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AbschiedsgottesdienstDie letzte Predigt einer Pfarrerin aus Erftstadt

Lesezeit 2 Minuten
Die Pfarrerin ist im Talar gekleidet.

Ein letztes Mal kleidete sich Pfarrerin Sabine Pankoke zur Abschiedsmesse mit dem Talar, hier mit Pastor Hans-Peter Kippels (l.) und Michael Miehe, Synodalassessor des Kirchenkreis Süd. 

Pfarrerin Sabine Pankoke feierte ihren Abschiedsgottesdienst in Erftstadt-Lechenich. Bisweilen sei das Gemeindeleben schmerzlich gewesen. 

Die Worte „Vertrautes loslassen“ stellte die Pfarrerin Sabine Pankoke in ihrer letzten Predigt im Talar auf der Kanzel im Abschiedsgottesdienst voran. Ein Anlass zum Jubeln sei es eher nicht, ihr Abschied von der Gemeinde am Vorabend zum Jubilate-Sonntag, räumte Pfarrerin Sabine Pankoke ein. „Oder vielleicht doch einigen von ihnen“, fügte sie hinzu, was von den rund 260 Menschen in der Kirche der Versöhnung mit einem fröhlichen Lachen aufgenommen wurde.

„Das Gemeindeleben ist immer im Fluss“, sagte sie, bisweilen auch schmerzlich, wie die Aufgabe der Gemeindezentren in Friesheim und Gymnich zeige, oder der Tod vieler Gemeindeglieder im letzten Jahr. In ihrer Predigt erzählte die Pfarrerin aber die heitere Geschichte von einer allumfassenden Weisheit, die im Spiel mit Gott Seil springt.

Abschiedsgottesdienst der Pfarrerin Sabine Pankoke

Pfarrerin Friederike Schädlich hatte zum Abschiedsgottesdienst die Gemeinde begrüßt. Zur „Entpflichtung“ seiner Kollegin Sabine Pankoke aus dem Kirchendienst nach über 30 Jahren Tätigkeit in der evangelischen Gemeinde Lechenich war der Synodalassessor des Kirchenkreises Köln-Süd, Michael Miehe, in die Lechenicher Kirche gekommen. Eine Frau als Pfarrerin, das sei bis auf den heutigen Tag keine Selbstverständlichkeit, betonte er.

Gekommen waren neben der Diakonin Ulrike Gottlieb, die am 25. Mai offiziell in ihr Amt eingeführt wird, die katholischen Pastoren Hans-Peter Kippels und Josef Pikos, die sich der Pfarrerin durch den von ihr vorangetriebenen Ausbau der Ökumene in vielen gemeinsamen Gottesdiensten und Reisen ihrer Gemeinden verbunden zeigten. Freundlichkeit, Sachlichkeit und ein besonderer Humor zeichne Sabine Pankoke aus, sagte Hans-Peter Kippels. Im Gottesdienst nahmen die Presbyterin Dorothea Hartmann und – unter Tränen – die stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums Katja Eggert Abschied.

Sabine Pankoke zieht aus Erftstadt weg

Lustig ging es aber später im Gemeindezentrum zu, mit einem singenden Presbyterium, einer scheidenden Pfarrerin im Liegestuhl mit einem von Kirchmeister Mirco Sobetzko servierten Cocktail und Kathrin Krabbe, die Begebenheiten aus dem Büro des evangelischen Krankenpflegevereins in unmittelbarer Nachbarschaft zum Haus der Pfarrerin erzählte.

Wie ihr Leben nun aussehen werde, sei noch völlig offen, sagte Sabine Pankoke. Zunächst ziehe sie nach Bad Neuenahr um, um den Abschied auch räumlich zu vollziehen, sie komme aber gerne noch nach Lechenich zu Besuch, und sie freue sich schon: „Endlich werde ich mal keine Termine haben.“