Gasthof Bagatelle in RösrathNeues Leben im alten Gasthof in Hoffnungsthal

Lesezeit 2 Minuten
Gasthof Bagatelle

Ein Großteil der Inneneinrichtung wurde behalten. Die Gäste sitzen an blanken Holztischen.

  • Daniel Rabe hat in Hoffnungsthal den alten Gasthof zur Brücke neu eröffnet.
  • Im neuen Gasthof Bagatelle hat der Kölner Gastronom sogar die alten Kirchenbänke erhalten.

Rösrath – Hinter dem Haus hat Daniel Rabe alte Werbeschilder gefunden, von Firmen, die früher in Rösrath und Overath angesiedelt waren.

Jetzt haben sie einen Ehrenplatz im Gasthof Bagatelle, im kleinen Raum hinter der Theke, die fast genauso aussieht wie früher, als das Fachwerkhaus neben der Volberger Kirche in Hoffnungsthal noch Gasthof zur Brücke hieß.

Auch die alten  Sitzbänke hat der Kölner Gastronom erhalten, nachdem er das Traditionshaus vom neuen Besitzer, dem Forsbacher Friedrich Schmitz, gepachtet hat. Daniel Rabe ist in Köln kein Unbekannter. Mit seiner Frau Reja  hat er schon mehrere Traditionslokale „aufgepäppelt“, darunter den Belgischen Hof, den Alteburger Hof, den Alten Zollhof in Zollstock und das Marienbildchen.

In der Südstadt serviert Rabe Österreichisches im Steffi & Franz. Wie also kommt ein Szenewirt aus der Südstadt ins beschauliche Hoffnungsthal? Rabe grinst: „Durch absoluten Zufall.“ Beim  Makler-Zappen hatte er das nostalgische Gebäude entdeckt. „Am Anfang konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen.“

Doch dann kam eins zum anderen: „Mit meiner Frau bin ich hierher gefahren, wir sind ein bisschen gewandert und fanden es einfach zauberhaft, den Ort, das Haus, alles.“  Außerdem traf er Martin Schlüter, der in Lindenthal lange das Promi-Restaurant  Schlüters betrieb – ein kleines Imperium mit zuletzt mehreren Filialen, bevor er sich   aus der Gastronomie zurückzog. Doch jetzt hat  Schlüter wieder Blut geleckt und als Geschäftsführer angeheuert. Französische Tapas sind die Geschäftsidee der Bagatelle (was auf Französisch soviel wie Kleinigkeit heißt), die Chefkoch Habib Khan frisch zubereitet.

Boeuf Bourgignon, Coq au vin, Boudin noir, Schnecken in Kräuterbutter, Moules frites,  Jakobsmuschel-Pfännchen, Ratatouille, Gratin dauphinoise – die Liste der französischen Brasserie-Klassiker ist lang. Und die Portiönchen sind so bemessen, dass man mindestens drei schafft. Von den ersten Wochen in Hoffnungsthal sind Rabe und Schlüter rettungslos begeistert. Der Laden brummt, ist Ortsgespräch. 

Die Gäste  scheinen geradezu auf das urige Lokal mit dem modernen Ansatz gewartet zu haben. Daniel Rabes Frau Reja ist die Expertin in der Familie, kommt aus der Gastronomie. Sie hat den um ein paar Zwischenwände optisch vergrößerten Gastraum im frankophilen Trödelstil eingerichtet, Kochgeschirr hängt an der Wand.

Im Frühjahr wird die Terrasse in Angriff genommen, um das denkmalgeschützte Haus von außen  in Szene zu setzen. Daniel Rabe ist voll des Lobes für die Stadt Rösrath.  „Hier werden wir tatsächlich gefragt: »Wie können wir Ihnen helfen?« Das ist eine ganz neue Erfahrung.“  

Rundschau abonnieren