Wenig Hoffnung für den 10-Meter-TurmFrechener Freibad wird umfangreich saniert

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Im Terrassenfreibad steht eine umfangreiche Sanierung auf dem Programm.

Im Terrassenfreibad steht eine umfangreiche Sanierung auf dem Programm.

Frechen – Auch wenn es teuer wird: Das Terrassenfreibad in Frechen soll mitsamt der technischen Anlagen saniert werden. Dafür hat sich der Freizeit- und Bäderausschuss am Mittwoch einstimmig ausgesprochen.

Die Kosten für die Sanierung haben sich mehr als verdreifacht, seit vor einigen Wochen klar geworden ist, dass auch die Technik vollständig erneuert werden muss. Die Stadtverwaltung schätzt die Kosten derzeit auf 8,3 Millionen Euro. Die Grundzüge der Planungen wurden jetzt im Ausschuss vorgestellt.

Neue Spielelemente

Wie ursprünglich vorgesehen, sollen die Schwimmbecken und die Umkleiden mitsamt der Sanitärräume saniert werden. Für das Schwimmmeister-Haus ist ein Neubau vorgesehen. Der Kleinkinderbereich soll mit Spielelementen neu gestaltet werden.

Zusätzlich ist nun eine vollständige Erneuerungen der Rohrleitungen nötig, die um die Becken herumführen. Die jahrzehntealten PVC-Rohre waren porös geworden, so Thomas Schlesinger, der Leiter des Bäderbetriebs. Durch Wasserverluste war man auf die Probleme aufmerksam geworden. So habe es im April im Bereich des Nichtschwimmerbeckens einen großen Leitungsschaden gegeben. Die neuen Rohre sollen aus PIAD-Material sein, dem eine Haltbarkeit von rund 200 Jahren nachgesagt wird.

Freibad Frechen: DIN-Norm berücksichtigen

Zudem ist eine Erneuerung der Wasseraufbereitungsanlagen erforderlich, um sich künftig nach den seit 2012 geltenden DIN-Normen zu richten. „Dabei handelt es sich um Empfehlungen“, betonte der Technische Beigeordnete Robert Lehmann. In den vergangenen Jahrzehnten sei man auch ohne die Einhaltung DIN-Norm ausgekommen, so Schlesinger: „Die Wasserwerte waren stets in Ordnung.“ Wenn man nun aber ohnehin eine umfangreiche Sanierung vornehme, sei es sinnvoll, die DIN-Norm mit zu berücksichtigen: „Im Schadensfall ist das wie ein vorgezogenes Gutachten, das uns bescheinigt, auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.“

Beschlossen wurde auch, bei der Beckensanierung noch einmal verschiedene Varianten mitsamt der längerfristigen Folgekosten zu prüfen. In Frage kommen Auskleidungen mit Folie, Fliesen oder Edelstahl. Wenig Hoffnung gibt es, dass auch das Zehn-Meter-Brett am Sprungturm künftig wieder genutzt werden kann. Um alle Auflagen zu erfüllen, müsste ein komplett neuer Turm gebaut werden, so Markus Ramacher vom Bäderbetrieb. So wird es wohl dabei bleiben, dass der Sprungturm wie bisher nur bis zum 7,50-Meter-Brett freigegeben werden kann.

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Viele Fragezeichen stehen noch hinter dem Zeitplan. „Wir wollen die Beeinträchtigungen für den Freibad-Betrieb so gering wie möglich halten“, betonte Lehmann. Im Ausschuss stellte er einen groben Fahrplan vor, demzufolge die Sanierungsarbeiten nach der notwendigen Neuausschreibung im September 2022 nach Ende der Freibad-Saison beginnen und bis zum Herbst 2024 abgeschlossen sein könnten.

Das ist aber noch eine Rechnung mit mehreren Unbekannten: Eine davon ist, ob die Wasserverluste in den Griff zu bekommen sind; eine weitere resultiert daraus, dass die Stadt Frechen für die ursprünglich geplante Beckensanierung eine Fördermittel-Zusage des Landes in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhalten hat – allerdings unter der Voraussetzung, dass ein Großteil der Bauarbeiten bis Ende 2022 abgeschlossen ist. Die Stadt wolle alles tun, um den Zuschuss auch unter den neuen Vorzeichen zu sichern, so Lehmann. Erste Gespräche habe es bereits gegeben.

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