An RaststättenAutobahnpolizei verteilt zu Weihnachten Geschenke an Trucker in Frechen

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Polizisten reichen einem Fernfahrer eine Tüte in seinen Lkw.

Einige Fahrer öffneten noch leicht verschlafen ihre Tür, als angeklopft wurde, um Geschenke zu bringen.

Truckerinitiativen und die Autobahnpolizei verteilten an Weihnachten Geschenke an Fernfahrerinnen und -fahrer in Frechen.

Viele Fernfahrerinnen und Fernfahrer verbrachten auch in diesem Jahr die Weihnachtstage fernab ihrer Heimat und ihrer Familien. Ihr Weihnachtsfest fand auf einer Raststätte oder einem Autohof statt. In Deutschland gilt zudem an beiden Weihnachtsfeiertagen ein Fahrverbot für Lkw. Fahrer sitzen de facto an diesen Tagen wie sonst auch an Wochenenden dort fest, wo sie einen freien Parkplatz gefunden haben.

Seit vielen Jahren sind daher verschiedene Initiativen an den Weihnachtsfeiertagen unterwegs, um die Fahrerinnen und Fahrern, die die Feiertage nicht mit ihrer Familie verbringen können, mit einem kleinen Geschenk zu überraschen. Es werden Tüten gefüllt mit weihnachtlichen Leckereien und kleinen Geschenken und von freiwilligen Helfern an die Fahrer verteilt.

Die Initiative „DocStopEU“, die sich seit Jahren der medizinischen Unterwegsversorgung von Berufskraftfahrern widmet, hat sich auch in den vergangenen Tagen in den Dienst der guten Sache gestellt. Zusammen mit dem Verein „Pro-Fahrer-Image“ („Profi“) wurde eine Weihnachtsaktion organisiert.

DocStopEU, Pro-Fahrer-Image und Autobahnpolizei verteilten Geschenke

„Wir haben rund 1400 Säckchen bereitstehen, die wir in ganz Deutschland verteilen“, erzählte Siegrid Schulze-Misselich (Vergölst), die zusammen mit ihrer Freundin Annemie-Ronni Schmidt und Christina von Haugwitz (Profi) am ersten Weihnachtsfeiertag den Autohof an der Kölner Straße in Frechen sowie den Rastplatz Ville an der BAB 1 aufsuchten. Sie hatten rund 100 Säcke im Gepäck.

Unterstützt wurden sie von Hauptkommissar Tom Fiala von der Autobahnpolizei Köln. Fiala organisiert sonst die regionalen Fernfahrerstammtische mit der Polizei. Die Freude bei den Fahrern war groß, als das Team an die Türen und Fenster der Trucks klopfte, die eng geparkt auf dem Gelände standen. So mancher Fahrer wurde Montagmorgen aus dem Schlaf gerissen und war sprachlos über die Überraschung.

Geschenksäckchen in Frechen über Stacheldraht gereicht 

Auch für Fernfahrerin Olga galt das, die so gerührt war, dass sie nur ein „Spasibo“, ein „Dankeschön“ auf Russisch, über die Lippen brachte und die Wagentür schnell wieder schloss. Und mehrere Geschenksäckchen mussten auch über den Stacheldrahtzaun in die Sicherheitszone hinüber gereicht werden, wo auf dem Autohof Fahrzeuge mit besonderer Ladung abgestellt werden. Süßigkeiten, eine warme Decke, Kugelschreiber und eine neue Warnweste waren einige der Dinge, die in den Säckchen steckten.

Eine Frau sitzt in einem Lkw.

„Spasibo“: Die russische Truckerin brachte vor Überraschung nur das eine Wort als Dank heraus.

Das Gros der Trucker kam aus Belarus. Die meisten konnten kein Deutsch, nur wenige einige Brocken Englisch. Andere Fahrzeuge waren in Polen, Litauen, Estland und Ungarn angemeldet, auch einige Zugfahrzeuge aus Rumänien standen in Frechen. So trafen die freiwilligen Helfer auf Anna-Maria, die mit ihrem Ehemann Andre auf Tour ist.

Wie das Paar, das sich auf der Ladefläche eines Kollegen eine kleine Küche und Essecke eingerichtet hatte, erzählte, werden sie am Mittwoch in Richtung Paris weiterfahren. Dann geht es wieder mit Fracht durch Europa. Ihre Heimat werden sie wohl erst Mitte Januar wieder sehen, so jedenfalls hoffen sie.

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