Planung für Notgruppen beschlossenIn Erftstadt fehlen noch 357 Kitaplätze

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Die Rohbauarbeiten an der Kita in Kierdorf am Ende der Matthias-Grell-Straße sind schon weit fortgeschritten.

Die Rohbauarbeiten an der Kita in Kierdorf am Ende der Matthias-Grell-Straße sind schon weit fortgeschritten.

Erftstadt – 357 Kindergartenplätze fehlen derzeit in Erftstadt, teilte die Verwaltung im Hauptausschuss auf Anfrage der SPD mit. Am drängendsten ist das Problem bei den Plätzen für Kinder unter drei Jahren. Hier müssen 305 zusätzliche Plätze geschaffen werden. Der größte Stadtteil Liblar hat die höchste Quote unversorgter Mädchen und Jungen. Hier fehlen 131 Plätze.

Der große Bedarf entstehe, weil die Neubauvorhaben am Hahnacker und an der Brühler Straße noch nicht realisiert seien, betonte die Verwaltung. Der Investor habe mitgeteilt, dass für das seit Jahren baureife Grundstück am Hahnacker noch kein Generalunternehmer beauftragt worden sei, berichtete Jugenddezernent Jörg Breetzmann. Erst im Frühjahr seien die Bauanträge dafür vollständig eingereicht worden.

Neun Kita-Gruppen eingeplant

Daher musste die Verwaltung sich überlegen, wo kurzfristig Übergangslösungen zu schaffen sind. Die Don-Bosco-Schule in Friesheim ist laut Breetzmann voll ausgelastet. Entgegen der ursprünglichen Planung eines Umzugs im Herbst werde nach derzeitigem Bauzeitenplan frühestens im März nächsten Jahres das Familienzentrum seinen siebengruppigen Betrieb wieder in den früheren renovierten Räumen an der Bolzengasse aufnehmen können.

Erst im zweiten Quartal 2020 stünden dann sieben freie Räume für eine Kita-Nutzung im Schulgebäude an der Franz-Stryck-Straße zur Verfügung. In der Kita-Planung sind laut Verwaltung bis einschließlich 2021/2022 neun Kita-Gruppen (zwei als vorübergehende Gruppen im Schulgebäude) eingeplant.

Daher wurde die Stadt von den Fraktionen beauftragt, nach anderen Übergangslösungen zu suchen. Und die sehen für Kinder über drei Jahren wie folgt aus: In der Köttinger Einrichtung Wilde Zwerge werden 20 zusätzliche Plätze geschaffen. In einer „Interims“-Kita Don-Bosco werden in Friesheim zwei Gruppen geschaffen, und zwar zehn Plätze für Kinder unter drei Jahren und 20 für Kinder über drei Jahren.

Keine Räume in Grundschulen

In der städtischen Kita Lechenich-Süd wird es ebenso wie im Esserhof, wo eine Kita von der Arbeiterwohlfahrt geführt wird, jeweils 25 Ü-3-Plätze im Rahmen einer zusätzlichen Notgruppe geben. Nach Angaben des Bauinvestors sei mit einer Fertigstellung der Einrichtung in Kierdorf, am Ende der Matthias-Grell-Straße, zum Ende dieses Jahres und in Lechenich-Nordwest zu Beginn des nächsten Jahres zu rechnen.

In den Grundschulen stünden keine Räumen zur Verfügung, sagte Breetzmann. Doch böte sich der Parkplatz neben dem Vereinsheim der KG Klüttefunke an der Bahnhofstraße in Oberliblar für eine Bebauung mit Fertigmodulen an. Ein weiterer Standort in Köttingen werde geprüft, doch gehöre das Grundstück nicht der Stadt. In wenigen Monaten könne das Grundstück in Oberliblar bebaut werden.

Zwei Träger hätten bereits signalisiert, zu helfen. Doch der Parkplatz erscheint den Fraktionen als ungeeignet, zumal er auch von Pendlern des benachbarten Bahnhofs genutzt wird. Keinen Gefallen findet auch der mögliche Standort am Liblarer Ortseingang auf einem freien Grundstück gegenüber der Tankstelle.

Alle anderen Vorschläge der Verwaltung sollen auf Beschluss des Hauptausschusses allerdings zügig realisiert werden. Zudem soll Ausschau nach weiteren Grundstücken gehalten werden.

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