Brühl – Melissa und Yasemin Günsel staunten, als sie schon zur Auftaktveranstaltung ihrer Tätigkeit bei der Organisation One bekannte Persönlichkeiten wie den ehemaligen UN-Generalsekretär Kofi Annan und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller trafen.

Ein Jahr lang werden sich die Zwillinge (24) für die Bekämpfung von Armut einsetzen. Das hat sich One auf die Fahnen geschrieben. Die Organisation sammelt jedoch kein Geld, sondern betreibt Lobby- und Kampagnenarbeit auf politischer Ebene.

„Die Aufmerksamkeit der Leute und ihre Stimme sind für die Organisation wichtiger“, sagt Melissa Günsel. Um mehr Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen, organisiert One Petitionen und Gespräche mit hochrangigen Politikern.

VR-Brillen sollen Armut begreifbar machen

Die Günsels gehören zu 60 deutschen Jugendbotschaftern. Sie werden an Veranstaltungen der Organisation teilnehmen und versuchen, One auf lokaler Ebene zu vertreten. Das heißt, sie wollen in Schulen gehen und die Organisation One mit Ständen in der Fußgängerzone und auf Veranstaltungen präsentieren.

„Wir möchten, dass die Leute einen Bezug zum Thema bekommen“, sagt Yasemin. Um Aufmerksamkeit zu erregen, geht One eigene Wege. So gibt es Virtual-Reality-Brillen, durch die man den Alltag eines in Armut lebenden Kindes kennenlernen kann.

Melissa: Bildung ist der Türöffner

Die Zwillinge haben sich schon immer in Vereinen, Stiftungen oder der Jugendarbeit engagiert. Besonders Bildung liegt ihnen am Herzen: „Bildung ist der Türöffner für so vieles“, sagt Melissa Günsel. Als Studenten haben sie dann eine weitere Möglichkeit gesucht, sich zu engagieren. Über Social Media sind sie dann auf One gestoßen.

Kampagnenarbeit

Weltweit unterstützen mehr als neun Millionen Menschen die Arbeit von One. Die Organisation setzt sich nach eigenen Angaben für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten besonderes in Afrika ein.

„Wir wollen nicht dein Geld, wir wollen deine Stimme“ ist ein Leitspruch. One versteht sich als überparteilich.  (nip)

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Beide überlegen derzeit, welchen Master-Studiengang sie belegen wollen. Für ihre Zukunft stellten sie sich etwas vor, bei dem sie Veränderungen anstoßen können, sagt Yasemin. Für ihre Arbeit bei One sei ein gutes Netzwerk wichtig. Deshalb erhoffen sich die jungen Frauen eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt.