Auf dem einzigen Wochenmarkt in Elsdorf werden Freunde kulinarischer Genüsse fündig: Hier gibt es alles von Käse über Fisch bis zu Gemüse.
SerieAuf dem Wochenmarkt in Elsdorf ist der Einkauf auch mal Nebensache

Sophie Abels aus Esch freut sich über das frische und nahe Angebot von Obst- und Gemüsehändler Gerd Hass.
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Es ist der wohl jüngste Wochenmarkt im Kreisgebiet. Erst vor gut einem Monat haben Marion und Heinrich Friedrichs den Wochenmarkt auf dem Vorplatz ihrer Gärtnerei ins Leben gerufen. Schnell wurde der Mittwochs-Markt zum beliebten Treffpunkt. „Besonders der Fischhändler und der Bäcker haben ein tolles, frisches Angebot“, lobt der Angelsdorfer Norbert Abels, der an „Alberts Fischfeinkost“-Stand unter anderem ein Fischbrötchen für den kleinen Hunger gekauft hat.
Maik Brands bietet dort neben Fischbrötchen tagesfrische Meeresfische, Räucherfische, Lachse aus Ahrweiler und hausgemachte Fischsalate an. „Der Umsatz ist gut, aber es könnte noch etwas mehr Kundschaft kommen“, befindet er.

Der Renner auf dem Markt mit ständig langer Schlange von Kunden sind die Backwaren von Brotsommelier Felix, die Katharina Mielke verkauft.
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Gegenüber gibt es am Imbiss Wildspezialitäten aus Blatzheim an Jäger Wilhelm Kreusers „Wild auf Wild“-Stand und gegen Vorbestellung auch Wildfleisch für den Sonntagsbraten. „Barbara's Gaumenschmaus“ lockt mit 60 von Barbara und Teddy Gärtner aus Köln-Worringen selbst aus vorwiegend eigenem Obst hergestellten Marmeladen, Essigen und Likören. Der Einkauf der frischen Waren gerät gelegentlich zur Nebensache, denn an Sitzgruppen wird oft bei Kaffee gemütlich ein Schwätzchen gehalten.
Jakob Clemens aus Oberembt, der sich gerade einen Kaffee geholt hat, kommt jede Woche und genießt das Treffen mit Bekannten. „Das ist eine schöne Abwechslung, der Kaffee ist lecker und das Brot ausgezeichnet“, befindet er und setzt sich wieder an den Tisch zu seinen Bekannten.
Den Kaffee gibt es an der Kaffeebude des Pulheimer Chocolatiers Björn Bartels. Er macht süße Leckereien gänzlich selbst im Ein-Mann-Betrieb. Neben seinen Süßwaren und Kaffeesorten bietet er „Affogato al Caffè“ an, eine Vanilleeiskugel mit Kaffee übergossen. „Aber neben normalem Kaffee läuft dennoch der Eiskaffee am besten“, sagt er.
Lange Schlangen bilden sich während der Marktzeit vor dem Stand von Brotsommelier Felix aus Jülich. Katharina Mielke hat dort gut zu tun. Der Renner ist das wie alle Brotsorten ohne Zusatzstoffe gebackene „Uropa“-Brot. „Das duftet köstlich hier“, schwärmt ein Ehepaar aus Bedburg, das erstmalig nach Esch gekommen ist und die „sehr guten Waren“ gern probiert. „Bei uns gibt es ja kaum noch Bäcker und Metzger, da ist ein Wochenmarkt eine gute Einkaufsmöglichkeit“, sagen sie.

Exklusive Käsespezialitäten aus Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz finden bei Harald Tobitsch guten Absatz.
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Probieren ist auch am Käsestand von Harald Tobitsch erwünscht. Er verkauft neben guter Laune und flotten Sprüchen Käse aus Italien, Österreich, Frankreich und der Schweiz. Eine vielseitige Auswahl aus seinen 1500 Sorten hat er stets im Angebot. „Der Wiener-Neustadt-Käse ist zurzeit mein Favorit“, schwärmt er von der feinen Würze des Hartkäses und überzeugt charmant seine Kundschaft.
Elsdorf: Frische Lebensmittel und nette Menschen
Der wichtigste Stand auf einem Markt ist stets der Obst- und Gemüsestand. Der Bergheimer Gerd Hass ist vor dem Morgengrauen zu den regionalen Erzeugern gefahren, um auf dem Markt mit frischen Produkten zu glänzen. Erdbeeren, Spargel und Kirschen beleben neben Sommergemüse die Auslagen.
„Schön, dass jetzt ein Markt im Dorf ist. Da gibt es frische Waren und man trifft Leute“, freut sich die Escherin Sophie Abels über das neue Angebot. Kerstin Neidel ist auf den Markt aufmerksam geworden, als sie in der Gärtnerei Blumen kaufte. Dieser Effekt ist aber nur eines der Ziele der Familie Friedrichs. „Ich liebe Wochenmärkte“ sagt Heinrich Jepkens-Friedrich. „Das ist wie Urlaub vor der Tür.“ Mit seiner Frau Marion Friedrichs hat er schon kurz vor der Öffnungszeit auf dem Markt eingekauft.
„Den Markt ins Leben zu rufen war schon anstrengend. Aber die Resonanz ist da. Das ist, wie früher in den Städten und Orten üblich, ein lebendiger Marktplatz geworden, entspannt und gesellig. Mission erfüllt,“ sagt er und genießt einen frisch gebrühten Kaffee vom Chocolatier. Nächste Folge: Am Samstag, 28. Juni, stellen wir den Wochenmarkt in Erftstadt vor.