Erste SchritteNeuanfang der Rösrather Tafel

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Symbolbild

Rösrath – Der organisatorische Neuanfang der Rösrather Tafel ist einen Schritt weiter: Mitglieder des bisherigen Tafel-Leitungsteams und drei Neueinsteiger haben den Verein „Tafel Rösrath“ gegründet. Vorsitzende ist Dorothee Gorn, die schon bisher als Sprecherin des Tafel-Teams aktiv war, ihr Stellvertreter ist Martin Kirschbaum. Auch Iris Gondolf, Klaus Daub und Claudia Hölzer-Kozik gehören dem Vorstand an. Bisher ist der Verein noch kein eingetragener Verein, die Anmeldung für das Vereinsregister ist aber erfolgt und das Finanzamt hat die Vereinssatzung abgesegnet.

„Wir fangen klein an“, sagt Gorn zur Perspektive des Vereins. Sobald dieser ins Vereinsregister eingetragen ist, kann er die Trägerschaft der Tafel übernehmen und seine Geschäftstätigkeit beginnen. Zuvor ist die Übergabe der Trägerschaft mit der Evangelischen Gemeinde, der bisherigen Trägerin der Tafel, vertraglich zu regeln.

Der organisatorische Neustart der Tafel-Tätigkeit in einem Verein war Wunsch der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sie äußerten ihn bei einem Runden Tisch im Juli. Daraufhin folgte das Presbyterium der Evangelischen Gemeinde diesem Wunsch und beschloss, die Tafel-Arbeit an einen selbstständigen Träger, also einen Verein, zu übergeben (wir berichteten). Der muss dann künftig auch für die Finanzierung der Tafel-Tätigkeit sorgen, die bisher unter dem Dach der Evangelischen Gemeinde erfolgte. Größte Aufgabe ist die Miete für die Tafel-Räume am Ahornweg in Stümpen.

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Die Vereinsvorsitzende äußert sich aber optimistisch zu der finanziellen Perspektive. „Das kriegt man hin“, stellt Gorn fest. „Wir brauchen natürlich Förderer und Unterstützer.“ Die Evangelische Gemeinde habe den Tafel-Betrieb schon bisher aus Spenden finanziert, diese Zuwendungen seien weiter nötig. Auch die Mitgliedschaft im Verein unterstütze die Tafel, Interessierte könnten sich per E-Mail melden (dorothee.gorn@t-online.de).

Offen ist indessen, wie sich das Verhältnis zwischen Evangelischer Gemeinde und Tafel künftig gestaltet. Das Presbyterium sei bisher nicht Mitglied im Verein geworden, teilt Gorn auf Anfrage mit. Ein solcher Schritt wäre aber ein Signal: „Wenn ich Mitglied werde, stehe ich zu den Dingen, die da passieren.“ Sie betont: „Bei uns ist jeder willkommen, der Mitglied werden möchte.“

Räumlichkeiten nicht mehr wichtig

Hintergrund sind frühere Konflikte zwischen Tafel-Team und Evangelischer Gemeinde, ein Streitpunkt war der Wunsch der Tafel-Aktiven, ihre Arbeit möglichst auf dem Grundstück der Versöhnungskirche zu gestalten und damit nah am Leben der Gemeinde. Dies sei nun aber nachrangig, erklärt Gorn auf Nachfrage: Wenn die Tafel keine Einrichtung der Evangelischen Gemeinde mehr sei, sei die räumliche Nähe nicht mehr so wichtig.

Für die Evangelische Gemeinde äußert sich Sammy Wintersohl, Pressesprecher des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region: Evangelische Gemeinde und Tafel-Verein seien „im Gespräch, um den Übergang zu gestalten“. Am Ende sei eine „gemeinsame Erklärung“ geplant. Vergangene Konflikte sollten nicht weiter im Fokus stehen, so Wintersohl: „Wichtig ist, nach vorne zu gucken.“

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