„Mutabor“ in OverathSpielräume für einen guten Umgang

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Symbolbild

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Overath – Helle, freundliche Zimmer, viel Spielzeug und Ecken zum Kuscheln – der Jugendhilfeträger „Mutabor Mensch & Entwicklung“ hat neue Räume in Overath eröffnet, um Eltern den begleiteten Umgang mit ihren Kindern zu ermöglichen. Im Obergeschoss des Hauses Hauptstraße 60 a liegen die behindertengerecht erreichbaren Räume, im Erdgeschoss ist das Jugendhilfebüro Rhein-Berg des Trägers, der seit 13 Jahren in der Stadt aktiv ist.

Es gibt verschieden ausgestattete Räume, ganz nach ihrem Zweck

Die neuen Familienräume sollen den Umgang von leiblichen Eltern mit ihren Kindern erleichtern, die vorübergehend in Bereitschafts- oder Dauerpflegefamilien leben. Es gebe eine zunehmende Zahl von „Familien auf Zeit“, erläuterte der geschäftsführende Gesellschafter Jürgen Sellge, „dadurch sind wir sowohl an unserem Stammsitz in Eitorf als auch in Overath an unsere Kapazitätsgrenzen gestoßen.“ In Overath konnte eine ehemalige Zahnarztpraxis so umgebaut werden, dass neun thematisch gestaltete Räume entstanden. Eltern und Kinder dürfen sich den für sie passenden Raum aussuchen und das dort bereitgestellte Spielmaterial nutzen.

Es gibt einen Bewegungsraum, genannt „hoch hinaus“, den Kreativraum „Jetzt wird’s bunt“, das Spielzimmer „Auf dem Teppich bleiben“ oder den Besprechungsraum „Mensch ärgere Dich nicht“, der auch Gesellschaftsspiele möglich macht oder als Esszimmer dient. Im Therapieraum „Mutabor – weil Leben Veränderung ist“ ist auch für die kleinsten Pflegekinder und ihre Eltern ein passendes Angebot zu finden, mit gemütlichem Sessel, Hängewiege und Wickelmöglichkeit. Auch kochen können die Eltern und ihre Kinder gemeinsam, es gibt eine Küche, die mit Induktionsfeld, Backofen und sogar einem Waffeleisen ausgestattet ist. Der Warteraum „Kaffeepause“ ist ebenfalls freundlich und gemütlich ausgestattet, so dass sich Kinder und Eltern gleichermaßen wohlfühlen können.

„Die Eltern und ihre Kinder sollen sich hier in angenehmer Atmosphäre treffen.“

Fachbereichsleiterin Martina Friedrichs: „Die Eltern und ihre Kinder sollen sich hier in angenehmer Atmosphäre treffen, damit die Besuchskontakte ein schönes Erlebnis sind. Meist sind die Kinder ein bis sechs Jahre alt, aber es gibt auch begleiteten Umgang mit älteren Kindern.“ Einmal pro Woche findet der begleitete Umgang normalerweise statt, so dass Kinder und Eltern regelmäßig Kontakt zueinander haben und mit Hilfe von den Fachberatern auch ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wird.

Eine Fachberaterin oder ein Fachberater sei immer beim Umgang dabei und protokolliere ihn auch. „Manche Eltern lernen beim begleiteten Umgang erstmals, dass man mit Kindern auch etwas machen kann“, schildert Friedrichs. Dafür sind die hellen, freundlichen Räume ausgestattet, ob ein Kind nun sehr bewegungsfreudig oder eher für ein ruhiges Spiel gelaunt ist – das Angebot ist da.

Wichtig ist Friedrichs und ihren Mitarbeitern, dass nicht zu viel Spielzeug in einem Raum herumliegt, es soll gezielt ausgewählt werden, um die Kinder nicht zu überfordern. Matthias Holland, pädagogischer Leiter und Geschäftsführer, und Monika Kroll, leitende Fachberatung, sind jedenfalls wie Friedrichs sehr zufrieden mit den Möglichkeiten. Sie hoffen, dass sie von den betroffenen Eltern und ihren Kindern gut genutzt werden, um in Kontakt zu kommen.

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