Geister, Clowns und SchneemännerDas sind die schönsten Bilder vom Karneval in Elsdorf

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Zwei bunt kostümierte Jecken mit pinken Perücken winken in die Kamera.

Tolle Stimmung herrschte am Zugweg beiderseits des Finkelbachs.

So schön kann Karneval sein: Wir haben die Highlights aus Elsdorf in Bildern zusammengefasst.

In Elsdorf ist der Straßenkarneval in vollem Gange. Hier finden Sie die Termine, Bilder und mehr.

Karneval in Rhein-Erft

So schön waren die Züge in Elsdorf

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Etzweiler

Gleich zwei Dreigestirne konnten die Karnevalsfreunde (KF) im Umsiedlungsort aufbieten. Das erste eigene Trifolium fuhr an der Spitze auf einem kleinen Kutschenwagen durchs Dorf. Zugleiter und Bauer André Müller bekam für die Organisation Unterstützung von Prinz und KF-Chef Mario Bückreiß.

Der musste sich vor dem Start am Bürgerhaus viele Fragen anhören. Wo denn, bitte schön, die traditionelle Erbsensuppe geblieben sei, wollten die Leute wissen. „Chefkoch Otto Hoffmann ist erkrankt, und Ersatz war nicht so schnell zu bekommen“, gab er dutzendfach zur Antwort. Immerhin gab es Rievkooche.

Nach dem kleinen Prinzenwagen tauchte das KF-Gefolge die Straßen in Rot und Weiß. „Hier darf jeder ohne Anmeldung mitgehen, der Lust hat“, sagte Bückreiß. „Bei uns ist eben alles ein wenig anders“. Die Fußballer marschierten in traditionellem Grün-Weiß mit. Die Maiburschen der Gesellschaft „Holdes Grün“ versprach in Magier-Kostümen: „Wir verzaubern euch“ und lieferten als Beweis reichlich Wurfmaterial in den dicht besetzten Zuschauerreihen ab.

Die Fidelianer aus dem benachbarten Hauptort waren mit Funken und Musikzug angetreten und bildeten die Vorhut für das Elsdorfer Dreigestirn, das auf dem 4711-farbenen Wagen fuhr, der am Sonntag das Fidelio-Gefolge durch die Reihen chauffiert hatte.


Grouven

Zugleiter Michael Blank hatte keine Probleme, den kleinen, aber feinen Zug zu sortieren. Er führte in Vertretung des erkrankten Dieter Buschmann die 60 Teilnehmer in sechs Gruppen sicher über die gut besuchte Römerstraße. Die „Piraten vom Weiher“ um Franzi Nepein bekundeten: „Wir gehören nach Grouven, also gehen wir auch im Zug mit.“

Als Top Gun-Piloten hatten sich die „Echten Fründe“ verkleidet. „Wir haben auch einen Tom Cruise dabei“, sagte Conny Lucht und zeigte auf einen smarten Nachwuchsjecken. Als Wikinger war die Freundesgruppe Hänne und Männe unterwegs. Seit elf Jahren dabei sind die stets überraschenden Jecke op Jöck. Im närrischen Jubiläumsjahr hatten sie die zurückliegenden Mottokostüme von Zauberwürfel bis zum Popcorn noch einmal aktiviert.

Schnell reagiert hatten „Die Aktuellen“ um Andreas Bährens. Ein Spionageballon reckte sich über ihrem Handwagen in den überwiegend blauen Himmel. „Wir waren es nicht“, wiesen die „Chinesen“ alle Schuld von sich. Bunte Clowns am Zugrand riefen eifrig nach Kamelle. „Wir wollen auch mal einen Zug anschauen, auch den Kindern zuliebe“, sagte Mareike Stockmann. Die Gruppe ging am Nachmittag im Kerpener Zug mit.


Oberembt

Normalerweise ist die Jülicher Straße die Hauptachse des Zugs. Dass die teilweise wegen Kanalbauarbeiten gesperrt ist, brachte die Abläufe ordentlich durcheinander. Dadurch gab es Abschnitte, etwa im Broich, wo das Publikum eher spärlich vertreten war. An der Kreuzung Jülicher Straße/Buschweg war es aber umso voller, wenn auch längst nicht so voll wie gewohnt.

Die größte der neun Gruppen machte im Aufgebot von Zugchef Hajo Schmitz den Anfang. 65 große und kleine Schneemänner und -frauen der Kita St. Judas Thaddäus folgten einem großen Kunststoff-Schneemann, von dem frostiger Rauch aufstieg. Viel Rauch stieg auch von der Burg auf, die die „Ritter außer Rand und Band“ auf ihren Großwagen gebaut hatten.

Hexen und Zauberer waren ebenso unterwegs, wie Lappenclowns und die schwarz-weißen Piraten des ehemaligen Dreigestirns. Traditionell in Kochmontur fuhren die KG-Senatoren auf der Feldküche durch den Ort. Hinter dem prächtigen rot-weißen Gefolge schloss das amtierende Dreigestirn die Zugfolge. Deren haushohe Karosse hatte Mühe, manch enge Kurve zu nehmen.


Elsdorf

Mit viel Dampf, fetten Beats, heißen Würstchen und Kamellen eröffneten die Jecke Fründe aus Esch den Zuckerwürfelzug. In der Innenstadt standen die bunt kostümierten Jecken in vielen Reihen am prächtigen Zug. Die aktiven Jecken hatten viel Fantasie walten lassen. Märchenwald, Eskimos, Glückswiesengärtner, aber auch Cowboys und Indianer waren zu bestaunen.

