Große Nachfrage von UnternehmenFast keine freien Gewerbeflächen mehr in Erftstadt

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Die rege Bautätigkeit belegt, dass der Wirtschaftspark ein Erfolgsprojekt geworden ist. (Archivbild)

Die rege Bautätigkeit belegt, dass der Wirtschaftspark ein Erfolgsprojekt geworden ist. (Archivbild)

  • Die Nachfrage nach Gewerbeflächen in Erftstadt ist nach wie vor groß.
  • Ende 2021 dürfte es dort keine freien Gewerbeflächen mehr geben.
  • Vor allem der Wirtschaftspark am Rand von Lechenich ist gefragt. Doch die Wirtschaftsförderung sieht noch viel Potenzial für die Zukunft.

Erftstadt – Die gute Nachricht hat einen Pferdefuß. Erftstadt ist als Standort bei Unternehmen ausgesprochen gefragt. Doch voraussichtlich schon Ende kommenden Jahres dürfte es keine freien Gewerbeflächen in der Stadt mehr geben. Matthias Ketterle und Achim Ole Leger von der Stabsstelle Wirtschaftsförderung haben Bilanz der vergangenen Jahre gezogen und Ausblick darauf gegeben, was sie vorhaben.

Der scheidende Bürgermeister Volker Erner hatte die Wirtschaftsförderung zur Chefsache erklärt. Kurz vor Ende seiner Amtszeit nutzte er die Gelegenheit, ihr noch einmal den Rücken zu stärken, auch vor dem Hintergrund, dass die Gründung einer Stadtentwicklungsgesellschaft bevorsteht: „Die Keimzelle der Wirtschaftsförderung bleibt in der Stadtverwaltung.“ Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben, sagte Erner.

Lechenich: Wirtschaftspark entwickelt sich sehr gut

Zufrieden zeigten sich Ketterle und Leger vor allem mit der Entwicklung des Wirtschaftsparks am Rand von Lechenich. Fast alle Flächen seien verkauft, Ende dieses Jahres ständen nur noch rund 11.000 Quadratmeter zur Verfügung. „Für alle verfügbaren Flächen werden Vermarktungsgespräche geführt“, sagte Matthias Ketterle, Leiter der Wirtschaftsförderung: „Wir können uns aussuchen, wen wir nehmen.“ Auch im kleineren Gewerbegebiet bei Friesheim seien fast alle Grundstücke verkauft. Und hier sei man ebenfalls in Gesprächen mit Interessenten für die letzten 6000 Quadratmeter. Die Preise dort seien etwas günstiger als im Wirtschaftspark.

Das Aufkommen an Gewerbesteuer habe sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Weil nicht zu erwarten sei, dass die Nachfrage von Seiten der Unternehmen nachlasse, sieht Ketterle eine klare Priorität: Die Stadt müsse neue Gewerbeflächen ausweisen. Der Wirtschaftspark biete immerhin noch zehn Hektar als Erweiterungsfläche für DPD und weitere im Norden, wo sich neue Unternehmen ansiedeln könnten.

Erftstadt: Hier herrscht noch Potenzial für Gewerbeflächen

Und dann soll es ja noch den Barbarahof geben, geplant als interkommunales Projekt mit Hürth, Brühl und Wesseling. Die Änderung des Regionalplans sei beantragt, hieß es. Insgesamt geht es dort um 100 Hektar, auf denen Betriebe angesiedelt werden sollen, 25 Hektar liegen auf dem Gebiet der Nachbarstadt Hürth, 75 auf Erftstädter Grund.

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Die Wirtschaftsförderer wollen nun die bestehenden Gewerbeflächen analysieren, Unternehmensdaten und Branchenzugehörigkeit erfassen. Gleichzeitig soll aufgelistet werden, welche Einzelhändler es gibt und welche gebraucht werden. Das Ziel: eine Datengrundlage mit höchsten Qualitätsansprüchen.

Und all diese Erkenntnisse sollen in einer Datenbank zusammengefasst werden, damit die Wirtschaftsförderer systematisch eine Beziehung zu ihren Kunden aufbauen können. „Customer-Relationship-Management“ heißt das Fachwort dafür.

Wirtschaftsförderung plant ein Magazin für Erftstädter Wirtschaftsakteure 

Weniger Zukunftsmusik ist der Plan für einen zeitgemäßen Internetauftritt der Stabsstelle. Dort sollen nicht nur die Angebote und Serviceleistungen übersichtlich dargestellt werden, der Interessent soll auch auf einen Blick sehen können, wo es noch freie Flächen gibt.

Ein weiteres Projekt, das Matthias Ketterle anpeilt, ist ein Magazin der Wirtschaftsförderung für Erftstädter Wirtschaftsakteure. Dort könnten sich in der Stadt ansässige Unternehmen präsentieren, dort soll es aber auch Informationen für eben diese Unternehmen geben. Und natürlich würde die Wirtschaftsförderung dieses Magazin nutzen, um ihre Angebote und ihren Service vorzustellen – schließlich soll es ein Marketing-Instrument sein.

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