Beliebter Gasthof in Alt-KasterRestaurant „Christofs" öffnet im alten Pfannkuchenhaus

Lesezeit 4 Minuten
Der Schriftzug „Gasthof zum »Alten Rathaus«“ bleibt. 

Der Schriftzug „Gasthof zum »Alten Rathaus«“ bleibt. 

Bedburg-Kaster – Fünf Jahre war das Haus eine Baustelle. Im August soll nun endlich wieder ein Gastronomiebetrieb in dem über 100 Jahren alten Gebäude öffnen: Aus dem einst als „Pfannkuchenhaus“ beliebten Ausflugslokal in Alt-Kaster wird dann das Restaurant „Christofs“.

An das Pfannkuchenhaus, das Ende Mai 2017 zum letzten Mal öffnete, wird allerdings kaum noch etwas erinnern. Zwar bleibt der alte Schriftzug „Zum alten Rathaus“ an der Fassade bestehen, und auch die alten Biertische und -bänke vor dem Lokal werden zum Einsatz kommen.

Ehemaliges Pfannkuchenhaus wurde komplett entkernt

Doch Inhaber Bernd Schmitz-Lothmann hat das Haus im Herzen der historischen Altstadt komplett entkernt und nach eigenen Angaben „für eine hohe sechsstellige Summe saniert“. Außer der Gastronomie im Erdgeschoss gibt es noch zwei Wohnungen. „Wir haben auch das Dach erneuert und sämtliche Geschossdecken neu eingezogen“, sagt der 64-Jährige, der früher Geschäftsführer eines Vertriebs von Bio-Lebensmitteln war.

Inhaber Bernd Schmitz-Lothmann und Pächter Christof Hölscher wollen dem alten Wirtshaus neues Leben einhauchen.

Inhaber Bernd Schmitz-Lothmann und Pächter Christof Hölscher wollen dem alten Wirtshaus neues Leben einhauchen.

Pächter Christof Hölscher will sein Restaurant im August eröffnen. „Es soll ein modernes Wirtshaus werden“, sagt der 33-Jährige, der aus Grevenbroich stammt. Er lege Wert auf hochwertige Zutaten, möglichst aus der Region. Der Anteil von veganem und vegetarischem Essen auf der Karte soll hoch sein. „Wenn es Fleisch und Fisch gibt, dann von sehr guter Qualität.“ Da trifft es sich gut, dass er zwei Onkel in Grevenbroich hat, die Metzger beziehungsweise Bäcker sind und ihn mit Rezepturen, Fleisch und Backwaren versorgen sollen.

Das Wirtshaus

Das Gebäude stammt aus dem 19. Jahrhundert und wird nach alten Unterlagen erstmals 1892 als Gastronomiebetrieb mit dem Namen „Tappermannsches Anwesen“ erwähnt. 1912 hieß der Gasthof nach seinem Besitzer Anton Schmitz. Im Jahr 1972 taucht der Name „Zum Alten Rathaus“ erstmals auf. Der Name geht zurück auf das Rathaus, das einst in der Nachbarschaft auf dem Grundstück der alten Schule stand. Lange war das Wirtshaus gerade für Wanderer und Radfahrer ein beliebtes Ziel, gerade wegen seiner Außengastronomie. Auch bei Dreharbeiten wurde das Haus gern als Kulisse genutzt. (dv)

Ihm sei eine Mischung Modernität, Bodenständigkeit und Qualität wichtig, sagt Hölscher. „Es soll gemütlich sein, aber nicht altbacken.“ Und die Speisekarte werde breit gefächert aufgebaut sein. „Es wird Currywurst geben, aber auch den frischen Seesaibling oder ein Entrecote, einen veganen Sojabraten oder auch mal Kalbsleber Berliner Art.“ Was abends auf den Tisch komme, werde komplett hausgemacht sein, verspricht Hölscher, der Betriebswirtschaftslehre studiert, aber auch noch eine Lehre als Koch absolviert hat, um in die Gastronomie zu wechseln.

Restaurant „Christofs" will Kneipenatmosphäre erhalten

Das Innere des Gebäudes hat sich durch den Umbau komplett verändert und ist nicht mehr wiederzuerkennen. Die Fassade blieb erhalten, die neuen Fenster sind – aus Gründen des Denkmalschutzes – aus Holz. Die dunkle Holzvertäfelung und nahezu alle Wände im Haus sind verschwunden, es gibt nun drei Gasträume – zwei für kleinere Gesellschaften und einen großen, in dem auch zwei Stehtische Platz finden sollen. „Die Kneipenatmosphäre wollen wir hier erhalten“, sagt Hölscher. „Wer nur etwas trinken möchte, kann das gerne tun.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Vom neu geschaffenen Gastraum am hinteren Ende des Gebäudes haben die Gäste einen Ausblick auf die Kirche St. Georg – das gab es vorher nicht. Auch die Tagestouristen sollen sich weiterhin wohlfühlen, kleine Gerichte werde es ausreichend auf der Speisekarte geben Der alte Gewölbekeller des Hauses soll ebenfalls genutzt werden. „Die Atmosphäre eignet sich etwa für Weinverkostungen“, sagt Hölscher.

Anfang Juli gibt es einen Vorgeschmack auf Gerichte bei „Christofs"

Die Optik im Haus prägen alte Balken aus einer Scheune von Gut Gommershoven, dem Wohnsitz von Schmitz-Lothmann. Er will bis zur Eröffnung noch weitere regionale Details im Restaurant platzieren, etwa Kirchenbänke aus der entwidmeten und abgebrochenen Kirche in Immerath.

Einen Vorgeschmack auf das neue Restaurant können Besucher des Ricarda-Marktes am 2. und 3. Juli bekommen. Vor dem Haus soll eine Theke stehen, wo Bier vom Fass und Wein sowie kleine Gerichte wie vegane Burger gereicht werden.

Rundschau abonnieren