FerientippStadtführung durch Witzhelden mit dem QR-Code

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Brunnen und Schilder

Stadtführung einmal anders.

  • Stadtführung einmal anders: Wir haben einen Tipp für die Sommerferien für Sie.

Leichlingen-Witzhelden – Wussten Sie, dass der Komponist Johann Wilhelm Wilms 1772 in Witzhelden geboren wurde und dass im Höhendorf ein echter Rittersitz steht? Wenn nicht, dann können Sie das während der Erkundung des digitalen Wanderwegs nachlesen, den die Leichlinger Stadtverwaltung im Ortsteil Witzhelden eingerichtet hat. Am Wegesrand stehen kleine Tafeln mit QR-Codes, die Tore zur Geschichte öffnen.

WU_Wilms (4)

Die Johann-Wilhelm-Wilms-Stele wurde enthüllt von Frank Lefers und Maurice Winter.

Urkundlich wurde die Gemeinde bereits 1184 erwähnt, zu Leichlingen eingemeindet wurde sie am 1. Januar 1975. Eingebettet in Felder, Wiesen und Waldstücke, liegt Witzhelden acht Kilometer vom Leichlinger Stadtkern entfernt auf den Höhen. Der Weg dorthin führt Wanderfreunde an Obsthöfen und einem Bauernhof vorbei, der sogar eine Milchtankstelle bereithält.

Komponistenstele

Mit dem QR-Code erfährt man mehr über den berühmten Komponisten.

Witzhelden gestaltet sich als sehr verwinkelt mit seinen Gässchen, die manchmal kaum als solche zu erkennen sind. Direkt an der Hauptstraße, wenige Meter von der Bushaltestelle entfernt, steht die evangelische Kirche der Gemeinde. Vor ihren Toren erstreckt sich der kleine Markt- oder Kirchplatz: In den Sommermonaten wird er zum verlängerten Café der ansässigen Bäcker- und Konditorei, in der die Besucher sich mit Eis, frischem Kuchen und anderen Backwaren stärken können.

Digitaler Wanderweg

In dieser Dorfidylle beginnt der im Frühjahr eröffnete digitale Wanderweg durch das Dorf mit Geschichte. Hinter einem Brunnen finden die Gäste eine Reihe von Wegweisern, auf dessen Schildern alle Sehenswürdigkeiten und möglichen Wanderwege dargestellt sind.

Marktplatz Witzhelden

Geführt mit einem QR-Code geht es durch Witzhelden.

Die erste Stele der digitalen Stadtführung befindet sich genau neben dem Eingangsbereich der Kirche, Nummer zwei neben einer der Bänke, die den Baum am Marktplatz säumen. Es sind nicht mehr als kleine Schilder, auf denen ein QR-Code und die Titel der Station abgebildet sind. Der Code lässt sich mit der Kamerafunktion des Smartphone oder Tablets abscannen und öffnet die Website der digitalen Stadtführung. Hier lässt sich die Geschichte der jeweiligen Station bequem nachlesen.

Marktplatz station 2

Eine Google-Maps-Karte bildet die Stadtführung als Rundweg ab. Knapp 1,6 Kilometer ist er lang, was nicht viel klingt. Ein guter Wanderer schafft ihn in 30 Minuten, das Lesen der Informationen eingeschlossen. Station Nummer drei findet sich an der alten „Butterküche“, einem Stück Witzheldener Industriekultur, deren Name vom einst wichtigen Umschlagsplatz der heimischen Landwirte kündet. Hier kann man erfahren, dass Witzhelden früher als „Butterdorf" sogar international bekannt war. Der Weg führt ein paar Meter die Hauptstraße hinunter, in Richtung der Leichlinger Innenstadt und dann rechts in den Weg „Am Markt“. Das Geburtshaus des Komponisten Wilms, Station vier, ist heute ein Bad- und Heizungsgeschäft. Die Stele schmiegt sich in eine schieferbedeckte Ecke des Hauses, an dem auch eine Plakette an den Musiker erinnert.

Stele Rittersitz

Der Bechhauser Weg führt direkt zum alten Rittersitz. Im Sommer bieten die Bäume, die rechts und links den Weg säumen, wohltuenden Schatten. Stele fünf befindet sich hier direkt an der Straße. Der Rittersitz, ein Haus, halb geschiefert, halb holzverkleidet, wirkt eher unscheinbar, ist aber eine Keimzelle der Gemeinde. Der Gutshof geht aufs 13. Jahrhundert zurück. Der folgende Weg, den man eher als Gasse bezeichnen sollte, verläuft bergan und das über eine längere Strecke.

Man sollte gut zu Fuß sein

Dieser Abschnitt ist nichts für Menschen, die nicht gut zu Fuß sind und bringt einen auf dem direkten Weg zur Solinger Straße, die man überqueren muss. Zwischen den Hausnummern 24a und 26a führt eine weitere Gasse zur sechsten Station, dem Friedhof, der überschaubar, aber liebevoll angelegt ist. Kennenlernen kann man hier die Biografien des Pomologen Carl Hesselmann und der in der Dorfchronik populären Bürgermeister August Weltersbach und Gottlieb Claasen.

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Die letzte Station des Rundgangs, der Wasserturm, befindet sich direkt neben dem Friedhof. Er wurde 1931 in Betrieb genommen. Im Schatten des Industriedenkmals, der zum Vereinstreff umgebaut wurde, kann man Boule spielen. Der Friedhofsweg leitet den Wanderer oder die Wanderin zurück zur Hauptstraße und damit zum Ausgangspunkt der Stadtführung.

Wassertrum Witzhelden

Am alten Wasserturm kann man Boule spielen.

Eine Tageswanderung ist es bei weitem nicht, aber ein netter Ausflug. Wer gut zu Fuß ist, kann von dort zu einer längeren Wanderung in die Umgebung aufbrechen. Wege gibt es genug, darunter den Obstweg und den Waldlehrpfad des Verkehrs- und Verschönerungsvereins.

Tipp: Nutzen Sie das 9-Euro-Ticket und reisen Sie mit dem Bus 258 von Leichlingen aus an, da es wenig freie Parkplätze in Witzhelden gibt, auf denen man über einen längeren Zeitraum parken darf. 

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