Unter DruckEisdielen in Rhein-Berg müssen Preise erhöhen – Neuer Eisautomat in Gladbach

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Vanilleeis wird aus einer Verpackung portioniert.

Auch die Eisdielen in Rhein-Berg haben mit Preissteigerungen zu kämpfen

Energie- und Lebensmittelpreise steigen an. Auch beim Eis? Wir haben uns bei Eiscafés im Rheinisch-Bergischen Kreis umgehört.

Die Eiscafés in Rhein-Berg sehen sich aufgrund der hohen Energie- und Lebensmittelpreise unter Druck. Für die Saison 2023 erhöhen viele von ihnen die Preise – teilweise zum zweiten Mal, das zeigt eine Stichprobe der Eisdielen aus der Rhein-Berg Region.

Die Preise pro Kugel steigen teilweise um bis zu 30 Cent. Anstatt 1,20 bis 1,30 Euro müssen Kunden also mit bis zu 1,50 Euro pro Kugel rechnen. Bereits im vergangenen Jahr litten die Eiscafés unter den Folgen der Energiekrise, da sowohl die Kosten für den laufenden Betrieb als auch die Einkaufspreise für Milch, Sahne und Zucker um bis zu 50 Prozent gestiegen sind.

Refrath: La Luna erhöht um 20 Cent pro Kugel

Im „Sapori di Sicilia“ in Odenthal hielt man sich damals noch zurück, sieht sich aber jetzt gezwungen, die Preise um 30 Cent zu erhöhen und hofft auf das Verständnis der Kunden. Die Gelateria La Luna aus Refrath hingegen erhöhte bereits 2022 um 20 Cent, auf 1,50 Euro pro Kugel. Obwohl der Druck durch die Energiekrise weiterhin hoch sei, würde man von einer weiteren Preissteigerung absehen, denn das würden die Kunden nicht mehr annehmen, heißt es von Seiten der Gelateria.

Auch das Eiscafé Pol in Schildgen musste die Preise in dieser Saison auf 1,50 Euro erhöhen. Das Eiscafé greift jetzt aber auf ein neues Zusatzangebot zurück: einen Eisautomaten vor dem Café, der das ganze Jahr über geöffnet ist. Den habe die Familie eigentlich schon für den Februar 2022 bestellt, auf Grund der Lieferengpässe bei Computerchips habe sich das Projekt aber um ein Jahr verzögert, erklärt Inhaberin Sabrina Pol-Bigio.

Der Automat solle den Eisverkauf ermöglichen, auch wenn der Laden geschlossen sei, zum Beispiel außerhalb der Saison oder nachts, wenn der Betrieb des Cafés nicht wirtschaftlich sei. Dadurch könne das Eiscafé die Produktion das ganze Jahr aufrecht erhalten. Insgesamt zehn Sorten in kleinen und großen Bechern sind im Angebot. Der Eispreis pro Milliliter entspreche dem an der Eistheke, erklärt Pol-Bigio.   Das Eis kann dann wahlweise im Papp- oder Pfandbecher gekauft werden.

Die Situation für die Eismacher könnte sich über den Frühling und Sommer wieder verbessern: Einzelshandelsdiscounter senken seit Jahresbeginn die Preise für Milchprodukte,   die Molkereien ihre Einkaufspreise für die Rohmilch der Bauern. Eiscafés und ihre Kunden können also auf eine Entlastung und den Erhalt ihrer Lieblingseisdielen im Rheinisch-Bergischen Kreis hoffen.

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