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Baumriesen umgestürztSchlosspark Brühl für Besucher gesperrt

Lesezeit 2 Minuten
Zu sehen ist ein Zaun, an dem ein Aushang befestigt ist. Dieser weist auf die Sperrung des Parks hin.

Der Brühler Schlosspark bleibt nach dem jüngsten Unwetter geschlossen, bis Experten die Sicherheit von Spaziergängern gewährleisten können.

Windböen und Hagelschauer richteten in der Parkanlage, die zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, größere Schäden an.

Die Unwetter vom Samstag mit heftigen Windböen und Hagelschauern haben auch den Brühler Schlosspark in Mitleidenschaft gezogen. „Es gab einige Schäden“, erklärt Ufuk May, der Gärtnerische Leiter der Schlösserverwaltung. Diese betrafen sowohl den deutlich größeren Teil der historischen Parkanlage rund um Schloss Augustusburg, als auch den kleineren Baumbestand am wenige Kilometer entfernten Jagdschloss Falkenlust.

Beide Prachtbauten sowie der insgesamt rund 70 Hektar umfassende Schlosspark gehören seit mehr als vier Jahrzehnten zum Weltkulturerbe der Unesco. Nach einer ersten Einschätzung sind einige Bäume umgekippt und vielfach Äste abgebrochen. Auch eine stattliche, rund 70 Jahre alte Buche, die bislang eine der Alleen des Parks säumte, hielt dem Unwetter nicht stand und kippte um.

Gefahr besteht auch noch, wenn sich das Unwetter verzogen hat

Insbesondere Buchen und Eichen haben in der jüngeren Vergangenheit unter Trockenheit und Hitze gelitten. Schädlinge und Pilzerkrankungen haben dann leichtes Spiel. Experten erkennen geschädigte Bäume unter anderem am dünneren Kronendach. Bei Sturm und aufgeweichtem Boden können die Baumriesen dann umfallen oder große Äste verlieren. Sie werden zur Gefahr für Spaziergänger. „Diese Gefahr besteht auch noch, wenn wieder die Sonne scheint“, stellt May klar.

Daher werden je nach Intensität des Unwetters Experten hinzugezogen, die die teils jahrhundertealten Bäume des Park in Augenschein nehmen, ehe die Pforten der Grünanlage wieder geöffnet werden. „Dieses Mal haben wir einiges zu tun. Es stehen Aufräumarbeiten an und die Gutachter müssen schauen, wie sicher die Bäume sind“, erklärt May. Das könne mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Regelmäßig stößt die Sperrung nach stürmischen Tagen bei Anwohnern und Erholungssuchenden auf Unverständnis. Die Verantwortlichen der Schlösserverwaltung betonen dann stets, man wolle kein Risiko eingehen. Zumal der Schlosspark ist kein Wald, sondern eine ausgewiesene Parkanlage sei. Als Betreiber unterliege man einer erhöhten Verkehrssicherheitspflicht. Nur sichere Teilbereiche des Parks zu öffnen, ist wiederum aufgrund des großen Aufwands nicht möglich.

Seit einiger Zeit ist man in Brühl bemüht, einerseits die verbliebenen teils 300 Jahre alten Bäume zu erhalten und andererseits den Wald so umzugestalten, dass er mit den veränderten Bedingungen besser zurechtkommt. Dazu gehört etwa das Pflanzen von Baumarten, die mit Trockenheit und Hitze besser zurechtkommen.