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Gedenken an Pogrome„In Frechen wurde weggeschaut und hingenommen, was geschah“

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Margret Brück, Vorstandsmitglied des Frechener Geschichtsvereins, verlas die Namen von 59 Frechenern, die während des Nationalsozialismus verschleppt und in Konzentrationslagern umgebracht worden waren.

Margret Brück, Vorstandsmitglied des Frechener Geschichtsvereins, verlas die Namen von 59 Frechenern, die während des Nationalsozialismus verschleppt und in Konzentrationslagern umgebracht worden waren.

Der 9. November sei ein „Tag des Schmerzes, der Mahnung und der Verantwortung“, sagte Margret Brück vom Vorstand des Geschichtsvereins.

80 Menschen kamen am Samstag (8. November) zum Frechener Rathaus und gedachten der 59 Frechener, die während des Nationalsozialismus verschleppt und in Konzentrationslagern umgebracht worden waren. Anlass war der Jahrestag der Pogromnacht am 9. November 1938.

Das Datum sei ein „Tag des Schmerzes, der Mahnung und der Verantwortung“, sagte Margret Brück vom Vorstand des Frechener Geschichtsvereins. Die Zerstörung der Synagoge und des Eigentums jüdischer Bürger sei ein Dammbruch gewesen, vorbereitet durch jahrelange Diskriminierung und Entrechtung. „Auch in Frechen wurde weggeschaut und hingenommen, was geschah.“

Antisemitismus ist nicht Geschichte, er ist da – in öffentlichen Räumen, in Schulen, im Netz
Margret Brück

Brück verlas die Namen der 59 Ermordeten, 58 von ihnen Juden. Sie mahnte, dass Antisemitismus nicht Geschichte sei, „er ist da – in öffentlichen Räumen, in Schulen, im Netz“. Wenn jüdisches Leben nicht mehr geschützt sei, sei dies auch eine Belastung für demokratische Strukturen.

Der Frechener Geschichtsverein organisiert seit 2013 jedes Jahr ein Gedenken an die Novemberpogrome. Am Sonntag reinigen Bürgerinnen und Bürger die 55 goldfarbenen Stolpersteine, die in Frechen verlegt sind, und treffen sich zu einer Mahnwache. (bs)