Freiherr-vom-Stein-SchulzentrumPolitik in Rösrath sieht wachsenden Bedarf

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Die Kommunalpolitik sieht wachsenden Raumbedarf am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum.

Rösrath – Einen wachsenden Raumbedarf am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum erwarten die beiden Ausschussvorsitzenden Markus Heider (CDU, Schulausschuss) und Andrea Büscher (FDP, Schulbauausschuss). Im Gespräch mit dieser Zeitung stellt Heider fest, dass Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und Gesamtschule bei den Rösrather Eltern weiter beliebt sind, so dass zuletzt 85 Prozent der Kinder in den vierten Klassen auf eine der weiterführenden Schulen im Stadtgebiet wechselten. Hinzu kommt das  weitere Wachsen der Einwohnerzahl in Rösrath.

Vor diesem Hintergrund erwartet Büscher auf Dauer einen Bedarf für zehn Klassen pro Jahrgang – in den vergangenen Jahren bildeten Gymnasium und Gesamtschule  insgesamt acht bis neun Eingangsklassen. Heider plädiert „auch aus pädagogischen Gründen“ für eine Zehnzügigkeit am Schulzentrum: Auch wenn neun Klassen knapp ausreichen würden, seien zehn kleinere Klassen  vorzuziehen.

Schulplaner ermitteln Raumbedarf

Welcher Raumbedarf sich durch diese absehbare Entwicklung in den nächsten Jahren ergibt, untersucht zurzeit ein Beratungsunternehmen für Schulplanung im Auftrag der Stadt,  ein Ergebnis soll  vor  Jahresende  vorliegen. Heider stellt sich  darauf ein, dass auch für den offenen Ganztag und naturwissenschaftlichen Unterricht zusätzliche Räume benötigt werden. Wo diese sich schaffen ließen, müssten Fachleute für Bauplanung klären –  im Anschluss an die Schulplaner. Denkbar sei das Aufstocken von Gebäuden und andere Lösungen.   Eine Nutzung der Waldfläche am Paffrather Feld für Schulbauten hält Heider für unwahrscheinlich, die den letzten Monaten hochgekochte Aufregung über den entsprechenden Stadtratsbeschluss zum Regionalplan habe er daher nicht verstanden. „Das ist eine reine Vorhaltefläche“, betont er.

Diskussion zur Rösrather Schulpolitik

Diskussion zur Schulpolitik

„Schulenchaos“ in Rösrath   stellt  die Wählergemeinschaft ZLR in einer Pressemitteilung fest, sie verweist  auf Klagen  der Gesamtschule im letzten Schulausschuss:   Als Mängel wurden unter anderem ein fehlender Physikraum und eine fehlende Lehrküche genannt. ZLR spricht  von „katastrophalen baulichen und ausstattungsrelevanten Missständen“.  

Als  weiteres  Problem nennt ZLR, dass angesichts von  etwa 290 Kindern in den vierten Klassen der  Grundschulen im nächsten Schuljahr  erneut zehn Eingangsklassen an Gymnasium und Gesamtschule  zu erwarten seien.  Diese Rechnung berücksichtigt allerdings nicht, dass ein Teil der Grundschulkinder auf Schulen außerhalb Rösraths wechselt. ZLR jedenfalls fordert,  Bürgermeisterin  Bondina Schulze (Grüne)  solle bei den  Schulproblemen „Führung und Verantwortung übernehmen“.  Schulausschuss-Vorsitzender Markus Heider (CDU) dagegen   will „versuchen, das Schulthema aus der Parteipolitik herauszuhalten“.

Gedanken machen sich Büscher und Heider auch über die Schwierigkeiten am Schulzentrum, die sich durch die laufenden Bauarbeiten ergeben, und Probleme der Gesamtschule, wo es Mängel bei der Ausstattung gibt. Das hat auch immer wieder zu Klagen von Elternseite geführt. Büscher setzt sich daher für den Austausch mit den Eltern ein, im Schulbauausschuss am 20. Oktober stehe deshalb ein Bericht der Elternvertretung zu den Bauarbeiten am Schulzentrum  auf der Tagesordnung.

Problembewusstsein bei Politik und Verwaltung

„Es gibt ein extremes Bewusstsein für die Probleme, sowohl in der Verwaltung als auch in der Politik“, stellt sie fest. „Eigentlich wollen wir alle das Gleiche, wir wollen das Beste für unsere Kinder.“ Heider weist darauf hin, dass trotz der aktuellen Baustellensituation die Schulen am Schulzentrum weiter einen „guten Ruf“ hätten und daher viele Eltern ihr Kind dort anmeldeten.

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„Das sind tolle Erfolge der Schulen“, sagt Büscher dazu, daher sei es falsch, dies „kaputtzureden“. Sie versteht zwar enttäuschte Reaktionen von Eltern, meint aber, durch den Frust werde „nicht gesehen, dass vieles für die Schulen gemacht wird“.

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