2019 abgebranntOverather Traditionsgaststätte „Altes Zollhaus“ öffnet nach Feuer wieder

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Bernd Pinter (oben, 2.v.l.), seine Söhne Marc und Michael, seine Frau Roswitha und Pächter Yunxing Zhao stehen im Alten Zollhaus.

Viel Arbeit haben Bernd Pinter (oben, 2.v.l.), seine Söhne Marc und Michael, seine Frau Roswitha und Pächter Yunxing Zhao in das neue „Alte Zollhaus“ gesteckt.

Ab 10. Juni geht es im „Alte Zollhaus“ los. Wir hatten jetzt schon einen Einblick in das wieder aufgebaute Restaurant. 

Das „Alte Zollhaus“ hat zwar seinen Namen behalten, doch was auf dem Grundstück in Steinenbrück entstanden ist, hat keine Ähnlichkeit mehr mit dem alten Gemäuer von 1675, das noch bis 1920 als Zollhaus diente und 2019 bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Bernd Pinter hatte das Alte Zollhaus 2016 gekauft, der Vilkerather Unternehmer hat ein Faible für alte Bauten. Pinter renovierte das Gebäude für rund eine Million Euro und ließ es von einem Pächter als Restaurant betreiben, doch nur drei Jahre später ereignete sich die Brandkatastrophe, ausgelöst durch eine Gasexplosion.

Doch Unternehmer Bernd Pinter ließ sich selbst von hohen Entsorgungskosten nicht abschrecken und plante mit der Kürtener Fertigbau-Firma Nordhaus den Bau eines neuen Restaurants. Nun ist bis auf Kleinigkeiten alles fertig und Bernd Pinter, seine Frau Roswitha und die Söhne Marc und Michael, die ebenfalls im Unternehmen tätig sind, begrüßten zahlreiche Gäste zur Eröffnungsfeier. Gastronom Yunxing Zhao, der bereits seit zehn Jahren in Odenthal das Restaurant „Pagode“ führt, übernimmt als Pächter das „Alte Zollhaus“ und will internationale Küche anbieten, unter anderem Steaks vom US-Beef.

Der Betrieb im „Alten Zollhof“ in Overath beginnt am 10. Juni

Unterstützt wird der 35-jährige, dessen zwei Kinder das Odenthaler Gymnasium besuchen, was ihn sehr stolz macht, von seinem Bruder Donghai Zhao als Geschäftsführer. Offiziell startet der Betrieb im neuen Restaurant am 10. Juni, die Eröffnungsfeier wurde ein wenig früher angesetzt, weil, wie Roswitha Pinter erklärte, für sie und ihren Mann ab der kommenden Woche erst einmal Urlaub auf Mallorca anstehe: „Es waren schon anstrengende Monate, die hinter uns liegen“, sagt Roswitha Pinter, „es gab so vieles zu bedenken, zu organisieren und zu planen.“

Bernd Pinter hat mit der Firma Nordhaus ein Gebäude errichtet, das modernsten Standards entspricht: Lichtdurchflutet, mit Blick bis hinauf in den Giebel, edlem Eichenboden und einer komplett verglasten Giebelfront, wirkt das neue Restaurant einladend und stylisch. Die Küche weist alles auf, was das Herz eines Kochs begehrt, eine Automatiktür ebenso wie Induktionskochfelder, Infrarotheizer, Dampfgarer oder Abluftanlage. Bernd Pinter: „Da habe ich auch viel Gedankenarbeit reingesteckt, war bei befreundeten Köchen in ihren Küchen und habe mir alles angeschaut, und dann nächtelang geplant.“

Beheizt wird das „Alte Zollhaus“ per Wärmepumpe, und die Lüftungsanlage im gesamten Gebäude ist, wie Marc Pinter schildert, so ausgelegt, dass sie sogar in einer Pandemie für Sicherheit sorgen könnte.

Neben dem zweigeschossigen Hauptgebäude hat das „Alte Zollhaus“ auch noch einen Saal für Veranstaltungen im alten Nebenhaus, der bis zu 80 Personen Platz für Familienfeiern, Hochzeiten, Firmenevents oder andere Festlichkeiten bietet. Der große, teils überdachte Biergarten hinter dem Restaurant ist beinahe fertig eingerichtet und soll in der warmen Jahreszeit die Gäste anziehen. Es fehlt nur noch ein Teil des Mobiliars – auch die Firma Pinter ist von Lieferschwierigkeiten nicht gänzlich verschont geblieben bei ihrem Neubauvorhaben.

Zum Jahresende soll dann auch das Sechs-Familien-Haus hinter dem „Alten Zollhaus“ fertig werden, das Pinter ebenfalls mit der Firma Nordhaus realisiert. Auch dieses Gebäude mit den sechs Eigentumswohnungen wurde mit modernsten energetischen Standards realisiert.

Bernd Pinter ist sehr froh, dass das große Bauvorhaben in Steinenbrück nun fast vollendet ist, er dankte in einer Ansprache seinen Söhnen, der Firma Nordhaus, seiner Finanzabteilung und dem „Superschreiner“ Wolfgang Schürmann, der, als ein Lieferant ausfiel, eingesprungen sei und die edle Theke sowie die Garderobe im „Alten Zollhaus“ gebaut habe. Pinter: „Ich habe manche Nacht durchgearbeitet für dieses Projekt, nun bin ich stolz auf das Ergebnis.“

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