Erftstädter Germania verliert Pokalspiel„Unterm Strich hat Düren verdient gewonnen“

SC Germania Erftstadt-Lechenich kämpfte gegen den Regionalligisten 1. FC Düren.
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Erftstadt – „Ein Hammer-Los“, hatte sich Karsten Kochems, der Trainer des Fußball-Landesligisten SC Germania Erftstadt-Lechenich, bereits im Vorfeld auf die erste Pokalrunde im „Bitburger“ Mittelrheinpokal gegen den Regionalligisten 1. FC Düren gefreut. Schließlich hatte er im vergangenen Jahr bei den Gästen hospitiert und freute sich auf ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Zum Dürener Trainer Giuseppe Brunetto pflegt er auch weiterhin ein freundschaftliches Verhältnis.
Kein Landesliga-Alltag
Am Hennes-Weisweiler-Sportpark herrschte am Mittwochabend vor Anpfiff reges Treiben: Flutlicht, Pokal, ein Top-Gegner; das ist eine Abwechslung zum sonst gewohnten Landesliga-Alltag. „Wir hatten mehr als 250 Zuschauer heute Abend und eine tolle Stimmung“, erzählte Ralph Hoppen, der Pressesprecher der Germania, nach dem Abpfiff.
Die 250 Zuschauer, unter denen sich auf beiden Seiten kleine Fanblöcke gebildet hatten, sorgten für eine tolle Kulisse vor Beginn der Partie. Nachdem Schiedsrichter Jan-Phillipp Schöneseiffen das Spiel angepfiffen hatte, waren die Dürener Gäste darum bemüht, die Spielkontrolle an sich zu reißen.
1. FC Düren dominiert erste Halbzeit
Germania zeigte sich in den ersten Minuten beeindruckt von der Ballsicherheit und Athletik des Regionalligisten und agierte hauptsächlich mit langen Bällen. Wenn die Dürener ihre Passstafetten aufzogen und das Tempo verschärften, kamen sie auch zu ersten Torchancen, die jedoch nicht zwingend genug waren. Was Düren nicht sauber ausspielte, wurde von der Erftstädter Abwehr verteidigt.
Nachdem die erste Drangphase der Gäste torlos überstanden war, keimte unter den Zuschauern die Hoffnung, das die Gastgeber die Null lange würden halten können, um in eine Verlängerung zu kommen. Diese Hoffnung verpuffte jedoch, nachdem Schiedsrichter Schöneseiffen nach Foulspiel im Strafraum einen berechtigten Elfmeter für die Dürener Gäste pfiff. Philipp Simon (31.) verwandelte souverän unten links.
In der Folge drängte Düren auf den zweiten Treffer; der Erftstädter Torwart Nils Grüttner und die Hintermannschaft vereitelten jedoch die Chancen der Gäste. Entlastung gab es nur über lange Bälle auf Mehmet Sahin. Mit 0:1 ging das Spiel in die Halbzeit. „Wir haben natürlich schon etwas Zeit gebraucht, um uns an das Tempo der Dürener zu gewöhnen. Wir können dann auch glücklich sein, das wir nicht schon früher zurückgelegen haben“, berichtete Kochems zur ersten Halbzeit.
Dürener Jannis Becker schießt zweites Tor
Nach dem Seitenwechsel dann ein anderes Bild: Karsten Kochems schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn sein Team verteidigte jetzt aggressiver und übernahm mehr und mehr die Spielkontrolle. Die Gäste wirkten passiv und überrascht von der Courage der Hausherren. Durch Standards und nach Kontern gab es im Minutentakt gefährliche Situationen im Dürener Strafraum; die wenigen klaren Torchancen der Erftstädter wurden jedoch vergeben.
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Kurz vor dem Ende der Partie fiel der Ball nach einer Ecke vor die Füße von Jannis Becker (88.), der dann das 2:0 für die Gäste einschob und das Spiel damit entschied. In der Nachspielzeit warfen die Hausherren alles nach vorne, ein Treffer sollte aber nicht mehr gelingen. „Nach der Halbzeit war das Spiel komplett umgekehrt. Wir hatten die Kontrolle, waren dominant, hatten Chancen. Das war einfach toll von der Truppe“, erzählt Karsten Kochems stolz. „Unter dem Strich hat Düren schon verdient gewonnen, aber das war ein Riesenspiel vom Team und einfach ein geiler Pokalabend“, lobt der Germania-Trainer.
Germania Erftstadt: Nils Grümer, Arne Kaufmann, Rene Mager (90. Pierre Mendy), Burak Hendem, Dustin Esser, Mehmet Sahin (86. Tim Bischoff), Pascal Schiffer, Christopher Fuhl (90. Daniel Jacoby), Alexander Manolov (90. Nathan Kunzika), Jannik Straube, Maurice Simon.