Es schüttet aus Eimern, im Garten aber ist Betrieb. Genauer: im Kräutergarten von Altenberg. Mittwoch Jeden Tag um 9.30 Uhr treffen sich hier die Mitglieder des Kräuterkreises Altenberg und hegen mehr als 50 heimische Kräuter – von der Wilden Möhre bis zum Beifuß. Letzterer spielt eine zentrale Rolle bei den Kräuterbuschen, die der Kräuterkreis am Sonntag nach Mariä Himmelfahrt anlässlich der Kräuterweihe gegen eine Spende am Altenberger Dom anbiete, erklärt Resi Hembach.

Der Spendenerlös der Aktion, die am Sonntag, 20. August, von 10 bis nachmittags gegen 17 Uhr stattfindet, solle diesmal ans Frauenhaus in Bergisch Gladbach und das Tierheim Dellbrück gehen, erklärt die Kräuterfrau und richtet einen vom Regen niedergedrückten Estragonstrauch wieder auf.

Voriges Jahr hatten die sieben Frauen und zwei Männer vom Kräuterkreis ihre Kräuterbuschen-Aktion zu Mariä Himmelfahrt eine Woche vorziehen müssen, weil es so trocken war und sie sonst keine Kräuter mehr anbieten konnten. Und dieses Jahr? „Ist's gut“, sagt Resi Hembach, strahlt und schaut in den Regenhimmel.

Redaktionsmobil zieht die Blicke auf sich – trotz zeitweiligen Sturzregens

Der öffnet auch seine Schleusen, als das Redaktionsteam seinen Infostand am Rewe-Markt von Dietmar Tönnies in der Ortsmitte aufbaut. Betrieb ist hier immer, von morgens bis abends. Der historische Bus, in dem die Redaktion während der Sommertour unterwegs ist, zieht direkt Aufmerksamkeit auf sich.

„Darf man da mal reingucken?“, werden Busfahrer Norbert Kuhl und Schaffner Benedikt Promberger immer wieder gefragt. Die mintgrünen Sitze und das alternative „Cockpit“ sind beliebte Motive auch für Selfies.

„Marktleiter in Ausbildung“ ist auch als Hochzeitsfotograf aktiv

Auch Daniel Küffler macht Fotos – für die Internetkanäle des Rewe-Marktes, in dem er derzeit die Ausbildung zum Marktleiter absolviert. Auch privat fotografiert der Bergisch Gladbacher leidenschaftlich gern, ist am Wochenende auch als Hochzeitsfotograf aktiv. Er möge den Kontakt mit Menschen, sagt er. Das reizt ihn neben dem Organisatorischen, der Arbeitsplanung, der Bestellung, der Regalpflege und all den anderen vielseitigen Aufgaben im Einzelhandel auch an seinem Beruf.

Spricht's und scannt das nächste Produkt im Regal: Prima – der Bestand stimmt. Auf dem Display seines Kontrollgeräts werden neben den eigenen Verkaufszahlen auch die Durchschnittswerte anderer Märkte in der Region angezeigt. Oft liegen die Odenthaler Zahlen deutlich darüber. Das Einzugsgebiet ist groß, sagt der „Marktleiter in Ausbildung“.

Köchin in Supermarkt-Küche hat vorher in Restaurant gearbeitet

Anke Suhr packt neben dem Einkauf noch ein vegetarisches Gericht von der heißen Theke in den Einkaufskorb: Spinatknödel mit Pilzragout. „Schmeckt wirklich lecker – wie im Restaurant“, schwärmt sie. Kein Wunder, Jutta Hembach hinter der heißen Theke ist ausgebildete Köchin, die im Altenberger Hof gearbeitet hat, bevor sie in die Küche des Rewe-Markts wechselte, in den Montags bis Samstags frisch gekocht wird.

Carla Weidemeyer ist nach dem Einkauf eher nach etwas Süßem zumute: Mit einem Stück Eissplittertorte und einem Kaffee sitzt sie im Café der Bäckerei Lob am Fenster: „Lecker.“

Aus dem niedrigen Keller des Rathauses dringen Stimmen herüber: Peter Brahm und Gerd Knipprath wuchten Kopiergeräte in ein Zwischenlager. Wer sind sie? „Der Hausmeister! „Der Wichtigste hier im Haus ist der Bürgermeister, dann kommen die, die auch ‚Meister‘ im Namen haben“, erklären sie grinsend.

Fertig. Die Kopierer sind bis zu ihrem Abtransport gut verstaut. Mehr Sorgen bereiteten den beiden das Wetter. Eigentlich müsste dringend wieder Rasen gemäht werden. Aber immer wieder regnet es. Da sind auch die Experten machtlos und müssen abwarten.

Ruhe in der letzten Ferienwoche? Nicht bei Martina Schünke im Vorzimmer von Odenthals Bürgermeister Robert Lennerts. Der ist zwar gerade auf einem Außentermin, doch auch so geht's rund. Das Telefon klingelt. Wieder ein Interessent für die Grillhütte der Gemeinde in Hüttchen. „Die ist so gefragt,“ sagt Martina Schünke nach dem Telefonat, „an Grillhütten könnten wir glatt noch eine weitere vermieten.“

Als der Reporter zum Redaktionsmobil auf den Supermarktparkplatz zurückkehrt, haben zwei weitere Leserinnen nicht nur die Umstellung des Magazin-Formats in der Zeitung bedauert, sondern auch vom Essen aus der heißen Theke geschwärmt.

Da wird selbst die eingeschworene Redaktionsbusbesatzung schwach – und gönnt sich eine Portion, bevor's mit Leserinnen und Lesern auf eine Entdeckungstour zu den Spuren der Mühlengeschichte(n) im Tal der Dhünn geht. Aber das ist eine andere Geschichte . . . 

Alle Folgen der Redaktionssommertour gibt's auch hier im Internet.