SPD-Kandidat besucht Rhein-Erft-KreisThomas Kutschaty macht Halt in Bergheimer Kita

Thomas Kutschaty zu Besuch: Schon im Vorfeld sei die Aufregung der Bergheimer Kinder groß gewesen.
Copyright: Alexa Jansen
Bergheim – Mit konzentrierter Miene fuhren vier kleine Jungs gestern in der Mittagssonne mit ihren bunten Bobbycars auf dem Außengelände der Awo-Kindertagesstätte „Kaleidoskop“ in Niederaußem in Kolonne, als ihr Spiel plötzlich Wirklichkeit wurde: Drei große dunkle Autos hielten vor der Einrichtung. Begleitet von einem Kamerateam kam der Vorsitzende des SPD-Landesverbandes NRW und Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Thomas Kutschaty, zu Besuch.
Kutschaty war mit den drei SPD-Landtagskandidaten Bernd Coumanns, Daniel Dobbelstein und Halil Odabasi auf Wahlkampftour. Sie besuchten ein „virtuelles Kraftwerk“ bei der Firma SME Management in Elsdorf-Heppendorf und führten Gespräche mit Betriebsrätinnen und Betriebsräten auf Schloss Bedburg zu den Themen Energiewende und Strukturwandel. Dazwischen erfolgte der Besuch in der Kita.
Bergheim: Aufregung in der Kita war groß
Schon im Vorfeld sei die Aufregung der Kinder recht groß gewesen, berichtete Jürgen Behr, der die Kita seit 27 Jahren leitet. 128 Kinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren werden dort von 35 Mitarbeitern betreut, im angegliederten Familienzentrum gibt es auch Beratungsangebote für die Eltern. Und ganz klar formulierte Behr auch seine Erwartung an den Politiker: „Ich wünsche mir eine bessere Bezahlung für alle Kollegen und eine höhere Wertschätzung unserer Arbeit im gesellschaftlichen Umfeld. Die Kinder von heute sind die Erwachsenen von morgen.“ Engagiert unterstützte ihn seine Stellvertreterin, Birgit Hoffmann: „Wir stärken die Kinder, um in der Schule und im Leben klar zu kommen, der Lohn sollte an das Niveau von Grundschullehrern angepasst werden.“
Auch Elke Baum, Awo-Fachgruppenleiterin Kitas, setzte sich im Gespräch mit Kutschaty für mehr Anerkennung und die öffentliche Corona-Prämie für die Erzieherinnen ein: „Wir arbeiten am Limit, die Awo kann die Prämie leider nicht bezahlen, das schafft ein Ungleichgewicht zu den öffentlichen Einrichtungen.“ Und Claudia Tiwi-Burkert, Betriebsratsvorsitzende des Awo-Regionalverbandes Rhein-Erft und Euskirchen, appellierte: „Wie bekommen wir mehr Personal? Viele Kolleginnen wollen lieber mehr Freizeit als Geld, wir müssen Perspektiven aufzeigen.“
SPD-Landeschef: „Wir müssen den Beruf attraktiver machen“
Thomas Kutschaty, der sich selber nur vage an seine einjährige Kindergartenzeit erinnern kann, konstatierte, dass in NRW aktuell 15 000 Erzieherinnen fehlen: „Wir müssen den Beruf attraktiver machen.“
Und während im „Kaleidoskop“ die Essenswagen mithilfe der Kleinen durch die Gänge geschoben wurden und sich der Geruch von Hähnchengulasch mit Vollkornreis verbreitete, wurde die Diskussion ernster. Inwieweit sie vorbereitet seien, ukrainische Kinder aufzunehmen, wollte der 53-jährige Politiker wissen. Bereits heute sei eine Anfrage für ein Kind gestellt worden, erzählte Elke Baum: „Das Kind kann morgen mit seiner Mutter kommen.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Sie schlug auch vor, möglichst schnell und unbürokratisch geflüchtete ukrainische Erzieherinnen mit in die Betreuung einzubeziehen. Ein Vorschlag, der von dem Politiker aufmerksam notiert wurde. Zum Abschluss des Besuches hatte die fünfjährige Leonie noch eine besonders wichtige Nachricht für den dreifachen Vater Kutschaty: „Mein Opa heißt auch Thomas!“