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Pflegeakademie HasensprungmühleDie Anspannung vor den Prüfungen steigt

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Die Evangelische Pflegeakademie gehört zum Diakoniezentrum Hasensprungmühle in Leichlingen.

Leichlingen – Eigentlich sei 2020 das Jahr der Pflegenden und Hebammen, sagt Katharina Bettermann-Osenberg. Sie ist Pädagogin im Gesundheitswesen und Kursleiterin an der Evangelischen Pflegeakademie Hasensprungmühle Leichlingen. Derzeit erleben sie und ihre Auszubildenden eine Zeit im Ausnahmezustand, in der Pflegende und Hebammen mit extremen Bedingungen konfrontiert werden.

In der Corona-Krise stehen die Menschen auf den Balkonen und klatschen als Zeichen der Anerkennung und Dankbarkeit für das Personal. Aber: „Der Pflegenachwuchs macht sich Sorgen – welche Bedeutung wird die Pflege nach Corona in der Gesellschaft haben“, sagt Bettermann-Osenberg.

Vor der Krise habe es wenig positive Rückmeldung gegeben, der Pflegeberuf sei mit vielen Vorurteilen belastet. Das Jahr der Pflege sollte mit vielen besonderen Veranstaltungen gefeiert werden. „Alles nun nicht möglich“, bedauert Bettermann-Osenberg. Doch erhalte der Beruf jetzt die lang ersehnte Aufmerksamkeit und ihre Schüler hofften, dass diese nicht so schnell wieder verschwinde.

Schulalltag wird vermisst

In der Akademie, die seit einigen Wochen geschlossen ist, häuften sich die Anfragen, wann die Auszubildenden endlich wieder zur Schule kommen können. „Das Zusammensein mit den Mitschülern und den Lehrern im Schulalltag hat auf einmal einen ganz besonderen Stellenwert. Gemeinsam lernen, sich im persönlichen Kontakt austauschen zu können – das sind Dinge, die in Zeiten von Corona von den Auszubildenden, aber auch von den Dozenten, schmerzlich vermisst werden“, sagt Bettermann-Osenberg.

Hinweis auf die Schließung an der Eingangstüre.

Dennoch arbeite man weiterhin gemeinsam. „Die digitale Welt macht es möglich. Wir kommunizieren per Skype oder Moodle. Diese Maßnahme ist sehr sinnvoll, weil dadurch die Ansteckungsgefahr minimiert worden ist“, so ein Auszubildender. Für viele Schüler sei das eine ungewohnte und nicht immer einfache Alternative des Lernens. Besonders, weil nicht jeder die materiellen Möglichkeiten habe. Aber dafür gibt es laut Bettermann-Osenberg eine Lösung.

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Die Rückmeldung der Schüler sei positiv: „Ich finde es sehr gut, wie die Dozenten uns in dieser schweren Zeit begleiten und uns trotz der Entfernung das Gefühl von Sicherheit vermitteln“, erklärt eine Auszubildende der Pflegeakademie. Gemeinsam sei man stark – auch in Zeiten der mündlichen Modulabschlussprüfungen, die jüngst stattgefunden haben. „Die Prüfung war gut organisiert, wir sind immer einzeln in die Schule gekommen. Der erforderliche Mindestabstand und die Hygienemaßnahmen wurden eingehalten“, so eine Auszubildende. Doch bald beginnen die Abschlussprüfungen. Wie wird das in Zeiten von Covid-19 funktionieren? Der Stresspegel steigt laut Bettermann-Osenberg. „Schon die Beschaffung der erforderlichen Unterlagen bei den Behörden war ein Abenteuer für sich“, so ein Prüfling.