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SchlossgesprächWDR-Moderatorin Bettina Böttinger bringt Publikum zum Lachen

3 min
Eine Frau mit einem Glas Wein in der Hand sitzt an einem Tisch neben einem Mann. Beide lachen.

Bettina Böttinger erzählt Bürgerstiftungsvorstand Stephan Braun beim Rösrather Schlossgespräch von ihrem Leben.

Die bekannte WDR-Moderatorin gibt bei den „Schlossgesprächen“ Stephan Braun Auskunft über Persönliches.

Von Sigrid Schulz

Ob schon jemals bei den Schlossgesprächen so viel gelacht wurde? Bettina Böttinger kann unterhalten und das bewies sie auch in der Eulenbroich beim „Rösrather Schlossgespräch“. Zum Beispiel als die Kult-Fernsehmoderatorin erzählt, wie sie zum WDR kam. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Böttinger freiberuflich bei einer Tageszeitung und wurde dort, laut ihren Angaben, schlecht bezahlt und herablassend behandelt. Böttinger berichtete, dass sie wegen eines Beitrags in die Redaktion der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) eingeladen worden sei. Sie habe „die beste, klügste und witzigste Buchrezension“ geschrieben, das habe jedenfalls im Brief an sie gestanden. Aber der Chefredakteur ihrer Lokalzeitung habe ihr diesen Brief erst Wochen später ausgehändigt. Genau das habe das Fass zum Überlaufen gebracht.

Wütend sei sie in ihr altes Auto gestiegen und nach Köln zum WDR gedüst, so Böttinger. „Ich wusste gar nicht, dass es da einen Pförtner gibt.“ Doch genau der wurde dann ihr erster Ansprechpartner. „Ich bin da reingestürmt und habe gesagt: Ich möchte sofort für den WDR arbeiten.“ Der Pförtner habe sie völlig unbeeindruckt gefragt, ob sie denn überhaupt einen Termin habe. Schließlich habe sie immerhin der Sekretärin des „Chefs vom Dienst“ ihr Anliegen per Telefon mitteilen dürfen und dieser Sekretärin sei ihr Name tatsächlich ein Begriff gewesen: „Die hat gesagt, Frau Böttinger, das ist ja großartig. Da war ich schon geflasht.“ Allerdings war es dann bis zu den eigenen Talk-Shows, wie dem „Kölner Treff“, noch ein weiter Weg.

Schallendes Gelächter im Saal

Alle paar Sekunden wurden Böttingers Schilderungen von schallendem Gelächter des vollbesetzten „Bergischen Saales“ begleitet. Ihre Erzählungen waren locker, lässig und schwungvoll.

Allerdings gab es auch hin und wieder ernste Töne. Böttinger berichtete zum Beispiel von einem sehr schweren Jahr in ihrem Leben zwischen 2010 und 2011. Damals seien sehr viele Menschen um sie herum gestorben, ebenso wie ihr Dackel Nicki. Um sich zu trösten, habe sie sich dann die kleine Dackeldame Finchen in ihr Leben geholt. Sie habe auch ein großes Jobangebot abgelehnt, erzählte Böttinger. Im Alter von 36 Jahren sei ihr der Posten der Chefredakteurin eines WDR-Landesstudios angeboten worden. Das sei zwar der Traum aller Männer um sie herum gewesen, aber sie habe abgelehnt, so Böttinger: Ich fühlte mich zu jung, um Landesfürstin zu sein.“

Die richtigen Fragen stellen

Moderiert wurde das „3. Rösrather Schlossgespräch“ vom Rösrather-Bürgerstiftungs-Vorstand Stephan Braun. Braun stellte seinem Gast immer wieder genau die richtigen Fragen. Er und Böttinger warfen sich immer wieder die Bälle geschickt hin und her. Das Publikum zeigte sich begeistert.

2024 hatte die Bürgerstiftung die Schlossgespräche anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens aus der Taufe gehoben. Der erste Gast war der Musiker Henning Krautmacher gewesen. Der zweite Gast war Ex-Bild-Chefredakteur Kai Diekmann. Der Erlös des Abends mit Bettina Böttinger war, wie bei den Schlossgesprächen davor, ebenfalls für die Projekte der Bürgerstiftung bestimmt.