„Leader“-Förderung„Bistro der Träume“ in Odenthal ist gerettet

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Bewohner des Kasseler Bauwagenplatzes sitzen vor einem Wagen in der Sonne.

Umgebaute Bau- und Zirkuswagen haben viel Charme. Voiswinkel plant ein ganz besonderes Modell als Café mit Biergarten. (Symbolfoto)

Insgesamt werden drei Projekte aus Odenthal gefördert, auch die Kürtener können sich freuen.

Geldsegen für mehrere Initiativen in Odenthal. Gleich drei Projekte erhielten am Mittwochabend den Zuschlag, durch Leader Bergisches Wasserland finanziell unterstützt zu werden. Das Förderprogramm für den ländlichen Raum wird das „Bistro der Träume“ in Voiswinkel mit 250.000 Euro unterstützen. Damit erhalte der Verein Wunderplaner für die Verwirklichung eines Treffpunktes im Dorf die Maximalförderung aus dem Topf, so Martin Deubel vom Verein Leader.

Insgesamt habe man 850.000 Euro zur Verfügung gehabt, von denen 800.000 Euro abgerufen worden seien. Erfolgreich beworben hatten sich insgesamt acht Akteure mit ihren Projektideen. Die Maximalförderung erhielt dabei neben dem Bistro der Träume in Voiswinkel nur noch ein Projekt aus Wipperfürth.

Odenthal: Bücherei freut sich über 20.000 Euro

Mit 20.000 Euro kann auch die Katholische Öffentliche Bücherei Odenthal ihre Pläne umsetzen, mit denen sie die Lesekompetenz von Kindern fördern will. Dafür sollen ausleihbare Medienboxen angeschafft werden. Zudem soll es Lesungen zu MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) geben, um das Verständnis für naturwissenschaftliche Zusammenhänge zu unterstützen. „MINT ist ein aktueller Förderschwerpunkt bei uns“, erklärt Céline Zahn vom Leader-Verein. Insgesamt wolle die Bücherei knapp 29.000 Euro investieren.

Auch in Eikamp kann man sich freuen. Die Dorfgemeinschaft wird mit 11.000 Euro unterstützt, um die Dirtanlage weiterzubauen, so Céline Zahn. Dieses Geld stammt allerdings aus dem Regionalbudget von Leader, ein zusätzlicher Geldtopf für kleinere Projekte mit einer Maximalförderung von 16.000 Euro.

Ohne die Förderung hätten wir die Idee begraben müssen.
Sonja Tewinkel, Verein Wunderplaner

Gespannt hatten Sonja Tewinkel und Stephanie Meuter vom Verein Wunderplaner am Mittwoch darauf gewartet, ob ihr Bistro der Träume Geld aus dem Förderprogramm erhält. Denn es war klar: „Ohne die Förderung hätten wir die Idee begraben müssen“, sagt Sonja Tewinkel. Mit der erlösenden Nachricht am Abend kann nun weiter geplant, der Zirkuswagen in Auftrag gegeben werden.

Das Café in dem zehn Meter langen historischen Wagen soll mit Theke, Zapf- und Kühlanlagen ausgestattet werden und Platz für 20 Gäste bieten, so Tewinkel. Ein Biergarten mit Holzterrasse soll das Café räumlich erweitern, damit hier Lesungen, Konzerte und Treffen stattfinden können. Probleme macht noch der behindertengerechte Zugang: „Einen Zirkuswagen barrierefrei zu gestalten, ist eine echte Herausforderung“ erklärt Tewinkel.

Gemeinde Odenthal sorgt für Infrastruktur

Während Leader den Zirkuswagen, dessen Ausstattung sowie in den ersten zwei Jahren das nötige Personal finanziert, will die Gemeinde Odenthal für die Infrastruktur auf dem Außengelände sorgen. Hier sollen zwei Blockhütten errichtet werden, eine soll die Sanitäranlagen aufnehmen. Das Geld hierfür ist aus Mitteln des Landes zugesagt.

Ob sich die evangelische Kirchengemeinde Zum Heilsbrunnen mit ihrem angrenzenden Grundstück am Vorhaben in irgendeiner Form beteiligt, ist noch unklar. Die Wunderplaner hätten sie jedenfalls gerne mit im Boot. „Es wäre schön, wenn nebenan kein Brachland wäre, sondern eine multifunktional zu nutzende Fläche, die auch als Bühne oder für Märkte geeignet ist“, wünscht sich Sonja Tewinkel.

Trotz der Förderung müssen sich die Wunderplaner jetzt allerdings erst einmal mit dem Thema Geld beschäftigen. Denn Leader übernimmt nur 70 Prozent der Kosten, rund 80000 Euro muss der Verein selbst aufbringen. Tewinkel: „Wir werden jetzt loslaufen, um Geld einzuwerben.“


Kürten profitiert vom Regionalbudget

Vom Regionalbudget des Förderprogramms Leader wird in der Gemeinde Kürten der ökumenische Verein Bekik profitieren: Knapp 16.000 Euro gehen an das in Bechen geplante Projekt eines Dorfpavillons. Mit dem Pavillon soll ein Rückzugsraum für Jugendliche entstehen, die pädagogischen Mitarbeiter von Bekik wollen mit einem begleitenden Konzept auf freiwilliger Basis auf die Jugendlichen zugehen.

Der Bekik-Vorstand um Norbert Broich denkt als Vorbild an den Pavillon, der im vergangenen Jahr auf dem Biesfelder Dorfplatz entstand. Einige Sitzbänke sollen Aufenthaltsqualität bieten. Mit der niederschwelligen Ansprache durch Diplom-Sozialpädagogen wird eine Art Integration der Jugendlichen in die gesellschaftlichen Strukturen angestrebt. Kernthemen von Bekik sollen Sozialkompetenz, selbstbestimmte Lebensperspektiven und Konfliktbewältigung sein. (cbt)

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