KommentarDie Kinos im Rhein-Erft-Kreis brauchen dringend Unterstützung vom Publikum

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Im Kerpener Capitol-Kino läuft zurzeit unter anderem der Quotenbringer „Jim Knopf und die wilde 13“. (Archivbild)

Im Kerpener Capitol-Kino läuft zurzeit unter anderem der Quotenbringer „Jim Knopf und die wilde 13“. (Archivbild)

  • Am Freitag schließt mit dem Hürther Berli-Kino nun auch das zweite der fünf kleinen Kinos im Rhein-Erft-Kreis auf unbestimmte Zeit.
  • Für unseren Autoren ist das eine gefährliche Entwicklung.
  • Er sagt: „Kinos brauchen dringend ihre liebste Unterstützung: Publikum.“

Rhein-Erft-Kreis – Die ersten bewegten Bilder, erste Tonfilme, erste Farbfilme – das alles gab es als kleine Sensationen Anfang bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts im Kino. Heute haben viele einen Fernseher im Wohnzimmer stehen, der sich hinter einer Kinoleinwand kaum verstecken muss. Und auch das Popcorn, das zum Kino gehört, wie die Bratwurst zum Stadion, kann man minutenschnell in der Mikrowelle herstellen.

Und doch ist der neueste Leinwand-Straßenfeger auf der Couch nicht dasselbe, wie ein Kinobesuch. Ausgehen, Menschen treffen, anschließend ein Glas Wein zu guten Gesprächen im Foyer trinken, das funktioniert in Pantoffeln und Schlabberhose nicht.

„Das schadet den verbliebenen Kinos zusätzlich“

Menschen sind soziale Wesen und auf Kontakt angelegt. Der fehlt heute oft. Schon vor Corona wuchs die Zahl der Couch-Potatoes. In Kinos, aber auch in Restaurants, Sportvereinen, Chören, Konzertsälen hat sich der Trend allerdings in den zurückliegenden sieben Monaten dramatisch verstärkt.

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Nach dem Lockdown im März darf man längst wieder mit gebotener Vorsicht raus. Aber die öffentlichen Häuser bleiben weitgehend leer. Dass die Verleiher sich anderer Wege, nämlich der Streaming-Dienste, bedienen, ist verständlich, schadet den verbliebenen Kinos aber zusätzlich.

Als der Fernseher Einzug in die Wohnzimmer hielt, gab es schon einmal eine Kinokrise, die durch Platzreduktion und Programmvielfalt halbwegs überstanden wurde. Bleibt zu hoffen, dass unsere kleinen, gemütlichen, liebenswerten Ortskinos, die durch stetige Nachrüstung technisch mit den großen Multiplexhäusern locker mithalten können, auch in der aktuellen Pandemie-Krise durchhalten. Dazu brauchen sie dringend ihre liebste Unterstützung: Publikum.

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