Interview mit Lehrerin Sabine Ponsa„Feedback ist wichtig“

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Lehrerin Sabine Ponsa

Lehrerin Sabine Ponsa

Brühl – Nicht nur Eltern und Schüler haben mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Schule zu kämpfen, auch Lehrerinnen und Lehrer mussten im vergangenen Schuljahr kreative Lösungen für das Unterrichten finden. So auch Sabine Ponsa. Sie ist 60 Jahre alt und Lehrerin für Kunst, Biologie und Naturwissenschaften an der Gesamtschule in Brühl, wo sie als Teil der Schulleitung für die Jahrgänge acht bis zehn mitverantwortlich ist. Mit Anica Tischler sprach sie darüber, welche Maßnahmen für das digitale Lernen an der Gesamtschule getroffen wurden.

Frau Ponsa, welche Erfahrungen haben Sie und Ihr Kollegium mit dem Unterrichten in Zeiten von Corona gemacht?

Ponsa: Vor allem sehe ich, dass es einen großen Unterschied zwischen dem ersten und dem zweiten Lockdown gibt. Im März 2020 war es sehr schwierig, Kontakt zu Schülern zu halten. Wir haben damals alle Mittel genutzt, die wir auch im Privaten hatten. Wir haben mit Schülern telefoniert, mit dem Handy und per Mail Kontakt gehalten, Ausdrucke per Post verschickt. Es fehlte damals vor allem ein komplettes Konzept. Von den Ministerien kam da nichts.

Was ist jetzt anders?

Auf den zweiten Lockdown waren wir besser vorbereitet und haben uns für das digitale Lernen und Arbeiten ein eigenes Konzept erarbeitet. Dafür nutzen wir die Lernplattform „Logineo“, die vom Land zur Verfügung gestellt wird. Uns war es dabei wichtig, trotz des Distanzunterrichts etwas Alltagsstruktur zu geben.

Wie sieht das konkret aus?

Die Schüler wissen, Montagmorgens um 10 Uhr finden sie online das Aufgabenpensum für die kommende Woche. Da sind dann alle Fächer mit dabei. Wann und wie sie die Aufgaben bearbeiten, ist allen freigestellt. Aber freitags um 16 Uhr ist Schluss. Dann müssen alle Aufgaben abgegeben sein. Diese Zeiten spiegeln auch die Stunden unseres üblichen Schulalltags wider.

Wie halten Sie Kontakt zu den Schülern?

Die Lernplattform bietet verschiedene Möglichkeiten. Es gibt eine Chat- und eine Bewertungsfunktion, mit der wir zum Beispiel Aufgaben kommentieren können. Mir ist es wichtig, den Schülern mindestens ein kurzes Feedback zu geben. Deshalb schreibe ich oft wenigstens ein „Gut gemacht!“ dazu. Bei Klassen mit 30 Lernenden ist es jedoch schwierig, jedem ein individuelles Feedback zu geben.

Nutzen Sie auch Videokonferenzen für Feedback?

Ja, das ist ein sehr guter Raum für Feedback, Gespräche oder Rückfragen. Die Schüler sollen aber auch bei Logineo Selbstkontrollen vornehmen, um ihren Erfolg einschätzen zu können.

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Gibt es Schüler, die damit nicht so gut zurechtkommen?

Meist sagen die Schüler das nicht so konkret. Was wir zu sehen bekommen ist dann, dass sie keine Aufgaben abgeben. Das kann verschiedene Gründe haben. Dann haken wir nach. Ich weiß von Schülern, die zu Hause keine vernünftige Internetverbindung haben oder mit dem Handy arbeiten müssen. In solchen Fällen haben wir den Schülern Tablets ausgeliehen.

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