ProklamationIn Frechen regiert jetzt Prinzessin Elke I.

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Das Bild zeigt Prinzessin Elke I., kurz nach der Proklamation.

Mit Prinzessin Elke I.bestieg in Frechen erstmals eine Frau den närrischen Thron.

57-Jährige aus Frechen-Bachem ist die erste Prinzessin in der ehemaligen Klüttenstadt und ruft zu Toleranz und Offenheit in der Session auf.

Mit dem Lied „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst, ein Mädchen kann das nicht“ von Juliane Werding aus dem Jahr 1975 stellte auf der Proklamationsfeier im Frechener Stadtsaal Prinzessin Elke I. (Sodt-Busch) klar: Vom Narrenthron der ehemaligen Klüttenstadt aus kann in der fünften Jahreszeit auch mit weiblicher Hand regiert werden. Festkomitee-Präsident Ralf Inden hatte zuvor erklärt, dass sich die Zeiten geändert hätten, ein Umdenken in der Gesellschaft und im Brauchtum notwendig sei.

Bevor die neue Tollität ihr Amt antreten durfte, gab es noch viele lobende Worte von Ralf Inden und Bürgermeisterin Susanne Stupp für den Vorgänger Werner I. (Mörs), der die bunte Prinzenmütze gegen die blaue Ex-Prinzen-Kappe tauschen musste. Er war in der vergangenen Session ganz kurzfristig eingesprungen, als es plötzlich so aussah, dass es keinen Kandidaten für das Prinzenamt geben könnte.

Dann kam die große Stunde für die neue Tollität, die von der Prinzengarde und ihrer Gesellschaft, den Rhein-Erft-Perlen, in den Saal geleitet wurde. Getreu der These „Dieses Jahr ist alles etwas anders“ stellte die Prinzessin sich einfach mal selber vor und gab mit ihrem Motto „All die Johr stund he im Frechener Fastelovend als Tollität ene Mann. Äver hück zeje ich üch, dat och en Prinzessin Fastelovend fiere kann“ schon mal die Richtung vor. Elke Sodt-Busch, Jahrgang 1966, ist in Frechen aufgewachsen, verheiratet und Mutter.

Prinzenführer ist Ferdi Huck

Sie ist Friseurmeisterin, übt den Beruf aber nicht mehr aus, sondern unterstützt ihren Mann als Bürokauffrau in dessen Malerbetrieb. Zum Karneval kam sie bereits als 15-Jährige, tanzte bei der KG Blau-Gold Bachem. Später trainierte sie das Tanzcorps der Frechener Prinzengarde, wechselte zu den Rhein-Erft-Perlen, bei der sie heute Vorsitzende ist. Zu ihrem Team gehören neben Prinzessinnenführer Ferdi Huck die beiden Adjutantinnen Karin Moers und Petra Simons.

Nachdem Prinzessin Elke I. den Stadtschlüssel als Zeichen der Macht erhalten hatte, verkündete sie ihre närrischen Gebote und rief die Frechener auf, dem feiernden Volk in der Session mit Toleranz, Rücksicht und Offenheit zu begegnen und zum Karnevalszug zu kommen. Die Gesellschaften verdonnerte sie dazu, ein Sommerfest zu organisieren, dessen Erlös an den Kinderschutzbund geht.

Die musikalische Seite der Prinzessin

Mit Liedern wie „Ich will danze met Dir“ und „Ich bin wie ich bin“ zeigte sich die Prinzessin von ihrer musikalischen Seite und führte in das Programm ein, das von der Tanzgruppe der Rhein-Erft-Perlen, der Stattgarde Colonia Ahoi und der Gruppe Knabllblech mitgestaltet wurde. Als Überraschung hatten ihre Rhein-Erft-Perlen den Sänger Torben Klein engagiert.

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