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OverathWie Gutscheine mehr Menschen ins Badino locken sollen

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Ein Schwimmbecken an dessen Rand Kinder auf einer Bank sitzen ist zu sehen.

Das Hallenbad "Badino" soll durch Gutscheine attraktiver werden.

Das Hallenbad "Badino" bleibt der größte Kostentreiber der Eigenbetriebe Overath.

Neben den Gebührenerhöhungen für Wasser und Abwasser (wir berichteten), hat sich der Overather Betriebsausschuss mit den Wirtschaftsplänen für die Eigenbetriebe befasst. Olaf Tremer, Leiter der Stadtwerke Overath, stellte die Zahlen in der Sitzung vor. So wurde für die Sparte Trinkwasserversorgung ein Gewinn von 517.380 Euro für 2026 kalkuliert. Für dieses Jahr liegt der veranschlagte Gewinn bei 404.210 Euro. Für das Hallenbad „Badino“ wurde ein Verlust für 2026 in Höhe von 699.203 Euro prognostiziert, während für dieses Jahr mit einem Verlust von 553.030 Euro gerechnet wird. Dass der Verlust im nächsten Jahr höher ausfällt, liegt vor allem an einem buchhalterischen Kniff, der bei der Erfolgsplanung angewandt wurde, wie Tremer erläuterte. „Wir haben das erste Mal die Kosten für den Wärme- und Strombezug vom Blockheizkraftwerk (BHKW) mit berechnet, als Betrieb gewerblicher Art.“ Das sei aber eine reine Darstellungssache, im Ergebnis tue das nichts zur Sache. Insgesamt liegen diese fiktiven Kosten bei 95.000 Euro, was den Verlust auf dem Papier in die Höhe treibt.

Dirk Schaun (sachkundiger Bürger für die FDP) erkundigte sich, ob es nicht möglich wäre eine interne Leistungsverrechnung für das Badino vorzunehmen. Damit würden gewisse Leistungen des Schwimmbads, etwa wenn Overather Schulen das Badino für Schwimmunterricht nutzen, den jeweiligen Nutzern in Rechnung gestellt. „So würde es nicht so negativ aussehen, ansonsten ist das Badino ein Unternehmensteil, der nur Verlust produziert“, argumentierte Schaun. Der erste Beigeordnete Thorsten Steinwartz erklärte daraufhin, dass das Badino mit seinem Verlust nach Plan verlaufe. „Ein städtisches Hallenbad, das profitabel ist, gibt es eigentlich nicht. Auch andere Kommunen, die noch ein Hallenbad haben, fahren damit Verluste ein. Das ist mit dem ÖPNV das Gleiche.“ Für das Stadtleben habe das Badino aber durchaus einen Wert, losgelöst vom monetären Faktor, weshalb man mit dem Verlust lebe. Michael Maaßen (Grüne) wollte wissen, ob Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung des Badinos umgesetzt worden seien. Das habe man in einer vergangenen Ausschusssitzung beschlossen. Tremer versicherte, dass man die Maßnahmen weiterverfolge. „Es gibt jetzt zum Beispiel Gutscheine für diejenigen, die ein Kind bekommen.“ Vielleicht würden die Leute damit auch auf Dauer ins Hallenbad gelockt.

BHKW profitiert von Badino-Bezügen

Des Weiteren rechnen die Stadtwerke für das BHWK mit einem Gewinn von 12.700 Euro im Jahr 2026, dieses Jahr wird mit einem Verlust von 71.727 Euro gerechnet. Dass das BHKW im kommenden Jahr im Jahresergebnis besser dasteht, liegt daran, dass die Kosten für die Wärme- und Strombezüge des Badinos, dem BHKW zugutekommen. Die Photovoltaik-Anlage soll 2026 einen Gewinn von 1900 Euro bringen, wie für dieses Jahr auch veranschlagt.

Einstimmig empfahlen die Ausschussmitglieder dem Stadtrat, die Wirtschaftspläne für das Jahr 2026 zu beschließen.