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LandratswahlSebastian Weirauch (AfD) will in Rhein-Berg Brücken zu anderen Parteien bauen

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Sebastian Weirauch (AfD) sitzt auf einer Bank in einem Park.

Für die AfD tritt Sebastian Weirauch als Landratskandidat an.

Neben einem gesellschaftlichen und politischen Wandel strebt der Politiker auch Veränderungen der finanziellen Ausgaben in der Verwaltung an.

Gerechtigkeit und der Wunsch, Brücken zu anderen politischen Fraktionen bauen – das liegt AfD-Politiker Sebastian Weirauch nach eigener Aussage am Herzen. Und so möchte er auch, sofern er zum Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises gewählt wird, das Amt bestreiten. Um die gesellschaftliche Spaltung anzugehen, wie der 57-Jährige sagt, und die „Argumente für die Themen, die in der Politik besprochen werden, wieder auf sachlicher Ebene zueinander zu führen“.

Weirauch, der schon seit einigen Jahren in Kürten lebt, trat 2016 in die AfD ein. Als Grund nennt er die Grenzöffnungen, die Angela Merkel im Jahr zuvor veranlasst habe. Weirauch ist im Vorstandsteam der AfD im Kreis. Auch im Kreistag und in Kürten hat er bisher politische Erfahrung gesammelt.

Ich kritisiere die Politik dahingehend, dass sie die Verwaltung zwingt, in eine bestimmte Richtung zu investieren.
Sebastian Weirauch, AfD-Landratskandidat

Wichtig sei für ihn , die aktuelle finanzielle Lage im Kreis und in den Kommunen anzugehen. „Ich kritisiere die Politik dahingehend, dass sie die Verwaltung zwingt, in eine bestimmte Richtung zu investieren“, erklärt er. Als Beispiel nennt Weirauch die Finanzierung „experimenteller Wasserstoffprojekte“.

Gemeint ist damit die Initiative H2R-Wasserstoff Rheinland, die in der Region die Verkehrswende durch die Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff aktiv voranbringen wollte. Daraus sei aber nichts geworden, erklärt Weirauch und spricht von einem „Desaster“. Laut dem AfD-Politiker soll sich die Verwaltung lieber auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und nicht versuchen, privatwirtschaftlich zu handeln. Weirauch selbst hat einen privatwirtschaftlichen Hintergrund (siehe Kasten).

Die Rolle des Landrats sieht Weirauch als Herausforderung und Chance

Kritisch sieht Weirauch zudem das aktuelle System der Kreisumlage: „Ich bin irritiert, dass der Kreis die Umlage einfach bestimmen darf.“ Der Landratskandidat wolle den Mitarbeitenden der Verwaltung aber keinen Vorwurf machen. „Ich habe Respekt vor der Arbeit, die sie leisten“, sagt er.

Diese Angelegenheiten anzugehen, sich in den Verwaltungsablauf einzuarbeiten und eine repräsentative Rolle als Landrat einzunehmen, beschreibt Weirauch als Herausforderung – aber auch als Chance, einen gesellschaftlichen und politischen Wandel anzustoßen.