Protest gegen RegierungAuch in Rhein-Berg gehen die Landwirte auf die Straße

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Ein Demonstrationszug von Bauern.

Wie fast überall im Land gehen auch in Rhein-Berg die Landwirte mit ihren Traktoren auf die Straße.

Für Montag hat die Kreisbauernschaft zum Zug durch Bergisch Gladbach aufgerufen. In der nächsten Woche soll es nach Berlin gehen.

Mit einem Demonstrationszug durch Bergisch Gladbach am Montag, 8. Januar, wollen auch die Landwirte in Rhein-Berg gegen die Sparpläne der Bundesregierung protestieren. Die Kreisbauernschaft Rhein-Berg schließt sich damit einer Initiative des Deutschen Bauernverbands (DBV) und der Landesbauernverbände an.

Diese hatten ab dem 8. Januar zu einer Aktionswoche im Vorfeld der DBV-Großdemonstration aufgerufen, die am 15. Januar in Berlin stattfinden soll. Im Zentrum der Proteste steht primär die geplante Streichung der Agrardieselrückvergütung.

Die Landwirtschaft in NRW sieht sich einem harten Wettbewerb ausgesetzt

Der Agrardiesel habe „das Fass zum Überlaufen gebracht“, erklärte Peter Lautz, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Rhein-Berg, im Gespräch. Für die Bauern „ist es fünf vor zwölf“, meinte er.

Die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen stehe in einem harten europäischen und internationalen Wettbewerb. Herausforderungen wie der Mindestlohn, die europäische Agrar- und Umweltpolitik sowie nationale Regelungen zu Tierwohl und Pflanzenschutz setzten die Landwirte im Rheinland bereits heute unter Druck.

"Die deutschen Bauern sichern die Versorgung im Land"

Zwar habe die Bundesregierung nun angekündigt, nicht an allen Sparplänen festzuhalten zu wollen. Doch die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft könne nur erhalten bleiben, wenn alle geplanten Kürzungen, insbesondere die bereits angekündigten Einsparungen beim Agrardiesel, zurückgenommen würden.

„Wenn man die Versorgungssicherheit in Deutschland gewährleisten will, dann geht das nur mit den deutschen Landwirten“, mahnte Lautz, auf dessen Hof in Hebborn sich am Montagmorgen der Zug der Traktoren formieren soll. Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft erwartet 50 bis 100 Teilnehmer zum Demonstrationszug, der sich von Hebborn Richtung Bergisch Gladbacher Innenstadt in Bewegung setzen werde.

Die Landwirte wollen informieren, nicht blockieren

Hier wollen die Landwirte mit ihren Traktoren die Geschäftsstellen der politischen Parteien ansteuern und Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SPD und schließlich CDU einen Besuch abstatten. Auch wenn mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen sei, plane man eine friedliche, gewaltfreie Aktion, betonte Lautz. „Wir distanzieren uns von Chaoten und planen keine Blockaden.“

Den politischen Vertretern wolle man die Forderungen der Bauern überbringen, die Bürgerschaft mit Informationen über die Hintergründe des Protestes versorgen. „Am 15. Januar werden wir unsere Anliegen auch in Berlin noch einmal deutlich machen“, kündigte Peter Lautz an. Für die Fahrt in die Hauptstadt lassen die meisten Landwirte aber den Traktor zu Hause. Der Kreisbauernverband Rhein-Berg hat Busse für Berlin gechartert.

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