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StadtparkgestaltungBurscheider Künstler beklagen respektlosen Umgang mit ihren Werken

Lesezeit 2 Minuten

Die Stahlplatte wurde 2006 auf die Wiese gelegt und ist dort eingewachsen.

Burscheid – Er soll ein Raum der Kommunikation und Begegnung der Generationen werden. Doch bereits vor der Umgestaltung der Grünfläche „Alter Friedhof“ zum Innenstadtpark gibt es Kritik.

Schreiben an den Bürgermeister

In einem Schreiben an Bürgermeister Stefan Caplan beklagen sich die Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten, dass die von der Stadt öffentlich angekündigte neue Inszenierung des Kunstwerks „Blattwerk“ weder vom Planungsbüro noch seitens der Stadtverwaltung mit den Urhebern abgestimmt worden sei.

Gemeinschaftswerk mit Grundschülern

Im Schuljahr 2005/2006 hatten die Künstler der Ateliergemeinschaft mit Grundschülern aus der Offenen Ganztagsschule in Zusammenarbeit mit dem Förderverein „Betreuungsangebote in Burscheid“ (BiB) aus einer Stahlplatte Lindenblätter ausgeschnitten, die in den einzelnen Ortsteilen Burscheids in den Boden eingelassen wurden. Die Stahlplatte wiederum fand ihren Platz auf dem abfallenden Hang am Alten Friedhof hin zur Durchgangsstraße.

„Die Platte ist mittlerweile fest in die Wiese eingewachsen und verändert – wie von uns vorgesehen – mit dieser gemeinsam ständig ihr Aussehen. Unabhängig davon, dass alle Beteiligten sich keinen besseren Platz denken konnten als genau diesen, würde die Platte an anderer Stelle in einen Kontext gesetzt, den wir nicht geplant haben.“ Gregor Merten nennt weitere Beispiele im Stadtbild, an denen er Respektlosigkeit im Umgang mit seiner Kunst festmacht.

Stahlskultpur beschmiert

So sei eine seiner Stahlskulpturen, die er zugunsten von Tsunami-Opfern spendete und die die heutige stellvertretende Bürgermeisterin Silke Riemscheid in einer Auktion ersteigerte, mit Graffiti beschmiert worden. „Meiner Bitte, diese zu reinigen wurde bis heute nicht nachgekommen und auch mein Angebot, dabei selbst mitzuwirken, änderte nichts an der Haltung der Stadt“, so Merten. Der Verursacher der Schmiererei, der ermittelt werden konnte, sei nicht belangt worden.

Werke nicht durch Dritte verändern

„Ebenso wurde nie – bei Kunst im öffentlichen Raum immer üblich – eine Beschriftung auf dem Sockel angebracht.“ An der Außenfassade in Dierath sei „sang- und klanglos“ ein großes Wandobjekt, das die Künstler mit Grundschülern erarbeitet hatten, ohne Absprache entfernt worden. „Abschließend gehen wir davon aus, dass dieses Schreiben bewirkt, dass umgehend davon Abstand genommen wird, die urheberrechtlich geschützte Installation Blattwerk willkürlich durch Dritte zu verändern“, schreiben Merten und Dietrich an den Bürgermeister.