ÖPNV in Rhein-BergFür Busse fehlt der Platz auf dem Betriebshof

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Auf dem Betriebshof  der Wupsi  in Bergisch Gladbach kam es zu den Aufbrüchen.

Rhein-Berg – Die großen Fahrzeughallen sind längst überfüllt und auch auf dem Außengelände des gemeinsamen Betriebshofs der Verkehrsunternehmen Wupsi und Regionalverkehr Köln (RVK) stehen die Busse nachts dicht an dicht. Kein Platz mehr für auch nur einen neuen Bus.

Insbesondere für die Taktverdichtung auf den Buslinien im Rheinisch-Bergischen Kreis seien in den vergangenen beiden Jahren zahlreiche neue Fahrzeuge in Dienst gestellt worden, erläutert RVK-Geschäftsführer Eugen Puderbach die Enge auf dem Betriebshof an der Hermann-Löns-Straße in Bergisch Gladbach. Für die ab dieser Woche neu in Dienst gestellten Wasserstoffbusse war daher kein Platz mehr an der Hermann-Löns-Straße.

Die neuen Brennstoffzellen-Hybridbusse sowie zwei Dieselbusse, die auf der Linie 423 zwischen Bensberg und Flughafen Köln/Bonn verkehren, parken derzeit auf angemieteten Flächen eines privaten Unternehmers in Köln-Porz. Diese „Außengruppe“ werde in Zukunft auf den neuen Porzer Betriebshof der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) umziehen, sobald dieser fertiggestellt sei, sagt RVK-Pressesprecherin Andrea Jahn.

Dies könne jedoch noch einige Zeit dauern. Vor Ende 2021 rechnet die RVK nicht mit einem Umzug.

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Die RVK nutzt 35 der 70 Stellplätze auf dem Betriebshof der Wupsi und ihrer Tochtergesellschaft HBB an der Hermann-Löns-Straße.

Unabhängig davon sucht die RVK nach einem neuen Betriebshof im Süden des Bergisch Gladbacher Stadtgebiets. Auch um dort eine weitere Wasserstofftankstelle einzurichten. Derzeit baut sie in Wermelskirchen die erste Tankstelle dieser Art im Kreisgebiet. Mit der allmählichen Umstellung der RVK-Busflotte auf mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Hybridbusse benötige man jedoch weitere Tankmöglichkeiten.

Auch Wupsi hat Platznot

Das gilt gerade im Süden des Bergisch Gladbacher Stadtgebiets. In diesem steuert eine Reihe von RVK-Linien beispielsweise auch den Bensberger Busbahnhof an. 8000 bis 10.000 Quadratmeter groß müsse das Grundstück für den neuen Betriebshof haben, so RVK-Pressesprecherin Jahn.

Im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2025 ist ein Projekt auf den Weg gebracht worden. Unter dem Namen „Mobilhof GL“ knüpft es an die Anstrengungen des Rheinisch-Bergischen Kreises an, gemeinsam mit anderen Kreisen Wasserstoff-Modellregion NRW zu werden.

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Das bei der Regionale 2025 eingereichte Projekt hat die erste Stufe bereits erklommen und den C-Status erreicht, bis zur Realisierung (A-Status) sind allerdings noch einige weitere Konkretisierungen erforderlich.

Seit 2007 nutzt die RVK den Betriebshof an der Hermann-Löns-Straße im Bergisch Gladbacher Stadtteil Hand gemeinsam mit der Wupsi. Von den 70 Hallen- und Außenparkplätzen steht beiden Verkehrsunternehmen je die Hälfte zur Verfügung. Und auch Wupsi-Sprecherin Kristin Menzel bestätigt: „Die Kapazitäten dort sind erschöpft.“

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Der Betriebshof an der Hermann-Löns-Straße ist ausgelastet. 

Auch die Wupsi bereitet sich auf alternative Antriebe vor, prüft derzeit noch einmal im Vergleich die Wasserstoff-Hybridbustechnik sowie Elektrobusse, die über Nacht geladen werden. Im Verkehrsausschuss des Rheinisch-Bergischen Kreises hatte Wupsi-Geschäftsführer Marc Kretkowski in Aussicht gestellt, das testweise die Linie 222 von Bergisch Gladbach S-Bahnhof nach Leverkusen-Opladen als „Grüne Linie“ mit Elektrobussen betrieben werden könnte.

Auch dafür wären dann wieder Platz für neue Busse und technische Anlagen wie Ladeplätze notwendig. Platz, der in der Nähe von Verkehrsknoten in der Stadt nur schwer zu finden ist.

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