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„Wie gegen die Niederlande – mal zehn“Wie Argentinier in Rhein-Berg den WM-Triumph erlebten

2 min
Die Familie Hahne schaut in Argentinien-Trikots in die Kamera.

Emma Hahne (l.) mit ihrer Familie und Freunden beim Fußballgucken.

Argentinien ist Fußball-Weltmeister. Wir wollten wissen, wie Argentinier in Rhein-Berg das packende Finale gegen Frankreich erlebt haben.

Selbstverständlich trägt die 15-jährige Emma Hahne auch am Tag danach noch ihr Trikot. „Man ist schon noch immer sehr stolz“, sagt sie einen Tag nach dem packenden WM-Endspiel zwischen Argentinien und Frankreich. Für die Schülerin des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums in Bergisch Gladbach ist der Titel etwas ganz Besonderes. Emmas Mutter ist Argentinierin.

Mehr als 20 Leute sitzen in Trikots und mit Fahnen vor dem Fernseher.

Mächtig was los war beim Fußballschauen zum WM-Finale Argentinien gegen Frankreich.

Mit mehr als 20 Gleichgesinnten hatte sie sich bei einer Freundin in Bergisch Gladbach zum Fußballschauen verabredet. Emma Hahn nimmt nämlich in einem Kursus für Muttersprachler Spanischunterricht. Und unter ihren Klassenkameraden gibt es viele Argentinier. So saß die Truppe in Trikot und mit Fahnen am Sonntagnachmittag vor dem Fernseher.

Wir haben uns umarmt, geschrien, die Musik laut gemacht und die Hymne gesungen.
Emma Hahne, Bergisch Gladbacher Schülerin mit argentinischen Wurzeln

„Es lief ja am Anfang gut, aber dann wurde es immer knapper“, rekonstruiert sie das Spiel, in dessen Verlauf die Argentinier zunächst mit 2:0 und dann mit 3:2 geführt hatten, bevor das Elfmeterschießen letztlich die Entscheidung brachte. Schon im Viertelfinale gegen Holland hatten die Argentinier zwischenzeitlich eine 2:0-Führung hergeschenkt. Aber das am Sonntag, sei dann doch noch was anderes gewesen: „Wie gegen die Niederlande – mal zehn“, sagt Emma Hahne.

Tina Hartmann steht im Argentinientrikot vor einer Fensterscheibe.

Tina Hartmann (43, Bergisch Gladbach) hat argentinische Wurzeln und verfolgte gespannt das WM-Finale gegen Frankreich.

„Es wurde schon laut“, sagt sie und lacht. Sie selbst habe in der ersten Reihe gesessen. Als die Entscheidung dann doch für die Argentinier gefallen war, kannte der Jubel keine Grenzen. „Wir haben uns umarmt, geschrien, die Musik laut gemacht und die Hymne gesungen“, beschreibt Emma Hahne. 

Tina Hartmann (43) aus Bergisch Gladbach hat am Sonntagnachmittag ebenfalls vor dem Fernseher gestanden. „Gesessen hat niemand mehr“, sagt sie. Hartmanns Mutter war Argentinierin. „Wir hatten eine Dauerleitung nach Argentinien zur Verwandtschaft.“

„Die Stimmung dort ist gigantisch“, sagt sie. Tina Hartmann war 1990 als elfjährige selbst in Argentinien, als das Team gegen Deutschland das Finale verlor. „Die Leute dort feiern immer, und dieses Jahr erst recht, weil dort jetzt Sommer ist.“

So richtig WM-Gefühl sei bei ihr erst zuletzt aufgekommen, mit den Viertel- oder Halbfinalspielen. Das Finale sei dann „nah am Herzinfarkt“ gewesen, sagt die Bergisch Gladbacherin und lacht.