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GeflüchtetenunterkunftDie Stadt hat neue Pläne für das ehemalige Zirener-Gelände in Frechen

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Die Luftaufnahme zeigt das Betriebsgelände des Gartenbaubetriebs Zirener an der Alten Aachener Straße in Königsdorf.

Die Luftaufnahme zeigt das Betriebsgelände des Gartenbaubetriebs Zirener an der Alten Aachener Straße in Königsdorf.

Eine Unterkunft für bis zu 150 Geflüchtete soll – je nach Ausgang der Artenschutzgutachten – dort untergebracht werden.

Die Stadtverwaltung Frechen hat neue Pläne für das Gelände des ehemaligen Gartenbaubetriebs Zirener an der Alten Aachener Straße in Königsdorf: Sie schlägt in einem überarbeiteten Gesamtkonzept für die Unterbringung von Geflüchteten vor, dort eine Unterkunft mit rund 150 Plätzen zu einzurichten – allerdings erst nach Abschluss der Artenschutz-Prüfungen. Diese sind erforderlich, da das Gelände an ein seltenes Fauna-Flora-Habitat (FFH) - Gebiet angrenzt. Dies ist ein nach europäischen Recht geschütztes Gebiet, das dem Erhalt von Tieren, Pflanzen und bestimmten Lebensräumen dient.

Frechen: Naturschützer wollen gegen eine Nutzung klagen

Ursprünglich war geplant, dass das Land NRW auf dem Gelände eine Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für bis zu 300 Geflüchtete aufbaut. Diese Zahl wäre der Stadt auf die Verpflichtung der Unterbringung von Geflüchteten angerechnet worden. Sie hatte das Gelände Ende 2024 für rund 2 Millionen Euro gekauft, das Land sollte die Fläche pachten. Rund 80 Prozent des Grundstücks sind von der Stadt als Ausgleichsfläche für Bauvorhaben vorgesehen.

Den Plan für eine ZUE hat das Land Ende September aufgrund der gesunkenen Flüchtlingszahlen und der nötigen Artenschutzgutachten aufgegeben. Sie wurde abgesagt. Naturschützer haben immer wieder betont, gegen eine Nutzung des Geländes zu klagen. 

Zudem ist von der Stadt geplant, am Rosmarweg eine Unterkunft mit rund 60 Plätzen aufzubauen sowie die Unterkunft Wohnen am Mühlenbach mit rund 130 Plätzen teilweise neu zu bauen. Dies soll auch mit der Unterkunft Aachener Straße 704 mit rund 20 Plätzen passieren.

Zudem ist vorgesehen, die marode Unterkunft an der Norkstraße abzubrechen und dort öffentlich geförderten Wohnungsbau zu schaffen. Die Unterkunft Alte Feuerwache soll instandgesetzt werden, mittelfristig soll sie aufgegeben werden. Auch die Unterkunft an der Mauritius-/Kreuzstraße soll instand gesetzt werden.

Sollte der Rat in seiner Sitzung am Dienstag, 16. Dezember, das Gesamtkonzept beschließen, könne die Verwaltung die konkrete Umsetzung der verschiedenen Projekte vorbereiten, heißt es in der Vorlage zur Ratssitzung. 

Die Verwaltung will dem Rat halbjährlich einen fortgeschriebenen Bericht zur Situation der Unterbringung Geflüchteter vorlegen, der nächste Bericht soll im Sommer 2026 erfolgen.