In unserer Serie „Märkte an Rhein und Erft“ stellen wir diesmal den Wochenmarkt in Lechenich vor dem historischen Rathaus vor.
Serie „Märkte an Rhein und Erft“Erftstädter Wochenmarkt in Lechenich ist ein Treffpunkt

Simone Grünewald bietet unter dem Namen Suppentheater ihre frisch gekochten Gerichte an.
Copyright: Eva-Maria Zumbé
Frischer Fisch, knackiges Gemüse, duftende Blumen: Jeden Mittwoch findet vor dem historischen Rathaus in Lechenich der beliebte Wochenmarkt statt.
Marktbesucher kaufen in Lechenich aber nicht nur Lebensmittel ein, die sie zu Hause selbst zubereiten. Viele schätzen es auch, frisch gekochte Speisen verzehrfertig mitzunehmen. Seit 14 Jahren bietet daher Simone Grünewald mit ihrem mobilen Suppencatering „Suppentheater“ Speisen in Erftstadt an. An anderen Tagen in der Woche ist sie beispielsweise auch in Kaster.
Erftstadt: Wochenmarkt lockt mit Frischem und zubereiteten Speisen
„Bei mir gibt es hauptsächlich Mitnahmen“, sagt sie. Ihre Kunden wärmten sich die Speisen dann für mittags oder abends auf. Auch frühmorgens habe sie schon Kundschaft. Besonders beliebt seien Bandnudeln in verschiedenen Variationen, erzählt sie. Grünewald: „Die Leute schätzen am meisten, dass ich immer da bin und jede Woche etwas anderes im Angebot habe.“ Und es schmecke den Kunden immer.
Eine Kundin aus Lechenich steuerte das „Suppentheater“ auch an diesem Morgen an. Sie sei fast jede Woche hier. Sie schätze den Markt, weil sie keine Möglichkeit habe, anderweitig einkaufen zu gehen. „Man kommt gerne hier hin“, sagt die Marktbesucherin.
Wenn Händler weggehen, kommt natürlich nicht direkt was nach.
Wie auf anderen Märkten haben Händler wie Simone Grünewald in Erftstadt mit ähnlichen Problemen zu kämpfen: „Wenn Händler weggehen, kommt natürlich nicht direkt was nach.“ Umso mehr freut sie sich, dass ein neuer Stand hinzugekommen ist. Direkt gegenüber von Simone Grünewalds „Suppentheater“ gibt es bei Refi Feinkost Antipasti, Oliven und mehr. „Eine Bereicherung für den Markt“, findet Grünewald.
Wochenmarkt in Lechenich: Anbieter nehmen sich Zeit für ihre Kunden
Kabeljau, Lachs, Forelle und Co. bekommt man links neben dem historischen Rathaus, am Stand der Fischfeinkost Albert GmbH aus Friesheim, rechts davon gibt es frische Blumen, links Geflügel. Am Stand des Geflügelhofs Walter aus Kall sei passend zur Saison momentan Grillfleisch sehr beliebt, sagt Uwe Walter. Sie hätten meist Stammkunden, Laufkundschaft gebe es eher weniger. Im Vergleich zum Einkauf im Supermarkt nehme man sich auf dem Markt mehr Zeit für die Kunden.
Generell beobachtet Uwe Walter aber, dass auf den Märkten weniger los ist. „Das Problem ist, dass die jungen Leute morgens arbeiten gehen.“ Sie gingen erst nach der Arbeit einkaufen. Dann sind Märkte allerdings bereits geschlossen. Auch Personal fehle, so Walter weiter. Jüngere Bewerber könnten jedoch die Fahrzeuge, mit denen die Märkte bestückt werden, nicht fahren.

Joanna Janiczek bot am Stand der Eko Farm Nörvenich Obst und Gemüse an.
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Neben Blumen, Geflügel und Meeresfrüchten gibt es auch einen Stand mit Kleidung, vom T-Shirt bis zum Sommerkleid, sowie Backwaren der Prümtaler Mühlenbäckerei. Auch der Obsthof Froitzheim und die Eko Farm Nörvenich finden sich rechts des Lechenicher Rathauses zu finden.
Bei Joanna Janiczek, die am Stand der Eko Farm Nörvenich Obst und Gemüse verkauft, laufen dieser Tage saisonale Produkte gut. Mit einem Vorurteil will sie allerdings aufräumen: „Alle denken, dass Bio teuer ist.“ Das könne man mit Supermärkten aber nicht vergleichen. „Wir versuchen, mit kleinen Bauern zusammenzuarbeiten.“ Beispielsweise schmeckten Tomaten bei kleineren Produktionen deutlich besser, ist sich Janiczek sicher.
Für Margret Krüger, die in Lechenich wohnt, ist der Wochenmarkt weit mehr als eine Einkaufsmöglichkeit im Ort. „Ich schätze, dass das so ein Mittelpunkt im Ort ist. Das ist immer ein Treffpunkt. Das genießen wir auch alle.“ Auch führen keine Autos. „Samstags ist noch mehr los“, sagt die Lechenicherin, dann säßen viele Menschen auf den Terrassen der Cafés rundherum. Krüger: „Wir wohnen hier sehr gerne. Es ist einfach schön hier.“
Die Serie
Nächste Folge: Am Samstag, 5. Juli, stellen wir die Wochenmärkte in Hürth und Kerpen vor.
Die Wochenmärkte in Erftstadt
In Erftstadt haben die Menschen an fünf Tagen in der Woche die Möglichkeit, auf den Wochenmärkten im Stadtgebiet einzukaufen. Nach Angaben der Stadtverwaltung gibt es Dienstag Marktstände auf dem Bürgerplatz in Liblar, Mittwoch auf dem Marktplatz in Lechenich, Donnerstag kann auf auf dem Martinusplatz in Kierdorf eingekauft werden, Freitag auf dem Viry-Chatillon Platz in Liblar und Samstag wieder auf dem Lechenicher Marktplatz. Die Märkte können von 6 Uhr bis zur Mittagszeit eingekauft werden.
Angeboten werden Lebensmittel von beispielsweise Obst und Gemüse, über Fleisch- und Backwaren bis hin zu Blumen. „Viele der Marktstände sind seit Jahren vor Ort und haben ihre treue Stammkundschaft“, schreibt die Stadtverwaltung auf ihrer Homepage. (eva)
Interessierte Verkäufer gesucht
Wie die Stadt Erftstadt auf Anfrage mitteilt, ist sie Veranstalter der Wochenmärkte. Interessierte, die auf dem Wochenmarkt verkaufen wollen, dürfen sich gerne bei der Stadt melden, bestenfalls per E-Mail oder unter 02235/409-371. (eva)