Die Mediziner sprechen von erstaunlichen Erfolgen: Ein spezieller Katheter kann Gerinnsel schonend aus der Lunge saugen.
LungenembolieEin neues Verfahren soll im Frechener Krankenhaus Patienten das Leben retten

Prof. Dr. Alexander Schuh (l.), Funktionsoberärztin Dr. Roberta Florescu und Oberarzt Dr. Dorin Goia stellen das neue Verfahren zur Behandlung von Lungenembolien vor.
Copyright: St. Katharinen-Hospital
Die Kardiologie im Frechener St.-Katharinen-Hospital hat das Spektrum seiner intensivmedizinischen Notfallbehandlung mit einem innovativen Verfahren erweitert. Für Patienten mit Lungenembolie und kardiogenem Schock sei dies ein weiterer Baustein an lebensrettenden Maßnahmen, der einen entscheidenden Unterschied mache, so eine Sprecherin des Krankenhauses.
Es sei als eine von wenigen Kliniken in Nordrhein-Westfalen in der Lage, Gerinnsel mit einem speziellen Katheter schonend aus der Lunge zu saugen, um Patienten damit wieder ,,Luft zu verschaffen, teilt das medizinische Team mit.
Frechen: „Erstaunliche Erfolge“ bei mehreren Patienten
„Bei einer akuten Lungenembolie verstopfen Blutgerinnsel die in die Lunge führenden Arterien“, erklären Chefarzt Prof. Dr. Alexander Schuh und Dr. Dorin Goia, die das neue Verfahren im dafür intensiv geschulten Team anwenden. Es bestehe dann je nach Ausprägung und Schweregrad höchste Lebensgefahr.
Wir können die Gefahr über dieses Katheter-Verfahren massiv eingrenzen
„Mit dem sogenannten Inari-System haben wir im letzten Halbjahr bei mehreren Patienten im Alter zwischen 40 und 75 Jahren erstaunliche Erfolge erzielt“, erläutert Goia. „Bei diesen Patienten haben wir einen Spezial-Katheter über die Leistenvene in die Lungenarterien eingeführt und die Gerinnsel durch Unterdruck nach und nach herausgesaugt.“
Das Fazit laute: „Wenn Patienten mit ausgeprägter Lungenembolie und großen Blutgerinnseln Gefahr laufen, schwerwiegende Folgeschäden zu erleiden oder gar zu versterben, können wir die Gefahr über dieses Katheter-Verfahren massiv eingrenzen. Der Blutdruck normalisiert, beziehungsweise verbessert sich in der Lunge nach dem Absaugen umgehend“, so die Kardiologen.
Gerade bei Notfällen des Herz-Lungen-Kreislaufs mache das schnelle und kompetente Handeln den großen Unterschied, ob jemand unbeschadet bleibe, als Pflegefall oder gar als Todesfall ende, erläutern die Mediziner. „Wir nehmen hier oft Patienten auf, denen man bislang nicht helfen konnte. Bei allen lebensbedrohlich betroffenen Patienten konnte ich nach Anwendung des Inari-Systems beobachten, wie schnell sie sich erholen“ , berichtet Goia.

