Die Gläubiger des insolventen Unternehmen stimmten für eine Übernahme durch die bisherige Eigentümerin Isabella Goebel.
InsolvenzverfahrenModehaus Sinn in Brühl wird nicht von „Peek und Cloppenburg“ übernommen

Das Modehaus Sinn bleibt Brühl vorerst erhalten.
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Gute Nachrichten für den Brühler Einzelhandel: Die Gläubiger der auch in der Schlossstadt vertretenen insolventen Modekette Sinn stimmen mehrheitlich für die Übernahme des Unternehmens durch die bisherige Eigentümerin Isabella Goebel. Interessent „Peek und Cloppenburg“ geht leer aus.
Die bundesweit 1.500 Beschäftigten dürfen somit auf den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hoffen. Goebels Offerte sieht den Erhalt aller 34 Standorte mit allen Beschäftigten vor, wie ein Sprecher der Sinn GmbH mitteilte. Dies gelte auch für den Standort Brühl, erklärte er. Die Unternehmenszentrale soll in Hagen bleiben. Das Amtsgericht Hagen könne nun in den kommenden Wochen das Insolvenzverfahren einstellen. „Sinn gilt dann als saniert“, hieß es. „Ich freue mich für das Unternehmen“, teilte Insolvenzverwalter Michael Mönig mit.
Brühl: Verband der Einzelhändler begrüßt die Entscheidung der Gläubiger
In Brühl beschäftigt das Modehaus rund 30 Mitarbeiter. Die Filiale befindet sich im langjährigen Kaufhof-Gebäude am Steinweg. „Das ist eine gute Nachricht. Das Unternehmen dürfte bei der Inhaberin in den besten Händen liegen“, sagt Frank Pohl, Chef des Interessenverbands der Brühler Einzelhändler Wepag. „Für die Brühler Innenstadt ist das Geschäft von großer Bedeutung. Daher ist ein Fortbestand absolut positiv zu bewerten“, so Pohl.
Goebel, die bisherige und zukünftige Eigentümerin, setzte sich mit ihrem Insolvenzplan gegen das Angebot der JC Switzerland Holding durch, hinter der der Düsseldorfer Konzern „Peek und Cloppenburg“ steht. Dem Unternehmen waren lange gute Chancen für eine Übernahme von Sinn eingeräumt worden. Wie viele der damals 1500 Arbeitsplätze „Peek und Cloppenburg“ erhalten wollte, hatte das Unternehmen nicht erklärt. Entsprechend groß waren die Sorgen der Beschäftigten.
Im vergangenen Jahr hatte das Modehaus den Insolvenzantrag gestellt. Der Geschäftsbetrieb lief in den meisten Sinn-Modehäusern weiter. So auch in Brühl. Als Gründe für die jüngste Insolvenz hatte Sinn veränderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Sondereffekte genannt. So hätten wegen Wasserschäden und anderer bautechnischer Gründe zuletzt vorübergehend Etagen und Modehäuser geschlossen werden müssen. Dies traf nicht auf das Brühler Haus zu. Dieses gilt laut Insidern als erfolgreicher Standort.