Brühler Café DuettDarum suchen die Betreiberinnen einen Nachfolger

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Seit 2005 gibt es das Café Duett am Brühler Janshof. Nun soll das Haus in jüngere Hände übergeben werden.

Seit 2005 gibt es das Café Duett am Brühler Janshof. Nun soll das Haus in jüngere Hände übergeben werden.

Brühl – In der Brühler Gastronomie endet eine Ära. Alexandra Hörsken und ihre Partnerin Dagmar Göbel werden das Café Duett am Janshof abgeben. „Ja, wir suchen Nachfolger. Auch wenn uns der Abschied alles andere als leicht fallen wird“, erklärt Hörsken. Der Termin ist noch offen. „Aber irgendwann im Herbst ist wohl Schluss“, so die Brühlerin.

Im April 2005 begrüßten die beiden erstmals Gäste im „Duett“. Mit dem modernen, für alle Altersgruppen offenen Treff schlossen sie erfolgreich die Lücke zwischen etablierten, aber etwas angestaubten Cafés und der Bewirtung in den eher zweckmäßig eingerichteten Bäckerei-Filialen der Innenstadt. Die Außengastronomie zwischen Steinweg und Janshof, im Schatten des alten Rathausanbaus wuchs auf 60 Plätze, im Inneren fanden weitere 48 Gäste Platz. „Wir wussten zeitweise gar nicht, wie wir die viele Arbeit bewältigen sollten“, sagt die 52-Jährige, die 2014 mit ihrer neun Jahre älteren Partnerin mit dem „Einspänner“ an der Bonner Straße in der Kölner Südstadt ein zweites Café eröffnete.

Brühler Café Duett: Lage an der Baustelle

Eine noch gravierendere Zäsur folgte vier Jahre später. Mit dem Abriss des alten Rathausanbaus begannen vor dem Café Duett die Tage mit Lärm und Staub. Diese sind bis heute nicht gezählt. Denn noch immer ist der Nachfolgebau nicht vollendet. Die Zahl der Außenplätze schrumpfte auf 36. „Es war unklar, wie es mit dem Duett überhaupt weitergehen würde“, blickt Hörsken zurück.

Das Betreiberduo suchte nach Alternativen. Zunächst in Brühl, später in Köln, wo man schließlich fündig wurde und 2018 am Eigelstein zusätzlich das Lokal „Dreiviertel“ eröffnete. Dann bescherte die Pandemie neue Sorgen.

Personalengpässe als Belastung

All das haben Hörsken und Göbel hinter sich gebracht. Aber all das hat offenbar eine Menge Kraft gekostet. „Drei Läden sind letztlich einer zu viel“, bilanziert Hörsken, vor allem, weil es immer wieder an Mitarbeitern fehle. „Die dauernden Personalengpässe führen dazu, dass wir beiden viel mehr Zeit im Café anpacken müssen, als wir das noch können und wollen.“

Damit schlägt sie die Brücke zum Anforderungsprofil der Nachfolger. „Wir haben viele Stammkunden. Das Geschäft läuft gut. Es wird sicherlich noch besser, wenn das Rathaus fertig ist. Ideal wären jüngere Betreiber, die Lust und Power haben, selbst im Café anzupacken.“ Werbung macht sie für ihre Mitarbeiterinnen. „Die sind so toll. Wir haben sie zuerst informiert und ihnen angeboten, in unsere Kölner Cafés zu wechseln, aber das wollen sie nicht.“ Drei Angestellte hat das Duett, dazu Minijobber, Schüler und Studenten.

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Es hätten sich schon Interessenten gemeldet, aber noch sei nichts sicher. Klar sei nur, dass man sich von Belegschaft und Stammkunden gebührend verabschieden werde.

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