Volle Läden, leere KassenWeihnachtsgeschäft in Rhein-Berg läuft nicht so wie erwartet

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In einer geöffneten Kasse leiegt Bargeld.

Die Kassen der Händler warten darauf, benutzt zu werden – aber die Kundschaft ist beim Kauf im Weihnachtsgeschäft sehr zurückhaltend.

Das Weihnachtsgeschäft hat begonnen, die Straßen und Geschäfte in Rhein-Berg sind wieder voll. Doch es läuft nicht so, wie erhofft. Das sagen die Händler über ihre aktuelle Situation. 

Die neuesten Smartphones und Laptops, edle Schmuckkollektionen, besondere Kosmetik, schicke Mode oder schöne Einrichtung und Deko für das Zuhause. Beim Advents-Bummel durch die Geschäfte im Rheinisch-Bergischen Kreis staunt und freut sich die Kundschaft über das üppige und gute Warenangebot. Doch gekauft wird wenig – sehr zum Kummer des Einzelhandels.

„Die Kaufzurückhaltung ist eindeutig zu spüren“, bringt es Mark Peters als Vorsitzender für die Geschäftsleute der Interessengemeinschaft Bergisch Gladbach-Stadtmitte auf den Punkt. Und damit stehen die Gladbacher nicht allein. Auch in anderen Kommunen des Kreisgebietes wünschen sich die Händlerinnen und Händler im laufenden Weihnachtsgeschäft bessere Umsätze.

Geschäftsinhaber in Rhein-Berg hoffen auf bessere Einnahmen

„Die Geschäftsinhaber äußern sich noch sehr verhalten und hoffen auf bessere Einnahmen in den kommenden zwei Wochen“, erklärt Susanne Ackermann, Vorsitzende der Interessengemeinschaft Hoffnungsthal. Diese Hoffnung hat auch der Handelsverband Nordrhein-Westfalen-Rheinland. „Die allgemeine unsichere Lage mit hohen Energiepreisen dämpft die Stimmung“, sagt Marcus Otto, Geschäftsführer des Verbandes.

Das Kaufverhalten sei am ersten und zweiten Adventswochenende deutlich hinter den Erwartungen des Einzelhandels in Rhein-Berg zurückgeblieben. Nur jedes fünfte Unternehmen sei zufrieden, teilt Otto mit. Mehr als 50 Prozent der Händler erwarten nach Angaben des Handelsverbandes ein schlechteres Weihnachtsgeschäft als im Vorjahr. Nun werde auf bessere Geschäfte am dritten und vierten Adventswochenende gesetzt.

Kundenandrang in Rhein-Bergs Läden ist da – nur gekauft wird nichts

Der Kundenandrang in den Läden ist da. „Wir haben eine recht hohe Frequenz an Besucherinnen und Besuchern“, berichtet Vanessa Meinold vom Centermanagement der Rhein-Berg-Galerie. Doch das allein bringe die Kassen noch nicht zum Klingeln. „Viele Leute sehen sich nur um. Die Menschen kaufen bewusster und insgesamt weniger.“

Nun soll der verkaufsoffene Sonntag in Bergisch Gladbachs Innenstadt an diesem Wochenende die Kauflaune in Schwung bringen. Von 13 bis 18 Uhr haben die Läden geöffnet und es finden unter anderem vor der Rhein-Berg-Galerie drei weihnachtliche Konzerte statt. „Vielleicht kommen noch die klassischen Notkäufe, wie jedes Jahr knapp vor Feiertagen“, hofft Peters. Geöffnete Läden an Sonntagen seien für den Einzelhandel sehr wichtig, betont Hans-Jürgen Kautz, Vorsitzender der Händler „Gemeinsam für Rösrath“.

„Den hatten wir am ersten Adventswochenende. Da lief es Rösrath richtig gut.“ Auch in Hoffnungsthal locken die Geschäftsleute im Advent mit neuen Aktionen: ein langer Freitag bis 20 Uhr mit Glühweinausschank. „Bisher liegen wir im Buchhandel auch unter den Zahlen des Vorjahres“, erklärt Alexander Bücken, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Einkauf in Overath. Zwischendurch gebe es ungewöhnlich ruhige Tage mit wenig Kundschaft.

„Das hatten wir in den vergangenen Jahren im Advent überhaupt nicht“, sagt der Unternehmer. Aktuell ziehe die Nachfrage langsam an – leider zögerlich.

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