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Junge UnionMit Mut und Kreativität stellt sich ein Schüler aus Frechen gegen die AfD

4 min
Auf dem Foto ist ein  Screenshot aus dem Video der Jungen Union zu sehen.

Der 16-jährige Simon ist als Social Media Manager der Jungen Union Frechen aktiv und kreiert Videos zu  politischen Themen, wie aktuell zum Umgang mit der AfD. (Videostill)

Der 16-jährige Simon ist als Social Media Manager für die Junge Union Frechen aktiv und erntet für seinen jüngsten Beitrag bundesweites Echo. 

Konzentriert und mit energischer Stimme spricht der junge Mann im Sakko und weißem Hemd in die Kamera. Er wendet sich in klaren Worten gegen populistische Botschaften, die der AfD-Bundestagsabgeordnete Maximilian Krah verbreitet hatte und persifliert eindringlich dessen „Echte Männer sind rechts“-Spruch. Ermutigend und aufrüttelnd wirkt das Kurzvideo auf den Kanälen der Jungen Union (JU) Frechen in den sozialen Medien.

Hinter dem professionellen Auftritt mit dem Appell für Demokratie steckt der erst 16-jährige Gymnasiast Simon, Social-Media-Manager der Jungen Union Frechen, und auch Darsteller des Videos. Zielgruppe sind insbesondere die jungen Wähler, die auf YouTube, Instagram und TikTok zu oft dem Stimmenfang der als in Teilen rechtsextremistisch eingestuften AfD erliegen.

„Schau nicht die Videos von Maximilian Krah, wähle nicht die AfD, geh raus an die frische Luft, steh zu Dir, sei selbstbewusst“, appelliert er insbesondere an seine Altersgruppe. „Und vor allem: Lass Dir nicht einreden, dass du rassistisch, hart und rechtsradikal zu sein hast.“

Ich finde das sehr mutig und kreativ, es demaskiert, wie Extreme versuchen, junge Menschen auf die falsche Bahn zu führen
Thomas Okos, Vorsitzender der CDU Frechen und Landtagsabgeordneter

Seit Monaten fallen die Frechener Nachwuchspolitiker mit ihren professionellen Auftritten in den sozialen Medien auf, der jüngste Beitrag zu Krah erntete nun erstmals ein bundesweites Echo, unter anderem in der FAZ, und viele wertschätzende Kommentare. „Ich finde das sehr mutig und kreativ, einfach mal ein Kontrastprogramm zum Üblichen“, freut sich der Vorsitzende der CDU Frechen, Thomas Okos, der selber bis 2015 sieben Jahre lang der JU Frechen angehörte.

Vieles habe sich seitdem in die digitale Welt verlagert, von links und rechts käme da „viel Mist“, um so schöner seien dann solche Signale aus der politischen Mitte, wertet der CDU-Landtagsabgeordnete. „Es demaskiert, wie Extreme versuchen, junge Menschen auf die falsche Bahn zu führen“, so Okos. Die Arbeit der Jugendpartei Frechen mache ihn stolz.

Frechen: Parteien der demokratischen Mitte sollen in den Sozialen Medien sichtbarer werden

Für Simon zählt vor allem, dass die Parteien der demokratischen Mitte in den Sozialen Medien sichtbarer würden: „Es ist extrem wichtig, dort präsent zu sein und die Leute zu erreichen.“ Nach zwei seiner Videos zur Linkspartei sei es einfach Zeit gewesen, auf die AfD zu reagieren. „Da fehlte was, da musste was nachkommen, und Krah ist eine Person, die man leicht entkräften kann“, berichtet der Gymnasiast. Bislang habe es sehr viele positive Reaktionen, auch von anderen Parteien, ausgelöst. Sogar auf einem AfD-nahen Konto auf Twitter sei der Beitrag viral gegangen, es habe dort zwar Kritik, aber keine Hasskommentare gegeben, so Simon.

Mit einem Team gestaltet der 16-Jährige, der auch bei der Jungen Union NRW technische Hilfestellung bei Social Media leistet, die Kurzvideos. Er konzipiert den Inhalt, schreibt die Skripts, leitet die Drehs und organisiert den Schnitt — rund drei Tage dauert es von der Idee bis zum Hochladen. Gedreht wird bei ihm zuhause oder in der Frechener Kreisgeschäftsstelle der CDU.   

Dass er selber einmal ein überzeugter JU-ler sei, habe er sich früher nicht wirklich vorstellen können, lacht der Schüler: „Ich war schon immer politisch interessiert, auch von meinem Elternhaus aus, aber war bei „fridays for future“ unterwegs. Einen Freund, der bei der JU war, habe ich eher kritisch beäugt.“ Je länger er sich aber mit dessen Positionen beschäftigt habe, desto begeisterter sei er gewesen. Mit vierzehneinhalb Jahren sei er dann in die Junge Union eingetreten.

Demokratie lebt von einer starken, respektvollen Mitte, die Haltung zeigt und den digitalen Raum verteidigt
Romina Plonsker, CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete

Zuspruch erhält die JU Frechen auch von der CDU-Kreisvorsitzenden und Landtagsabgeordneten Romina Plonsker: „Die Junge Union Frechen hat mit ihren Social-Media-Beiträgen gezeigt, wie man politische Botschaften kreativ, klar und zugleich respektvoll transportieren kann. Genau diesen Einsatz brauchen wir: Haltung zeigen, ohne zu polarisieren – und so ein starkes Zeichen für eine demokratische Kultur auch im digitalen Raum setzen.“

Besonders beeindruckend sei, dass die JU Frechen regelmäßig auch viele andere wichtige Themen in ihren Videos anspreche und so politische Inhalte verständlich und nahbar mache. „Wir dürfen nicht zulassen, dass Extremisten – egal ob von rechts, links oder religiös motiviert – den Ton in den sozialen Medien angeben. Demokratie lebt von einer starken, respektvollen Mitte, die Haltung zeigt und den digitalen Raum verteidigt“, so Plonsker.

Haltung zeigt Simon auch mit den positiven Botschaften in seinem jüngsten Video – im Gegensatz zu den diffamierenden Äußerungen des AfD-Politikers.