uwe Koch in den Ruhestand.

Es gibt wohl kein Grundstück in Odenthal, das Bauamtsleiter Uwe Koch nicht kennt. Er blickt zurück auf 45 Jahre Dienst für die Gemeinde.

Bisher hatte er es täglich mit Bebauungs- und Flächennutzungsplänen zu tun – jetzt macht er Zukunftspläne: Odenthals Bauamtsleiter Uwe Koch geht in den Ruhestand. In der Gemeinde dürfte es kaum ein Grundstück geben, das er nicht kennt. Seit 1978 ist der 65-jährige Diplom-Verwaltungsfachwirt im Bauamt tätig, seit 14 Jahren als dessen Leiter. Ein echtes „Odenthaler Eigengewächs“, wie er selbst sagt. Einer, der den Umgang mit städtebaulichen Verträgen, Erschließungsfragen und Regionalplänen von der Pike auf gelernt hat.

In 45 Jahren, in denen Koch vier Gemeindedirektoren und Bürgermeister auf dem Chefsessel im Rathaus erlebt hat, habe sich die Tätigkeit stark verändert, sagt er rückblickend. Eine Fülle an Aufgaben in Hoch- und Tiefbau bei gleichzeitig überschaubarem Personalstand, aufwendigeren und langwierigen Prüfverfahren, rechtlichen Vorgaben...das alles koste Zeit und Arbeitskraft. Bis aus einer landwirtschaftlich genutzten Fläche unter diesen Bedingungen ein Baugebiet werden kann, dauere es im Schnitt anderthalb Jahre – im günstigsten Fall, setzt Koch hinzu. Denn auch die Einsprüche hätten zugenommen.

Odenthal: Emotionale Diskussion um Grundschule Neschen

Viele Projekte sind dem Amtsleiter noch sehr präsent: Die Regionale 2010 mit intensiven Vorbereitungen, die Flüchtlingssituation 2015, als man in Windeseile Unterkünfte für die Ankömmlinge aus dem Boden stampfen musste. Emotional sei für ihn auch die Diskussion um den Neubau der Grundschule Neschen gewesen – als Bauamtsleiter und als Neschener.

Das Prinzip „kurze Beine, kurze Wege“ wäre ohne die Schule weggebrochen, erklärt Koch, warum er persönlich damals zu den Befürwortern des Schulbaus gehörte, der – vergeblich – per Bürgerentscheid 2016 verhindert werden sollte.

Auch an die Arbeitsflut, die mit dem   Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Bewerbung um die Regionale 2025 verbunden war, erinnert er sich noch gut. Ebenso an die herbe Enttäuschung, als die Politik „alles mit einem Federstrich wegwischte“ und damit Kochs Ansicht nach der Gemeinde Schaden zugefügt habe.

Schwieriges Verfahren um Odenthaler Ponywiese

Schwierig auch das Verfahren um die Ponywiese, rechtlich und wegen der teilweise sehr persönlichen Angriffe. Umso erfreulicher sei gewesen, dass die juristische Prüfung   am Ende keine Beanstandung des Verwaltungshandelns ergeben habe, so Koch.

Auch „Punktlandungen“ hinsichtlich der Kosten und Fristen bei abgeschlossenen Hochbauprojekten erfüllen den Bauamtsleiter mit Zufriedenheit. Andere Vorhaben seien noch in Arbeit, sagt Koch, während er mehrere ellenlange Listen auseinanderfaltet. Hochbauten, Tiefbau und Bauleitplanung – Kochs Team wird auch nach seinem Ausscheiden viel zu tun haben.

Er selbst ebenfalls, dann aber in seiner Freizeit. Mehr Zeit für die Enkelkinder, die Finn Friends und die IG Wasserturm. Der Bürgerbus hat schon angefragt. Koch ist zudem Imker. Im Bienenstock wird auch ständig gebaut. Gut geplant, aber ganz ohne Bauleitverfahren.

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