Schulentwicklungsplan OverathLange Warteliste für Betreuungsplatz

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Die Offene Ganztagsgrundschule in Immekeppel braucht mehr Platz.

Die Offene Ganztagsgrundschule in Immekeppel braucht mehr Platz.

Overath – Einiges zu tun hat die Stadt Overath in den nächsten Jahren bei der Entwicklung ihrer Schulen. Beim offenen Ganztag (OGS) sind die Defizite besonders groß, es fehlt an Räumen und Personal. An den Grundschulen stehen mehrere Bauvorhaben an, besonders in Immekeppel muss etwas geschehen.

An der Leonardo-da-Vinci-Sekundarschule sinkt die Schülerzahl – vor allem wegen einer geringeren Zahl von Mädchen und Jungen, die aus Nachbarkommunen kommen. Und die Infrastruktur am Schulzentrum Cyriax ist auf dem Prüfstand. All das ergibt sich aus dem Entwurf für den Schulentwicklungsplan für die Jahre 2021 bis 2027, den der Schulausschuss auf den Tisch bekam. Bis September soll die Kommunalpolitik über die Einzelheiten diskutieren, ein Beschluss im Stadtrat ist für 22. September anvisiert.

Stadt steht unter Druck

Der für 2025 angekündigte Rechtsanspruch auf einen OGS-Platz setzt die Stadt besonders unter Druck: Zurzeit fehlen 40 bis 50 Plätze. Trotz „kreativster Ideen“ stehen viele Kinder auf einer Warteliste, wie Schulamtsleiter Herbert Rijntjes feststellt: „Da sehen wir das größte Problem.“ Die Raumkapazitäten an den meisten Grundschul-Standorten sind längst ausgeschöpft.

Daraus ergibt sich ein erheblicher Bedarf beim Ausbau der Grundschulen. Besonders schwierig ist die Situation in Immekeppel. „Da besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Rijntjes. Bei der Beratung im Schulausschuss war auch ein neuer Standort der Grundschule im Gespräch: „Es wird so kommen“, zeigte sich Monika Reddemann (Grüne) überzeugt. Die aktuelle Situation sei unhaltbar: „Es ist äußerst unbefriedigend und es wird jedes Jahr schlimmer.“ In Heiligenhaus ist ein Neubau am alten Standort geplant. An den Grundschulen Overath, Sülztal, Vilkerath und Marialinden sind An- und Umbauten ins Auge gefasst.

Zahl der Anmeldungen an Sekundarschule gesunken

Gedanken machen muss sich die Stadt auch über die Sekundarschule, dort ist die Zahl der Anmeldungen für das nächste Schuljahr auf 65 gesunken (zuvor 98). Besonders stark wirkt sich dabei ein Rückgang bei den einpendelnden Schülerinnen und Schülern aus: Bei den Anmeldungen für 2020/2021 waren es 23, für das Jahr 2021/2022 nur noch sechs.

Die Stadt setzt daher auf verstärkte Werbung und Beratung: Sie will die Sekundarschule als Mischform von Real- und Hauptschule „positiv verankern“ sowie die Information und Beratung an den Grundschulen ausbauen. Ob das wirksam ist, bleibt abzuwarten. Auf den Prüfstand kommt schließlich die Infrastruktur am Schulzentrum Cyriax: Zu klären ist der Bedarf für Sanierung und Modernisierung sowie der künftige Raumbedarf.

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Fragezeichen werden bei alldem trotzdem bleiben: Die künftige Schülerzahl im Stadtgebiet lässt sich nur bedingt vorhersagen – schwer kalkulierbar sind die Zuzüge durch Generationenwechsel und neue Baugebiete. Zu raschem Handeln drängte bei der Diskussion Hans Schlömer (SPD): „Nächstes Jahr müssen wir wissen, was wir bauen wollen.“ Der Ausschuss-Vorsitzende Alexander Willms (CDU) wies dabei aber auf die begrenzten Kapazitäten der Verwaltung hin: „Nur weil wir sagen, wir wollen fünf Projekte gleichzeitig, heißt das nicht, dass die Verwaltung das auch stemmen kann.“

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