Unruhe und Missfallen in der PolitikDer Masterplan für Lechenich verzögert sich

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Die Antragstellung für den Masterplan verzögert sich. 

Erftstadt-Lechenich – Unruhe und Missfallen löste bei den Politikern im Ausschuss für Stadtentwicklung ein ungewöhnlicher Vorschlag der Stadtverwaltung aus. Er lautete, der Förderantrag für den Masterplan Lechenich solle auf Ende September nächsten Jahres verschoben werden.

Beim Masterplan geht es um ein umfangreiches Handlungskonzept, um die Lebensqualität der Bürger auf vielfache Weise zu verbessern. Im Werkstattverfahren waren zahlreiche Bürgervorschläge gesammelt, ausgewertet und in die Planung eingearbeitet worden.

Gesamtkosten von knapp 20 Millionen Euro

Die Gesamtkosten für den Masterplan waren auf knapp 20 Millionen Euro veranschlagt worden. Zum einen sollte ein Gestaltungs- und Sanierungskonzept erarbeitet werden, um das historische Zentrum für 3,8 Millionen Euro aufzuwerten.

Dabei geht es etwa um die Gestaltung des Marktplatzes für weitere Nutzungsmöglichkeiten, um ein Hof- und Fassadenprogramm, die Begrünung des Zentrums und die Sanierung des Historischen Rathauses.

Freiräume und Grüner Ring

Überdies sollten für 2,4 Millionen Euro Freiräume gestaltet und ein Grüner Ring um Lechenich angelegt werden. Weitere Themen sind die Schaffung von Nutzgärten und Mitpflanzprojekten, Generationen-Treffpunkte und ein Areal für Jugendliche sowie Verbesserungen für den Wokingham-Platz, dazu auch ein Konzept, um die Landesburg als Erlebniszone zugänglich zu machen.

Naturnaher Bildungsort im Schlosspark Lechenich

Angedacht ist ein naturnaher Bildungsort im Schlosspark. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verbesserung der Mobilität. Hierzu zählen die Umgestaltung von Kloster- und Frenzenstraße, ebenso wie der Herriger und der Bonner Straße, Stärkung des Radverkehrs und Umwandlung einiger Wohn- und Sammelstraßen zu Fahrradstraßen.

Unter dem Motto „Teilhabe und gutes Miteinander sichern“ geht es zudem um die Schaffung eines Bildungsquartiers im Schulzentrum, die Nutzung von Aula und Schwimmhalle sowie um einen Verfügungsfonds unter dem Titel „Bürger machen mit“.

Problem mit Geldgeber

Doch genau hier gibt es ein großes Problem mit dem Land als Geber des Fördergelds. Den Anfang sollte das Bildungsquartier machen (Aula und Schwimmhalle des Schulzentrums). Doch das war nicht ausreichend weit vorgeplant, also nicht „antragsreif“.

Es müsste zumindest für die Hochbauarbeiten eine Entwurfsplanung vorliegen. Die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr und damit verbundene Mehrarbeit in der Verwaltung, aber auch der Personalmangel im Baudezernat seien Gründe, dass für das Bildungsquartier noch nicht die antragsfähige Unterlagen hätten erstellt werden können, teilte die Verwaltung im Ausschuss mit.

Nicht komplett neu konzipieren

Baudezernent Dirk Schulz versicherte den Fraktionen aber, dass der Masterplan nun keineswegs komplett neu konzipiert werden müsse. „Wir wollen künftig Zwischenberichte im Ausschuss haben und Fortschritte sehen“, mahnte CDU-Ratsherr Stephan Bremer an. Auch die Grünen sind besorgt:

„Wir stehen mit dem Masterplan bei den Bürgern im Wort, gerade auch was die Mobilität und die Verbesserung der schwierigen Verkehrssituation auf der Bonner Straße betrifft“, so Stephanie Bethmann. 

Die Verwaltung sagte zu, bis Mitte November einen Fahrplan über das weitere Vorgehen für die Antragstellung vorzulegen. Einstimmig wurde im Ausschuss beschlossen, dass das Gremium regelmäßig über den Stand der Dinge beim Masterplan Lechenich informiert wird.

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