Beeindruckendes VermächtnisNachlass des Brühler Komponisten Giefer nun im Stadtarchiv

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Im Beisein von Bürgermeister Dieter Freytag (2.v.r.) übergab Karin Giefer (3.v.l.) dem Stadtarchiv den musikalischen Nachlass ihres Mannes Willy Giefer. Über den Zuwachs freuen sich Kim Gröner,  Elmar Frey,  Alexander Entius und Pia Regh. (v.l.).

Brühl – 29 Kisten füllt der musikalische Nachlass des Brühler Komponisten Willy Giefer (1930-2020), der jetzt offiziell dem Stadtarchiv übergeben wurde. Die Kartons enthalten die Zeugnisse eines äußerst produktiven Berufslebens, das weit mehr als 100 Kompositionen umfasst, die sich durch einen „schier unerschöpflichen Ideenreichtum“ auszeichnen, wie Bürgermeister Dieter Freytag bewundernd feststellte.

Willy Giefer, der aus Koblenz stammte, hatte nach Abschluss seines Kirchenmusikstudiums unter anderem bei Bernd Alois Zimmermann studiert. Seit 1972 lebte er in Brühl, wo er mehr als 17 Jahre die Brühler Chorvereinigung geleitet hat und zeitweise auch Dirigent des Kirchenchors St. Servatius war, dem er auch als Sänger angehörte. Giefer war für Musikverlage und als Musikpädagoge tätig. Sein Oeuvre umfasst vor allem Kammermusik für verschiedenste Besetzungen. Zahlreiche Werke fanden international Beachtung und wurden unter anderem in Köln, Wien, Rom und Melbourne aufgeführt.

An Großprojekt beteiligt

Ein Auftragswerk der Stadt Brühl zum 100. Geburtstag von Max Ernst war 1991 die Klangcollage „täuscht mich das trommelfell“, von der es eine Version für Vokaltrio und eine für Altsaxophon, Bassklarinette und Fagott gibt. Am großen Ausstellungsprojekt „Der Riss im Himmel“ zum 300. Geburtstag von Kurfürst Clemens August im Jahr 2000 war Giefer mit einem „Concerto grosso in modo di barocco“ beteiligt.

„Es ist eine große Freude, das Lebenswerk zu übernehmen, das nun im Archiv in seiner Gesamtheit bewahrt werden kann“, sagte der Bürgermeister, der Giefers Frau Karin für das Überlassen dankte. „Es war der Wunsch meines Mannes, seine Musik in guten Händen zu wissen“, sagte Karin Giefer.

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Kim Gröner, Sachbearbeiterin im Archiv, hat den Nachlass erfasst, konservatorisch aufbereitet und ein „Findbuch“ erstellt, das neben dem chronologischen Werkverzeichnis einen Lebenslauf, einen Fototeil und eine Sammlung von Presseberichten enthält. Das letzte Werk von Willy Giefer ist ein „Ave Maria“, das er 2019 zum Dank für eine erfolgreich verlaufene Operation komponierte.

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