GrundwasserspiegelAnstieg für RWE kein Problem

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Rotes, mit Schwermetallen belastetes Wasser tritt bei Türnich aus der Berrenrather Börde aus, wie hier die BUND-Ortsgruppe Kerpen bei einer Informationswanderung den Teilnehmern zeigt.

Rotes, mit Schwermetallen belastetes Wasser tritt bei Türnich aus der Berrenrather Börde aus, wie hier die BUND-Ortsgruppe Kerpen bei einer Informationswanderung den Teilnehmern zeigt.

Rhein-Erft-Kreis – Der Grundwasseranstieg, der nach dem Auslaufen der Tagebaue im rheinischen Revier zu erwarten ist, wird hier nicht zu Gefährdungen führen. Dies sagt das bergbautreibende Unternehmen RWE, das gegenteilige Äußerungen der NRW-Grünen zurückweist. Unter Verweis auf Probleme mit dem Grundwasseranstieg in den ostdeutschen Kohlegebieten befürchten die Grünen ähnliche Probleme auch im rheinischen Revier. So gebe es im Osten Schäden an Gebäuden und negative Folgen für die Wasserqualität. Die Verhältnisse in Ostdeutschland sind laut RWE aber „geologisch und insbesondere geotechnisch“ nicht mit denen im Rheinland vergleichbar. So werde hierzulande das Grundwasser nicht großräumig über den vorbergbaulichen Grundwasserspiegel ansteigen. Bergbaubedingte Schäden seien so nicht zu erwarten.

„Die geäußerte Befürchtung von Schäden fußt auf der Annahme, dass ein Grundwasseranstieg dadurch entsteht, dass sich das Gelände bergbaubedingt senkt“, so RWE. Zwar senke sich das Gelände wirklich großräumig, aber damit senke sich „gleichermaßen das Höhenniveau der Flüsse, in die das Grundwasser naturgemäß abströmt und die somit für den endgültigen Wasserstand des Grundwassers nach erfolgten Wiederanstieg maßgeblich sind.“ Der Abstand zwischen Geländeoberfläche und dem Grundwasserspiegel bleibe so gleich. Eine Vernässung von Grundstücken drohe so nur dort, wo es auch schon vor dem Bergbau entsprechende Probleme gab. Hierüber würden Behörden und Bauherren informiert. Falls es doch mal zu Bergschäden komme, leiste RWE Entschädigung. So habe das Unternehmen in den vergangenen Jahren dafür rund elf Millionen Euro im Jahr aufgewandt.

Auch eine „Verockerung“ größerer Fließgewässer – also die Verunreinigung des Wassers durch im Boden vorkommende Metalle –, wie sie beispielsweise an der ostdeutschen Spree auftritt, sei im Rheinland nicht zu erwarten. Hier gebe es in den oberen Grundwasserleitern nämlich „kein Eiseninventar“. Und der im Revier durchaus vorkommenden „Oxidation von Eisensulfid“ im Grundwasser wirke man durch entsprechende Maßnahmen entgegen, sagt RWE.

Solche Probleme gibt es an der rekultivierten Berrenrather Börde bei Türnich. Dort tritt rötlich gefärbtes, säurehaltiges Wasser an die Oberfläche, das nicht nur Eisen, sondern auch Schwermetalle wie Cadmium, Nickel und Zink enthält. Die Stoffe, die natürlicherweise im Boden vorkommen, sind durch den Bergbau freigelegt worden und treten nun mit dem Grundwasseranstieg an der Oberfläche aus. Rote Seen bilden sich, die mit Schaum überzogen sind. Der belastete Schlamm soll nun jahrzehntelang abgebaggert, mit Kalk bedeckt und dann deponiert werden.

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