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Hotel- und GaststättenverbandDehoga kritisiert geplante Bettensteuer in Brühl

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Eine Mitarbeiterin eines Hotels streicht eine Bettdecke in einem Hotelzimmer glatt.

Der Dehoga befürchtet mit der Beherbergungssteuer eine einseitige Belastung er Hotellerie (Symbolbild). 

Der Hotel- und Gaststättenverband sieht die Branche noch von den vergangenen Krisenjahren geschwächt. Die Steuer sorge auch für Bürokratie.

Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) Nordrhein hat sich massiv gegen eine Bettensteuer ausgesprochen. Mit dieser sollen entgeltliche Übernachtungen im Stadtgebiet besteuert werden, etwa in Hotels und Ferienwohnungen. Hintergrund ist, dass die Stadt Brühl über eine Einführung abstimmen lassen wolle.

Der Dehoga befürchtet, dass Beherbergungsbetriebe unzumutbar finanziell und bürokratisch belastet werden, sollte die Steuer eingeführt werden. Georg Frey, Dehoga-Vorsitzender in Brühl, kritisiert in einer Mitteilung nicht nur eine einseitige Belastung der Hotellerie, sondern merkt auch mögliche Auswirkungen auf andere Branchen wie die Gastronomie, den Handel oder dem Verkehrsgewerbe an. „Dieses Vabanque-Spiel zu einem Zeitpunkt, in der die Branche erst langsam wieder auf die Füße kommt, lehnen wir ab“, sagt Frey.

Brühl: Hotelbranche sieht Bettensteuer kritisch

Auch seien die letzten Krisenjahre in der Branche immer noch spürbar. Der Verband befürchtet Umsatzrückgänge und sinkende Übernachtungszahlen, sollte die Steuer eingeführt werden. Bundesweit seien 67 Kommunen, in NRW 13 Kommunen diesen Schritt bereits gegangen.

Hinzu komme, dass die Einnahmen einer solchen Beherbergungssteuer nicht zweckgebunden seien und in den allgemeinen Haushalt fließen. „Warum sollen aber einseitig auf dem Rücken der Beherbergungsbetriebe und deren Gäste zusätzliche Gelder für den allgemeinen Haushalt generiert werden? Diese Frage sollte schon erlaubt sein zu stellen“, so Frey weiter.

Mehr Bürokratie befürchtet

Der Verband kritisiert auch den bürokratischen Aufwand, der mit der Bettensteuer aufkomme. Zudem müssten Hotels Kassensysteme und Website neu programmieren, Mitarbeiter schulen und Gäste informieren. Neben den erhöhten Kosten sei die Einführung mit dem Fachkräftemangel auch personell schwer zu stemmen.

„Wenn eine Bettensteuer kommt, erwarten wir, dass die Beherbergungsbetriebe in Brühl bei der Umsetzung begleitet werden. Es ist nicht damit getan, auf den Zimmerpreis eine zusätzliche Steuer zu verlangen“, sagt Frey. Auch müsse geklärt werden, wie die Stadt die Übernachtungen bei privaten Anbietern erfassen will. Gemeint sind damit  Ferienwohnungen und Privatzimmervermieter.