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Nach Kohlenmonoxid-AustrittGeschäftsführer des Brühler Eisenwerks erklärt, was passiert ist

2 min
Das Bild zeigt einen Hochofen im Eisenwerk Brühl.

Im Eisenwerk in Brühl soll Kohlenmonoxid austreten. 

Im Eisenwerk Brühl, in dem Motorenblöcke hergestellt werden, kam es zu Problemen in der Gasreinigung.

In Brühl ist es am Dienstag zu einem Zwischenfall im Eisenwerk an der Kölnstraße gekommen. Nach ersten Informationen strömte Kohlenmonoxid aus. Kohlenmonoxid (CO) ist ein giftiges Gas. Es ist farb- und geruchlos und kann bereits in geringen Mengen tödlich sein.

Feuerwehr und Polizei waren den Nachmittag über im Einsatz. Der Stoff breitete sich in Richtung des Gewerbegebiets Brühl-Vochem aus. Die Warn-Apps NINA und KATWAN wurden ausgelöst, gegen 15:40 Uhr folgte die Entwarnung über die App NINA. 

Das Bild zeigt das Eisenwerk von der Außenseite.

Das Brühler Eisenwerk werden Motorenblöcke gegossen.

Der Absperrradius betrug zeitweise bis zum 800 Meter rund um das Eisenwerk. Weitere Messungen hatten zunächst ergeben, dass  Kohlenmonoxid austrat. Offenbar hing der Gasaustritt mit einem Schmelzprozess in der Produktion zusammen, der nicht von sofort gestoppt werden konnte, hieß es bei der Feuerwehr.

Geschäftsführer Matthias Pampus-Meder

Nach den dreiwöchigen Betriebsferien, in denen die Anlage umgebaut, gewartet und in Teilen sogar erneuert wurde, sei die Produktionsanlage am Dienstagmorgen wieder angefahren worden. Der Zwischenfall habe sich in der Gasreinigung ereignet - der Abluftanlage des großen Schmelzofens. „Sie verhindert eigentlich, dass Schadstoffe in die Umwelt geraten – insbesondere Kohlenmonoxid“, erklärte der Geschäftsführer des Eisenwerks, Matthias Pampus-Meder im Gespräch mit dieser Zeitung.

Doch genau dort sei es zu einer Störung gekommen und Kohlenmonoxid ausgetreten. „Großflächig wurde der gesamte Bereich evakuiert“, so Pampus-Meder. Alle Mitarbeiter, die wegen des andauernden Schmelzprozesses vor Ort geblieben seien, hätten umluftunabhänige Atemschutzgeräte angezogen. „Der Ofen lässt sich nicht einfach ausschalten“, erklärte Pampus-Meder weiter. Der Prozess sei deswegen abgebrochen und der Ofen gezielt heruntergefahren worden. „Das dauerte etwa 60 Minuten“, so der Geschäftsführer.

Das Bild zeigt mehrere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Brühl.

Die Feuerwehr Brühl war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Er sei sehr froh, dass bei dem Zwischenfall niemand verletzt wurde und lobte die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr. „Jetzt wird der Fehler gesucht und die Abluftreinigungsanlage kontrolliert. Wenn alles wieder in Ordnung ist, werden wir am Mittwoch den Ofen erneut hochfahren und in Produktion gehen“, so Pampus-Meder.

Im Eisenwerk, das mit rund 1600 Mitarbeitern der größte Arbeitgeber der Stadt ist, werden Motorblöcke für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge im Eisenguss-Verfahren hergestellt. Jährlich werden zwischen drei und vier Millionen Stück von Brühl aus an Autokonzerne im In- und Ausland geliefert.

Seit 1927 werden in Brühl Motorengehäuse aus ressourcenschonendem Grauguss für die Antriebsaggregate, vom genügsamen Zwei- bis zum spritzigen Zwölfzylinder hergestellt. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich ehemals kleine Eisengießerei auf Serienfertigungen mit jährlich bis zu vier Millionen Zylinderkurbelgehäusen für den weltweiten PKW-Markt spezialisiert. Kleinere Auftragslose von Spezialgussteilen auf Kundenwunsch runden unser Portfolio ab, schreibt das Unternehmen auf der Homepage.