Karnevals-EndspurtErftstädterin gibt Tipps für schnelle Last-Minute-Kostüme

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Das Foto zeigt Bekleidungsgestalterin Ursula Fischer. An ihrer Nähmaschine schneidert sie aus lila Stoff ein Kostüm.

Bekleidungsgestalterin Ursula Fischer zeigt, wie Kurzentschlossene noch ein hübsches Kostüm nähen können.

Ehe man sich's versieht ist schon wieder Straßenkarneval. Aber was tun, wenn die zündende Idee fürs Kostüm fehlt? Ursula Fischer kann helfen.

Hippie, Clown oder Pirat – Wochen vorher kreisen die Gedanken um die passende Verkleidung. Doch ehe man sich versieht, sind die tollen Tage da. Und was fehlt? Das Kostüm! Ursula Fischer hat für Kostümnotfälle dieser Art Lösungen parat.

Dabei hat die Bekleidungsgestalterin nicht nur Kostümideen für Leute mit Zeit und Erfahrung an der Nähmaschine, sondern auch Last-Minute-Kostüme. „Viele haben sehr tiefe Kleiderschränke. Da findet man viele Klamottenleichen, aus denen man tolle Sachen mache kann“, sagt Ursula Fischer.

Warum nicht mal als „Ernie und Bert“ gehen?

Eine Idee ist etwa „Ernie und Bert“ aus der Sesamstraße. Dafür müsse man aber mindestens zu zweit sein oder als Gruppe gehen. Für Ernie brauchen Sesamstraßen-Fans etwa eine rote Nase und ein rot-blau-gestreiftes Shirt. „Man muss sich aber nicht genau daran halten“, sagt die Diplom-Ingenieurin für Bekleidungsgestaltung. Entweder könne man den Stoff im Stoffladen seines Vertrauens kaufen oder T-Shirts bemalen. „Dazu die Jeans umschlagen, weiße Socken und Turnschuhe anziehen, und fertig.“

Auf dem Foto ist Ursula Fischer zu sehen, die ein silbernes Kostüm ausmisst.

Ursula Fischer misst ein Kostüm aus.

Wer es noch einfacher haben möchte und bereits einen Fundus an Karnevalssachen zu Hause hat, kann laut Ursula Fischer auch „Rot-Weiß“ machen: Dafür reicht es schon, rote und weiße Schleifen in die Haare zu binden und ein Ringelshirt und Ringelsocken anzuziehen.

Auf den Tüll kann man Blümchen, Schmetterlinge oder Bienen nähen
Ursula Fischer

Eine Idee, die ihr erst vor kurzem gekommen ist, ist die nachhaltige Blumenwiese. Für dieses Kostüm brauche man grünen Tüll und Futterstoff, sagte Fischer. Dann werde eine Schaube, eine Art Tunnel, für den Gummizug genäht. „Auf den Tüll kann man Blümchen, Schmetterlinge oder Bienen nähen. Die bekommt man im Stoffladen“, sagte die Diplom-Ingenieurin für Bekleidungsgestaltung. Auch Schnittmuster bekomme man in solchen Läden.

Sie selbst ziehe entweder ein 30er-Jahre-Kleid an oder ihre „Clownsperücke“. Dafür hat sie an eine lila Wollmütze etwa zehn bis 20 Zentimeter lange Wollfäden geknüpft, die wie violette Haare aussehen. Ein rotes Stück Stoff ersetzt die Fliege.

Latzhose mit Schürze, Gummistiefel, Strohhut: Fertig ist der Gärtner

Mit wenigen Handgriffen kann man sich ebenfalls in einen Gärtner oder eine Putzfrau aus den 60er Jahren mit Putzkittel und Kopftuch verwandeln. Für den Gärtner können etwa eine Latzhose mit Schürze, Gummistiefel und Strohhut mit Sonnenblume kombiniert werden. Für die, die nicht viele Utensilien zu Hause haben, hat die Erftstädterin einen weiteren Tipp: „Wenn man als Gruppe geht, ist es noch effektiver, dann kann es auch reduzierter sein.“ Ob Hippie mit Schlaghose, Weste und Lederstirnband oder Hexe im schwarzen Kleid mit grüner Perücke oder Haarspray – im Handumdrehen können sich die Jecken ein Last-Minute-Kostüm zaubern.

Auch Second-Hand-Läden seien eine Fundgrube. Für die nächste Session hat sie eine Empfehlung: den Kostümverkauf der Kölner Oper.

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