Die Tischtennisfreunde zeigten sich außerirdisch jeck mit Raumfahrer-Monturen und einem umgehängten Flugzeug-Modell. „33 jecke Zöch sin jenoch“ befanden die „Jecke Dötz“ aus dem benachbarten Giesendorf, deren Großwagen wegen Nachwuchsproblemen die letzte Runde durch die Stadt zog.

Die Gruppe der „Fleischlosen“ hatten auf ihrem Großwagen das Thema Gasknappheit mit vielen Pipelines aufgegriffen. „Gib Gas, ich will Spaß“, forderte der Kaateclub. Originell gaben sich auch die „Unglaublichen“ mit Beefeater-Uniformen und Big Ben. Mit „Tschüss Liz“ erinnerten sie an den Tod von Queen Elizabeth II. Disco war auf der bunt blinkenden Après-Ski-Hütte der „Schwimmbotze“ angesagt, bevor die vielen Gruppen der Fidelio und das Dreigestirn den Zug beschlossen.


Heppendorf

Die beiden Kitas waren tragende Säulen im Festzug, der mit knapp 200 Jecken in neun Gruppen durch die Straßen zog. Die St.-Dionysius-Pänz, mit Eltern und Erzieherinnen stattliche 60 Teilnehmer stark, forderte als Schneemänner und Schneefrauen „mehr Kita-Plätze“ – ein aktuell drängendes Problem im Ort. Die Kita Sonnenblume ließ bunte Windmühlchen drehen, von denen viele den Weg zu den Zuschauenden fanden.

Die Kitas hatten von den Blaukappen um den neuen Zugleiter Martin Schneider Wurfmaterial gestellt bekommen. Die Schützen, sonst fester Bestandteil im Zug, hatten wegen eines plötzlichen Todesfalls in der Bruderschaft kurzfristig ihre Teilnahme absagen müssen.

Einen Zirkus mit Tieren, Jongleuren und Artisten bot die Pädagogische Einrichtung Fram auf. „Dat Zeuch muss weg“ war das Motto des Heppendorfer Freundeskreises „Kamelleräuber“. Mit ihren selbsttragenden Bötchen waren auch die Steam Punks vom „Goldenen Schuss“ wieder mit dabei.


Berrendorf

Die Geister waren schon am Freitag wieder los. Ihre morbide Mischung aus alemannischer Fasenacht und rheinischem Karneval erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Etwa 50 Geister, darunter auch erfreulich viele jüngere, setzten sich an der Dorfkneipe nach ordentlicher Stärkung in Bewegung. Rasselnd, pfeifend, knatternd, scheppernd, mit Sensen und Pechfackeln ausgerüstet, zogen sie einen offenen Sarg samt Skelett durchs Dorf. Neben zusätzlichen Handwagen mit offenen Feuern und Totenköpfen war erstmals auch eine zweite Musikbox am Start.

Aus dem Sarg schallten Gothic-Klänge, aus der neuen, von Reiner und Jenny Gold selbst gebauten und verkleideten Lautsprecherbox dumpfe Rhythmen. „Für das nächste Jahr gibt es schon sechs Personen, die als neue Geister im N.G.K.N.E.V. (Ne Ganz Kleine Nicht Eingetragene Verein) von 1997 mitmachen wollen“, sagte Ur-Geist Hans Schlömer zufrieden, der mit Josef Schiffer nach 25 Jahren die Vereinsführung in die Hände jüngerer Geister legen will.

Am Sonntag zogen, organisiert von Zugleiter Dominik Schäpers, der nach 15 Jahren Hermann Josef Kaiser abgelöst hat, rund 300 Jecken in knapp zwei Dutzend Gruppen und Festwagen durch das Dorf.

Wie gewohnt, führte das Tambourkorps unter Heinz-Adam Schiffer klangvoll den närrischen Lindwurm an. Sonne in Form von Blumen hatte die Gruppe Zosamme Jeck als Gertenkolonne mitgebracht. Super Marios, Schotten, Ritter, Trapper, Zirkuspiraten und Mexikaner sorgten ebenso für Farbenpracht unter eher grauem Himmel, wie die bunten Perücken der „Verrückten Wissenschaftler.

Viel Publikum rief am Dorfplatz nach Kamelle und Strüßjer. Am Wiebach hatten die Anwohner der „Backesstroß“, die in bester Stimmung feierten, eine Tribüne aus Strohballen gebaut. Emilian staunte mit großen Augen. Für den Dreijährigen, der am Zugweg Kamelle sammelte, war es der erste Karnevalszug.


Karnevalszüge in Elsdorf

Freitag, 17. Februar

  • Berrendorf, Geisterzug ab Dorfplatz, 19 Uhr

Sonntag, 19. Februar

  • Elsdorf, ab Dürener Straße, 13 Uhr
  • Heppendorf, ab Dorfplatz, 12.11 Uhr
  • Berrrendorf, ab Kantstraße, 14 Uhr

Montag, 20. Februar

  • Grouven, ab Gaststätte „Grouvener Treff“, 11 Uhr
  • Neu-Etzweiler, ab Bürgerhaus am Irisweg, 14 Uhr
  • Oberembt, ab Kriegergasse, 14 Uhr

Dienstag, 21. Februar

  • Esch, ab Fasanenweg, 13 Uhr

Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Rhein-Erft-Kreis im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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